Freitag, 26. Juli 2013

Dramaturgie des Lebens und die Unterschiedlichkeit der Motive für das Handeln....

Was meine ich mit meinem Einleitungssatz, der Überschrift..welche Dramaturgie....welche Motive sind gemeint.....

Es gibt in unser aller Leben eine uns alle verbindende gemeinsame Dramaturgie.....wir sind alle irgendwann geboren worden und damit steht fest...das wir irgendwann alle werden sterben müssen.

Diese Dramaturgie des Lebens ist elementar und keiner kann ihr entrinnen. Allerdings sind damit schon sämtliche Gemeinsamkeiten genannt.

Alles andere ist variabel....je nachdem wo ich geboren werde, in welchen Verhältnissen ich aufwachse, mit welchen Entbehrungen oder auch Segnungen ich nach meiner Geburt konfrontiert werde....das alles wird meine Sicht auf mein Leben beeinflussen.....und möglicherweise meine Motive....

Wenn ich von Geburt an immer nur Hunger hatte, nie genug zu essen, das Leben für mich und meine Angehörigen jeden Tag ein wahrer "Überlebenskampf" war....wird mein Motiv womöglich zunächst einzig darin liegen, dem täglichen Hunger zu entrinnen....irgendwann nicht mehr täglich ums nackte Überleben kämpfen zu müssen....unabhängig davon..was ich tatsächlich im Laufe meines späteren Lebens erreichen werde.

Meine Motive zum Handeln werden durch den täglichen Überlebenskampf diktiert..ich habe keine Wahl...bin ich heute aktiv oder passiv..tätig oder untätig...nein...meine Lebenssituation zwingt mich dazu....jeden Tag....das sind meine Motive....aktiv zu sein..zu betteln..mich als Tagelöhner oder Reisbauer zu verdingen und was es sonst noch an Möglichkeiten gibt, das tägliche Überleben zu sichern.

Während dessen hat die Dramaturgie eines in Wohlstand geborenen Kindes ganz andere Verläufe..nicht der tägliche Überlebenskampf bestimmt hier die Dramaturgie des Lebens.....sondern die Ziele und Motive der Schicht..in die ich geboren wurde....sie werden Triebfedern des Handelns sein.....und irgendwann vielleicht der persönliche Ehrgeiz....aber nicht das Überleben wollen, tatsächliche existentielle Motive...lebensbedrohliche Lebensumstände..die zwingen..aktiv zu sein....

Ursprünglich galten die Motive des Überleben wollens für alle Menschen.....wir mussten alle für unser täglich Brot kämpfen...vielleicht abgemildert einzig und allein dadurch, in welcher Klimazone in aufwuchs....in den extrem heißen Gebieten und in den extrem von Kälte betroffenen Gebieten war das Überleben vermutlich schwieriger als vielleicht in den Tropen mit ihrer üppigen Vegetation....aber das ist hypothetisch....egal wo..unser Motiv des Handelns..die Dramaturgie des Lebens war dem Überlebenskampf geschuldet.


Mit dieser Ambivalenz habe ich schon immer ein Problem gehabt......denn was mich zutiefst irritiert hat und immer noch irritiert, war und ist die Tatsache, das gerade jene, die ständig ums Überleben kämpfen müssen viel entspannter und gelassener und auch zufriedener in ihrem Leben sind....während wir..im Vergleich zu den tatsächlich Armen richtig Satten ständig unter Stress stehen, uns und das was wir machen..für so bedeutsam halten....wir oft weder gelassen noch entspannt sind...Zufrieden schon mal gar nicht.....ich erlebe es täglich im Straßenverkehr..bei jeder Kleinigkeit ein Hupkonzert...wenn mal gewartet werden muss....oder sonst etwas den Fluss..Verkehrsfluss behindert..im täglichen Umgang unter-..und miteinander.....das ist mehr als komisch....fast niemand geht in unserem Land mit Hunger ins Bett....nicht das es hier keine Armut gibt...aber eine andere Form der Armut..die sich an dem unermesslichen Reichtum unseres Landes misst und einiger weniger seiner Bewohner....aber keine solch eklatante lebensbedrohliche Armut wie in manchen Ländern unserer Erde.....es gibt hier Essensküchen der Kirchen und anderer Wohlfahrtsverbände....auch wenn das beschämend ist..so satt zu werden..aber wir können satt werden..in anderen Ländern sterben die Menschen auf offener Straße Hungers...vor aller Augen und keiner kann helfen..weil Alle froh sind..selbst zu Überleben...

Als Fazit komme ich schon seit langem zu dem Ergebnis.....das bei uns trotz unseres materiellem Reichtums verdammt viel schief läuft....wir können noch so satt mitleidig auf die Hungernden dieser Welt blicken...ich finde..diese haben das gleiche Recht mitleidig auf uns Satte zu blicken..weil wir trotz oder gerade wegen unseres Reichtums vergessen haben..worauf es im Leben einmal ankam..was wirklich zählt....

