Samstag, 26. November 2011

Kleiner Motorradausflug und einige Bilder von unterwegs:

Zunächst einige Bilder meiner Heimatstadt Essen, spontan fotografiert, auch der Essener Weihnachtsmarkt sowie der neu gestaltete Essener Hauptbahnhof. ist dabei:










Und noch dies von unterwegs:



Ich war auf dem Weg von Essen-Kettwig nach Essen-Werden...zum Motorradfahrertreffpunkt Haus Scheppen...


Donnerstag, 24. November 2011

Friedrich Nietzsche:

"Damals lernte ich die Kunst, mich heiter, objektiv, neugierig, vor allem gesund und boshaft zu geben, - und bei einem Kranken ist dies, wie mir scheinen will, sein "guter Geschmack"?
Einem feineren Auge und MItgefühl wird es trotzdem nicht entgehn, was vielleicht den Reiz dieser Schriften ausmacht, - dass hier ein Leidender und Entbehrender redet, wie als ob er nicht ein Leidender und Entbehrender sei. Hier soll das Gleichgewicht, die Gelassenheit, sogar die Dankbarkeit gegen das Leben aufrecht erhalten werden, hier waltet ein strenger, stolzer, beständig wacher, beständig reizbarer Wille, der sich die Aufgabe gestellt hat, das Leben wider den Schmerz zu vertheidigen und alle Schlüsse abzuknicken, welche aus Schmerz, Überdruss, Vereinsamung und anderem Moorgrunde gleich giftigen Schwämmen aufzuwachsen pflegen." Menschliches, Allzumenschliches II, Vorrede 5; 2,374

Anmerkung: Was ist uns an Sprachgewalt- und Fülle  verloren gegangen. Friedrich Nietzsche begleitet mich schon seit Jahrzehnten. (Alte Rechtsprechung ist beibehalten worden).


Dienstag, 22. November 2011

Gesetzt der Fall...

das ich mich verlaufen habe und meinen Weg nicht mehr weiß...unsicher bin, in welche Richtung ich weiter laufen soll, wäre es dann ratsam, einfach in irgendeine Richtung zu laufen, egal in welche Richtung, einzig Bewegung ist das Motiv, vortäuschen einer Richtung, obwohl keine vorhanden ist? Damit meine Artgenossen annehmen, der weiß wo es lang geht, ist immer in Bewegung, sein Leben hat Fülle, hat Sinn..ist nicht ohne Motivation...er ist glücklich und zufrieden...die Heilsbotschaft unserer Zeit...So kann man es machen...ich mache es nicht so....ich kann und will es nicht so machen....
Warum dürfen unsere Leben keine Brüche haben, warum dürfen wir nicht die Orientierung verlieren, warum müssen wir immer auf alles und jedes eine Antwort haben, was hindert uns daran, sprachlos zu sein,  warum darf mir das Leben keine Angst, keine Furcht machen, warum müssen wir immer stark sein, warum?

Wo stehe ich im Moment....was ist klar in meinem Leben..wo habe ich feste Konstante, die mir Halt geben und wo ist mein Leben unsicher..wo fehlt die Richtung..



Ja wo stehe ich und in welche Richtung will ich mich entwickeln, was ist ok, was nicht, wo bin ich mit meiner Entwicklung zufrieden, und wo will ich mich ändern, verändern?

Zu Beginn meiner Standortbestimmung das für mich bedeutsamste zuerst: Ich bin depressiv und in psychotherapeutischer Behandlung. Ich habe mich den Ursachen für diese Depression gestellt und entsprechende Veränderungen sowohl im beruflichen, als auch im privaten Bereich eingeleitet, die immer noch nicht abgeschlossen sind.
Ich lebe immer noch vollkommen frei von sämtlichen Suchtstoffen, mittlerweile im 30 Jahr, selbst das Rauchen habe ich für über 1 Jahr aufgegeben. Ich lebe allein und das sehr bewusst. Nach der letzten sehr schmerzhaften Trennung aus einer Beziehung vor über 2 Jahren stand für mich fest, so kann es nicht weiter gehen, eine weiteres Scheitern einer Beziehung würde ich nicht verkraften, es könnte einen Rückfall in den Suchtmittelkonsum auslösen. Ich entschloss mich, mein Leben vollkommen neu zu strukturieren, dem Schmerz des Alleinseins, dem Schmerz aufgrund der Aufarbeitung weit zurück liegender Geschehnisse nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Sprich sich dem Innersten zu stellen.

