Sonntag, 26. Februar 2012

Lebensangst....was ist das und wie kann ich damit besser umgehen lernen...

Ich möchte mich in nächster Zeit mit dem Thema Lebensangst befassen, dieser Begriff Lebensangst fiel mir ein..als ich mir Gedanken zu meinen eigenen Ängsten machte und versuchen wollte, diese zusammen zu fassen...nach einer griffigen und gut nachvollziehbaren Begrifflichkeit gesucht habe...und ich finde...Lebensangst umschreibt dieses Phänomen am Besten....
Woher kommt nun diese Lebensangst, wie entsteht sie, welche Ursachen gibt es für diese Lebensangst, wie kann ich ihr begegnen, mit ihr umgehen lernen, lässt sie sich leugnen, vor mir selbst, anderen Menschen, wäre es ratsam, sie zu leugnen oder ist es nicht heilsamer und gesünder für mich und meine Umwelt, mich zu ihr zu bekennen...und auch die gesellschaftlichen Faktoren beim Namen zu nennen, die diese Entstehung der Lebensangst unabhängig davon, ob in meiner Persönlichkeit Faktoren bestehen, die die Entstehung von Lebensangst begünstigen, forcieren und auch massiv verstärken können?
Nehmen wir nur einmal die Begriffe die in unserer Gesellschaft häufig Verwendung finden: Leistungsgesellschaft, Verdrängungswettbewerb, Überalterung der Gesellschaft, Eigenverantwortung, Einsamkeit, Individualismus, mangelnde Solidarität, zunehmende Ichbezogenheit, Rücksichtslosigkeit, Spaßgesellschaft, Leistungsbereitschaft, Sozial- und Rentenkürzungen, Eigenverantwortung und höher werdender finanzieller Eigenanteil an der Gesunderhaltung und den Kosten für Heilbehandlung, Kinderarmut, Niedriglöhner, sogenannte Aufstocker...Bezieher/Innen kleiner Einkommen, die von der "ARGE" finanziell unterstützt werden
müssen, weil das Einkommen allein zum Leben nicht reicht, Zunahme der Singlehaushalte, Vereinzelung, Umverteilung von oben nach unten..."Ellbogengesellschaft", Mobbing, ......Pflegenotstand, Altersarmut, Rentnerschwemme..........wir ALLE kennen bestimmt noch weitere Begriffe, die hinzuzufügen wären....es wird aber deutlich....das es sehr viele gesellschaftliche Faktoren gibt, die die Entstehung von Ängsten begünstigen können und diese auslösen....

Diese Aufzählung mach schon sehr deutlich, dass es unter diesen Umständen sehr schnell zu der Entstehung von Ängsten kommen kann....der/die Einzelne sich überfordert und allein gelassen fühlt...Zumal diese Verhältnisse eine Kultur des Wegsehens, des nur an sich denkens, der mangelnden Emphatie und zunehmender Kälte produzieren können und produzieren, nach dem Motto: Ich kann mich nicht um die Probleme anderer kümmern, unabhängig davon, ob es sich um berufliche und/oder private Probleme handelt. Muss selbst sehen, das ich klar komme...!! Die Verhaltensweise ist aber sehr kurzsichtig..denn sollte ich selbst auf Solidarität angewiesen sein, und das geht in unserer HartzIV Gesellschaft ganz schnell, rächt sich mein Egoismus, auch die Anderen werden denken, sagen..soll er/sie jetzt selbst mit klar kommen....Und schaue, höre sich jeder/jede von uns nur mal kritisch um, wir werden fast alle in unserem Umfeld Menschen kennen, denen es so geht, ergangen ist..Menschen die gestern noch oben waren..alles top..oder wie heute gesagt wird "alles tacko" und morgen am Boden...da können die Gründe unterschiedlicher Natur sein...

Deshalb habe ich mich Entschlossen, offen über meine Lebensangst zu schreiben und auch zu teilen, wie ich versuche...Leben ist immer ein Versuch...wir haben keine Blaupause....mit meinen Ängsten umzugehen und welche Dinge mir helfen, sie besser akzeptieren und ertragen zu können....denn manchmal muss ich meine Angst auch einfach nur ertragen..wie mit unter Schmerz..körperlicher und/oder seelischer auch.....Bis bald...ich schreibe weiter darüber...................

