Samstag, 16. November 2013

Gedanken zu Kurt Tucholsky


Seit etlichen Jahren versuche ich nun...

meine zerstrittenen Schwestern miteinander zu versöhnen....ich der trockene Alkoholiker muss diesen Irrsinn seit Jahrzehnten mittlerweile nüchtern ertragen....doch der Hass der Geschwister, der Neid, die Boshaftigkeit, die Gleichgültigkeit, ihre Kälte, Missgunst haben gesiegt....

Mich macht der ganze Scheiß nur noch krank....nach dem Tode meines Vaters haben diese kaltherzigen Menschen meine Mutter auch noch im Stich gelassen....die immer älter, immer kränker, immer einsamer, immer bitterer wird....ich, ausgerechnet ich, der einzige Junge in der Familie, das schwarze Schaf, der Böse, der Taugenichts. der Streithammel, ja ich bin ihr geblieben. Was ein Hohn. Ihre Töchter, eine sogar vollständig, lassen sie im Alter im Stich....unfassbar für mich...das hätte ich nie und niemals für möglich gehalten....

Seit Jahren stehe ich meiner Mutter allein zur Seite....allein..bin ihr Ansprechpartner, kaufe für sie ein usw....

Ihre besonders bevorzugte und wohl auch meist geliebte Tochter, die sie 1962 zur Welt brachte, ließ sie im Stich, ausgerechnet diese, ihr ein und alles....auf alle hätte sie verzichten können, aber auf diese nicht....sie war bis zum Tod meines Vaters an der Seite meiner Mutter.....dann ließ sie sie im Stich....sicher mit guten Erklärungen für ihre Herzlosigkeit.....

Das Leben ist verrückt.....wenn mir das vor Jahren jemand voraus gesagt hätte, ich hätte ihn lügen gestraft....war ich doch immer, seit meiner Kindheit die Persona non grata in der Familie....zwar akzeptiert, aber nie geliebt....

Liebe gibt es nicht...was es gibt, ist Egoismus..sich gegenseitig benutzen, wenn kein Bedarf mehr da ist, wegwerfen...das gibt es....Liebe ist eine Erfindung der Träumer, der Poeten, ja der Frauen, um uns Männer blind zu machen für die wahren Motive....

Ich glaube nicht mehr an die Liebe....alles ist nur Biologie, gesteuert durch Hormone, Testosteron und Östrogen....und ein paar andere Zutaten.....damit wir uns um die Fortpflanzung kümmern und die Säuglinge versorgen....doch auch das lässt mit zunehmenden Alter, wie bei anderen Tieren auch, nach....alles Biologie...durch die Evolution zu unserer Selbsterhaltung gemacht, wir haben meist sehr wenig Einfluss darauf...was gut so ist, sonst gäbe es uns nicht mehr...

Anders läßt sich der spätere Umgang der Menschen miteinander nicht erklären....Menschen, die sich mal sehr begehrt haben, interessieren sich plötzlich nicht mehr füreinander, sind sich manchmal sogar gegenseitig gleichgültig....

Kinder werden verstoßen...wie Fremde, manchmal schlimmer, behandelt....Eltern werden verstoßen und abgeschoben..in Altersheime, wenn man sich überhaupt um sie kümmert....

Wenn ich mir dann gleichzeitig das verlogene Gesinge, Gerede, Geschreibe über die Liebe ansehe, höre, lese....dann habe ich manchmal das Gefühl im Irrenhaus zu sein...manchmal frage ich mich...bin ich der Einzige, der diesen Widerspruch erkennt, der unter ihm leidet, bis zum Wahnsinn leidet..der diese Lügen der Liebe die nur Egoismus heißen...nicht mehr ertragen kann, diese bigotte Heuchelei der Menschen im Kollektiv....

Ja ich weiß, ich seh das alles zu eng, ich müsste lockerer werden...bisschen gleichgültiger wie meine Umgebung, alles Achselzuckend hinnehmen, mir einreden, mir geht es doch gut, ich lebe in einer der besten aller Welten, materiell für die meisten Menschen stimmt das, emotional gesehen sind wir dem Neandertaler näher als dem vermeintlichen Homo Sapiens...oder anders gesagt...vielleicht wird der Homo Sapiens zu sehr idealisiert....er ist nur eine andere Linie des Neandertalers...mit ein bischen mehr Gehirn und infolge besserer Überlebensstrategien....

Aber ich sagte ja schon...alles Biologie....worunter ich persönlich leide ist für den Fortbestand der Art unbedeutend...die feineren Naturen sind wohl eine Fehlkonstruktion der Evolution, ihnen fehlt es an Robustheit, Überlebenswillen, Härte, Kälte, Kalkül...DENN: Erst kommt das Fressen, dann die Moral....

Aber nun zurück zu meinen Ausführungen zu Beginn meines Postings:

Ich bin einfach traurig aber auch wütend, dass sich meine Schwestern so feige aus dem Staub machen, keine in irgendeiner Form Hilfe anbietet bei der Versorgung und Unterstützung unserer älter werdenden Mutter.
Dies bringt mein Frauenbild gehörig durcheinander, denn wie können angeblich so gefühlvolle und verletzliche Wesen so grausam sein? Wie geht das zusammen?
Und vor allem warum sind Frauen, meine Schwestern sind Frauen, so hart und unerbittlich im Umgang mit Ihresgleichen, ihre Mutter ist auch eine Frau.
Mir macht das Angst vor Frauen, es ist aber nicht das erste Mal in meinem Leben dass das Verhalten von Frauen mein erlerntes Bild über Frauen gehörig ins Wanken gebracht hat.