Montag, 30. Januar 2023

Gedanken zu den Corona Massnahmen vom 23.11. 2020

Wir  waren es bisher gewohnt, in diktatorische Systeme zu gucken, um zu sehen, wie es sich anfühlen mag, wenn Freiheitsrechte massiv durch die Regierenden eingeschränkt werden. Jetzt erfahren wir es. Das ist eine Tatsache, unabhängig davon, ob die Einschränkungen gerechtfertigt sind oder nicht. Zu keinem Zeitpunkt in meinem bisherigen Leben wurde ich gezwungen, bei bestimmten Anlässen eine Maske zu tragen, Abstand zu halten... meine Kontakte zu Freunden massiv einzuschränken, ja selbst zu überlegen, wenn ich in meine Wohnung einladen kann und wie viele es sein dürfen. Kinder werden gezwungen, sich nicht mit mehr als einem Freund zu treffen.

Das gesamte öffentliche Leben ist weitestgehend eingeschränkt, wenn man davon absieht, daß einige, nicht alle, noch arbeiten dürfen und wir einkaufen gehen dürfen.

Alles andere wird uns verboten. Keine Kultur, kein Treffen im Café, nichts... Kein Restaurant- oder Gaststättenbesuch. Keine Bar, kein Club, keine Disco... Alles geschlossen und verboten. Und wir sind auf das Wohl und Wehe der Regierenden angewiesen, sie allein entscheiden, welche Freiheiten wir wann zurück erhalten. Besonders für Kinder, Jugendliche, ältere und alleinstehende  Menschen eine sehr schwere Zeit. Wer Familie hat, wird es vielleicht weniger deutlich spüren.. Aber andere trifft es um so härter. Wer im Alten- und Pflegeheim ist, im. Krankenhaus liegt, im Hospiz.. Oder krank zu Hause ist... Was ist mit denen? Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und psychischen Folgen sind in ihrer Tragweite noch gar nicht abzusehen... Wie lange müssen wir das noch ertragen? Sind, diese ganzen Verbote, Einschränkungen wirklich mit der Gefahr vor diesem Covid 19 Virus zu rechtfertigen? Sind diese Ängste, die uns, eingeredet werden, wirklich gerechtfertigt? Können wir den Regierenden und Experten wirklich vertrauen, können wir wirklich sicher sein, daß kein Missbrauch der Einschränkungen der Grundrechte betrieben wird? Wer kann tatsächlich sagen, ja das alles ist notwendig? Glauben wir nicht viel mehr das es so ist, anstatt es wirklich zu wissen? Mir jedenfalls machen diese Einschränkungen der Grundrechte echte Sorgen.. Nicht nur für heute.. Auch für die Zukunft. Wer garantiert mir und uns, dass die Regierenden von diesen Möglichkeiten der Einschränkungen der Grundrechte nicht auch in anderen Fällen Gebrauch machen werden? Sind die Grundrechte einmal geschwächt, kann man künftig bei jeder Krise diese einschränken, Verbote erlassen.. Und echte und herbei geredete Krisen gibt es immer wieder... Aber als Einzelner bin ich zu schwach und ich muss mich der Mehrheit beugen. Zumal die Sanktionsmöglichkeiten ganz klar verteilt sind.. Gedanken zum Zeitgeschehen. 

Meine Seele hat es eilig....

Ein sehr, sehr schönes Gedicht von Mario de Andrade (San Paolo 1893-1945) Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler.

Einer der Gründer der brasilianischen Moderne.

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Meine Seele hat es eilig.

Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt,  dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe.

Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst sie mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, begann es,  sie wirklich zu genießen.

Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen,  bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.

Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen , die ungeachtet ihres  Alters nicht gewachsen sind.

Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten zu kämpfen.

Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene  Egos aufmarschieren.

Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.

Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.

Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süssigkeiten in der Packung. 

Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind. 

Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden. 

Die  sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. 

Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten. 

Es ist das, was das Leben lebenswert macht.

Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren. 

Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.

Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.

Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden. 

Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits  gegessen habe.

Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen  Lieben und meinem Gewissen.

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.

Gedanken....vor Jahren verfasst...

...Ich finde es trotzdem traurig, wenn Geschwister so miteinander umgehen....in meiner Familie sind dafür ausschließlich meine Schwestern verantwortlich....meine 1988 verstorbene Schwester Sabine nehme ich dabei unbedingt aus...ich glaube, sie könnte es nicht fassen, wenn sie den heutigen Zustand der Familie sehen würde. Sie war aber das erste Opfer, mit dem eine meiner Schwestern bis zu ihrem frühen Tod nicht mehr sprach....dieses Verhalten wurde dann später auf alle übrigen Geschwister, selbst auf meine Mutter bis zu ihrem Tod übertragen.....worunter meine verstorbene Mutter sehr gelitten hat, war es doch gerade die Tochter, zu der meine Mutter und ihr Mann zeitlebens das innigste Verhältnis hatten..gemeinsame Urlaube und so weiter...am Ende ihres Lebens wurde sie selbst Opfer ihrer bösen Tochter. Aber vielleicht war das ausgleichende Gerechtigkeit, denn jahrelang entschuldigte meine Mutter dieses herzlose und kalte Verhalten den Geschwistern gegenüber, bis sie selbst betroffen war..und selbst dann hat sie noch sehr lange gebraucht, um es zu begreifen.....