Wichtig ist EINES auf jeden Fall: Die Dinge beim Namen nennen, nicht totschweigen, sich nicht am kollektiven Selbstbetrug, forciert durch verantwortungslose Politiker, Wirtschaftseliten und Medienverantwortlichen zu beteiligen....die uns gern eine "rosarote" Brille aufsetzen wollen....Nach dem Motto: Wir leben in einer der Besten aller Gesellschaften und woanders sei es viel viel schlimmer und das kürzen und streichen hier und da umumgänglich.....Das Erzählen uns die Damen und Herren solange, bis sie hier die Verhältnisse geschaffen haben, die sie uns immer als warnende Beispiele in anderen Ländern vor Augen gehalten haben....
Seien wir also kritisch, ich bin es und werde es bleiben und hören, lesen wir genau..was uns manche Scharlatane so mitteilen und zu schreiben haben....
Denn Angst hat Ursachen....individuelle und gesellschaftliche....Die individuellen Ursachen muss ich, muss jeder von uns selbst angehen...schauen..was sind die Ursachen..sich dazu bekennen und wenn möglich..etwas zu ändern...manchmal auch akzeptieren zu lernen..Altern zum Beispiel....Krankheit....die Einstellung überdenken...
Gesellschaftliche Faktoren können wir nur gemeinsam ändern....aber jeder/jede muss dort wirken..wo er/sie lebt...in kleinen Schritten versuchen...eine lebenswertere Gesellschaft zu schaffen, die Angstfreier ist...weil wir uns ehrlicher und ohne Scheuklappen begegnen...

Das waren spontane Gedanken und Gefühle zum Thema Lebensangst...................

                                          Mitten im Ruhrgebiet....auf dem Weg nach Witten.....

                                          Schwebebahn in Wuppertal..immer wieder faszinierend..
                                          Historischer Schwebebahnhof ........
                                          Möwe...........
                                          Historische Schwebebahn...........
                                          Historische Schwebebahn...............

Eines wird immer deutlicher: Seitdem Zusammenbruch des Ostblocks, des Untergangs der Sowjetunion
(Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR),  des Scheiterns des Sozialismus und in der Folge des Erstarken des Kapitalismus, hat eine bisher, zumindest in der jüngeren Vergangenheit, nachdem Ende des zweiten Weltkriegs, schamlose und beispiellose und ungebremste Zunahme des Reichtums einzelner Privatpersonen gegeben, gerade in den ehemaligen Ländern der Sowjetunion, die sogenannten Oligarchen. Ehemals, als sich Sozialismus und Kapitalismus als Konkurrenten für wirtschaftliche und gesellschaftliche Modelle gegenüberstanden, sorgte ihre Konkurrenz dafür, dass auch in den kapitalistischen Ländern eine gerechtere Verteilung des erwirtschafteten Reichtums auf alle Bevölkerungsgruppen stattfand, um in den kapitalistischen Ländern sozialistische Bestrebungen, politische Parteien, die solche Ziele verfolgten, in ihrer Entfaltung zu behindern und auch, um den Bürgern in den Sowjetrebubliken hinter dem sogenannten "eisernen Vorhang", zu zeigen und so auch den Zusammenbruch der Sowjetrebubliken zu forcieren, wie gut auch die einfachen Menschen in den kapitalistischen Wirtschaftssystemen leben können. Dadurch sollte die Angst, sollten die Vorurteile in den sozialistischen Ländern dem Kapitalismus gegenüber beseitigt und ad absurdum geführt werden, als völlig unbegründet dargestellt werden, denn in den sozialistischen Ländern wurde der Kapitalismus als ausbeuterisches System dargestellt, welcher gerade den kleinen, sich in lohnabhängigkeit befindlichen Menschen keine Chance zur Entfaltung geben sollte, da sie nur ausgebeutet würden.
In den kapitalistisch orientierten Ländern dagegen wurde der Sozialismus bekämpft, als System, das den einzelnen Menschen in seiner persönlichen Entfaltung behindert zum Wohle des Kollektivs, der Gemeinschaft...Gleichmacherei anstatt Individualität wie in den kapitalistischen Systemen.
Trotz der ganzen Bedrohungen, gerade in militärischer Hinsicht, weil beide Systeme sich mit Atombomben und anderen Schreckensszenarien bedrohten, war die "Welt" im Gleichgewicht, aus den von mir geschilderten Gründen, beide Systeme waren bemüht, aus unterschiedlichen Gründen zwar, alle Bürger in ihren Systemen mitzunehmen und sie am Wohlstand des Landes teilhaben zu lassen....