Was wirklich zählt sind für mich folgende Dinge: Jeden Tag genug zu essen und zu trinken haben..das ich überleben kann....ein schützendes Dach über dem Kopf das mich vor den unberechenbaren Naturgewalten und vielleicht gefährlichen Tieren und Artgenossen schützt.....eine funktionierende Familie und Freunde...und das Gefühl...gebraucht zu werden...ein bedeutsamer Teil meiner Gemeinschaft zu sein..in der ich lebe.....mit meinen Fähigkeiten..meinem Wesen..meinem Wissen....

Wie viele haben dieses Gefühl in unserer so satten Gesellschaft schon lange nicht mehr....wieviele sind trotz all unserer Segnungen psychisch krank und brauchen zum Überleben Psychopharmaka....wie viele sind einsam...weil keiner nach Ihnen fragt....wir Alle nur mit uns unserem Fortkommen beschäftigt sind..tut mir leid ich habe keine Zeit...vielleicht ein anderes Mal..Termine....alles ganz wichtig bestimmt....nur was ist noch wesentlich..elementar....und was wurde Wesentlich gemacht und ist ansich Unwesentlich? Wissen wir das noch? Warum so viele in unserem Land mit Alkohol-, Medikamenten.- und Drogenproblemen und vielen andren Süchten....was macht uns das leben so unerträglich..warum ist uns..denen es materiell im Großen und Ganzen gut geht..der Sinn..der Lebenssinn abhanden gekommen..wo ist unsere Mitte....ruhen wir noch in uns oder hetzen wir nur...weil wir Angst vor der inneren Ruhe haben...können wir sie noch ertragen.....

Ich hoffe es ist deutlich geworden, das unser Leben eine ganz unterschiedliche Dramaturgie haben kann und andere Motive..immer in Abhängigkeit von den Umständen..in die wir geboren wurden oder werden.....

Wenn ich nackt bin...kann ich mir den Luxus nicht leisten..zu sagen: Das zieh ich nicht an....ich werde es anziehen..um mich zu schützen und meinen Körper zu bedecken..ich werde..wenn ich tatsächlich hungere auch nicht sagen..das schmeckt mir nicht......

Man möge mich jetzt bitte nicht falsch verstehen, ich bin selbst dankbar..mir die Art der Kleidung aussuchen zu können und nicht alles essen zu müssen, sondern mir meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen entsprechend meine Nahrung aussuchen zu können.

Aber Eines ist ganz sicher: Mir wird meine Kleidung die ich tragen darf und mein essen und trinken viel besser gefallen und schmecken....wenn ich das Gefühl dafür nicht verloren habe..das dies alles nicht selbstverständlich ist.....das denken aber Viele von uns.....das macht für mich den Unterschied aus zwischen Erwachsen sein und Kind sein...es gibt in unseren Breiten viele erwachsene Kinder.....

Das gilt auch für die Bedeutung die sie sich und ihrer Person und ihrem Handeln beimessen. Sie mögen wichtig sein....aber so wichtig sind sie auch nicht..da würde unserer Gesellschaft ein wenig mehr Gelassenheit und Demut gut zu Gesicht stehen....ich mag halt dieses Bedeutungsschwangere nicht...
Aber unabhängig davon..würde unsere Gesellschaft liebevoller, entspannter, lebenswerter.....gelassener..liebenswerter.....

Gedanken...spontan zu Papier gebracht.....den Fluss der Gedanken nicht blockiert.....

Konstruktive nicht beleidigende Kritik jederzeit erwünscht. Schönes Wochenende.


Donnerstag, 25. Juli 2013

Meiner Verwandtschaft gewidmet....

Für all jene aus meiner Verwandtschaft, die zu vergesslich sind, habe ich mal einige Blogeinträge der letzten Jahre zusammen getragen, die sich mit meiner Familie und mir beschäftigen.,..ich hätte mir nur einmal im Leben gewünscht...ihr hättet Euch ebenso viele Gedanken gemacht und schlaflose Nächte gehabt...ihr hättet euer Verhalten vor Euch selbst nie rechtfertigen können, aber lest selbst:

http://rtreutler.blogspot.de/2010/10/erinnerungen-meinen-vater-fritz-treutler.html

http://rtreutler.blogspot.de/2012/10/mutters-76-geburtstag15102012.html

http://rtreutler.blogspot.de/2012/08/meinen-geschwistern-und-neffen-gewidmet.html

http://rtreutler.blogspot.de/2013/02/meine-mutter-ist-totam-25012013.html

http://rtreutler.blogspot.de/2013/07/eine-spontane-standortbestimmung-aus.html

http://rtreutler.blogspot.de/2012/12/meiner-verlorenen-schwester-gewidmet.html


Und nun macht Euch mal die Mühe....und lest...und hört zu......den Stab über jemanden brechen....den coolen mimen..den großen Schweiger.....da gehört nicht viel dazu....solchen Verhalten zolle ich keinen Respekt, wenn dadurch Menschen, Mitmenschen schaden nehmen....über ihren Tod hinaus.....

Mutter mit ihren Töchtern......