Das hat sich dramatisch verändert....da es keine Konkurrenz zum Kapitalismus mehr gibt....und der Sozialismus als Modell seit dem Scheitern in den Sowjetrebubliken keine lebbare Utopie mehr darstellt, also ein Vakuum vorhanden ist, ist der Wunsch nach persönlichem Reichtum, nach Individualität, auch zu Lasten der Mehrheit der Menschen, zum Modell für fast die gesamte Welt geworden und zwingt mittlerweile mit seiner wirtschaftlichen unvorstellbaren Macht andere Systeme in die Knie und auf Kurs...

Für mich sind deshalb Länder wie Griechenland bestes Beispiel dafür, wie der einfache Bürger entrechtet wird, ihm sein relativ gutes Leben beschnitten wird, auf dramatische Weise und die tatsächlich Wohlhabenden, selbst die griechischen Politiker mittlerweile, ihr Geld ausser Landes schaffen....

Ich bin nicht neidisch...wenn jemand kurzsichtig und blöd ist, könnte er das meinem hier Geschriebenen entnehmen wollen....nein ich habe Angst...um Angst geht es in diesem Blog....und das was Weltweit passiert, diese ungezügelte Gier, die Schamlosigkeit mancher Reicher, die sich ungeniert ihres Reichtums erfreuen und immer noch fordern, macht mir Angst, wohin das führen wird, jetzt konkurriert Jeder gegen Jeden, der Markt ist entfesselt, es geht nicht um Angleichung von Lebensverhältnissen, was uns versprochen wurde im Zuge der Globalisierung, nein es geht um Vernichtung von wirtschaftlichen Gegnern, wer nicht mithalten kann, geht unter, Krieg mit anderen Mitteln, subtil, versteckt, deshalb viel viel gefährlicher, es liegen keine Toten auf den Straßen, es werden keine Häuser zerbomt, der Wettbewerb in den einzelnen Ländern um immer geringere Steuern für Reiche und Wohlhabende nimmt zu, der Wettbewerb in Bezug auf billige Arbeitskräfte und möglichst kostengünstige Produktionsbedingungen nimmt zu, der Druck Löhne, Renten, Gesundheitsfürsorge zu senken, Sozialleistungen zu senken..wächst....wer sich nicht anpasst, Lebensverhältnisse seiner Bürger nach unten anpasst, der bleibt auf der Strecke, noch profitieren wir in Westeuropa, vor allem Deutschland als Exportweltmeister profitiert, aber wie lange noch, die Entwicklung hört ja nicht auf, der Wunsch nach Vermehrung des Wirtschaftswachstums, nach Zunahme des Reichtums und/oder erhalten des Reichtums....

Das macht mir Angst, wohin wird diese Entwicklung führen...und wie gehen die Menschen in den einzelnen Ländern, die einfachen entrechteten Menschen, mit der Zunahme des Elends um, ist Griechenland auch dafür eine Blaupause, ein Modell für ein zukünftiges Europa....ist das unsere Zukunft...allein gelassene verarmte Bürger.....ohne Hoffnung, ohne Perspektive....ohne Träume für lange Zeit.....während sich die Reichen und ihr Geld in Sicherheit bringen......das macht mir und vielen ausgesprochen und unausgesprochen Angst....ich kann unter solchen Voraussetzungen mich nicht auf Zukunft freuen, für mich und meine Generation nicht, aber noch viel weniger für unsere Kinder......so empfinde ich unsere Zeit.....

Reichtum fördert Unmoral ........interessanter Artikel mit Blog um darüber zu diskutieren in Spiegel-Online