Mir war bewusst, dass ich diesen Weg nur mit professioneller Hilfe beschreiten konnte und so kümmerte ich mich um eine Psychotherapie, bei der Suche war mir meine Krankenkasse sehr behilflich. Nach mittlerweile über einen halben Jahr Psychotherapie kann ich sagen, es war richtig, diese Entscheidung getroffen zu haben.
Darüber hinaus entschloss ich mich auch, wieder die Anonymen Alkoholiker aufzusuchen und regelmäßig an ihren Gruppensitzungen teilzunehmen. Ich suchte mir einige Gruppen heraus und besuche diese seitdem regelmäßig. Auch das war ein wichtiger Schritt, um meine psychische Gesundheit wieder herstellen zu können...ich bin auf dem Weg..noch nicht am Ziel....aber es kommt auch nicht darauf anzukommen, sondern es kommt darauf an, sich auf den Weg zu machen.....

Einige langjährige Freunde und Familienmitglieder begleiten mich auf diesem Weg. Ich suche das Gespräch mit Ihnen, was mir auch sehr wichtig ist.



Der Ausgangspunkt eines jeden Lebens ist die Familie..sie ist Dreh und Angelpunkt..sie vermittelt Werte, sie gibt Halt, sorgt für Stabilität, Orientierung, Identität. Deshalb setze ich mich so kritisch mit dem Thema Familie auseinander...sie kann das größte Heil für einen Menschen sein und sein größtes Übel..seine größte Belastung, die den Menschen immer wieder daran hindert, seiner eigenen Bestimmung gemäß zu leben..weil Vergangenes lähmt, hindert, behindert und sogar blockiert....

Und nur wenn Fehlentwicklungen und Missstände erkannt, bekannt und bestenfalls umgesetzt werden, ändert sich etwas. Ich bin mit der gleichen Scham ausgestattet, wie meine Mitmenschen auch. Ich möchte und will am liebsten ALLE glauben machen, wie glücklich und zufrieden ich doch bin, wie toll mein Leben verläuft. Dem ist aber nicht so....Und wenn ich möchte und will, dass sich was ändert, vielleicht nicht unbedingt in meinem Leben, aber durch mein authentisches Beispiel im Leben anderer...dann hat es sich gelohnt....denn nur wenn wir offen etwas zur Sprache bringen, ändert sich etwas....

Meine eigene Familie ist in Teilen kein Hort der Glückseligkeit, nicht mal einer der Zufriedenheit, sondern ein Hort der Traurigkeit und der Bitterkeit...Meine Familie tut weh...sie verletzt und beschämt...sie hält nicht zusammen..wir geben uns gegenseitig keinen Halt....wir tun all das nicht..was ich oben beschrieben habe..in meiner Familie herrscht Gegnerschaft...keiner freut sich am Erfolg des jeweils anderen....stattdessen Neid und Missgunst....und wie viele gibt es..die gern Geschwister gehabt hätten und keine haben....wie paradox und widersprüchlich und ungerecht das Leben doch ist...den Einen schenkt er Geschwister und diese wissen sie nicht zu schätzen, den Anderen keine und diese sehnen sich danach....Und es ist für mich nicht möglich, stumpf zu sagen: " Das ist halt so." Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass sich Menschen, mit denen ich meine Kindheit, Jugend und Teile meines Erwachsenenlebens verbracht habe, so verändern und verhalten können. Deshalb bin ich sehr skeptisch, wenn es um Erwachsenensein geht, für mich sind das keine Erwachsenen und Vorbilder schon gar nicht. Ein Trost für mich ist, dass meine Mutter, meine jüngste Schwester und ich zusammen halten.

Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere sich auflösenden Familienstrukturen unter anderem auch ein Ergebnis unseres einseitig auf Materialismus aufgebauten Weltbildes sind. Persönlicher individueller Erfolg wird über alles gestellt..auch über die Familie...und ein Scheitern in dieser Hinsicht macht bitter....wenn anstatt menschlicher Werte materielle Welle an erster Stelle stehen....unsere Gier nach mehr und mehr fördert alle negativen Entwicklungen zu denen wir Menschen fähig sind..die zunehmende Vereinzelung, die Einsamkeit Vieler, die vielen Single-haushalte, die vielen gescheiterten Beziehungen sind für mich ein Beleg dafür...die Herzlosigkeit, die Brutalität, die Gewalt, die Kriminalität, die Gleichgültigkeit, den Egoismus, mangelnde Empathie (kein Einfühlungsvermögen), die Einsamkeit vieler alter Menschen...

Ich kann ein Leben führen nach dem Motto: "Die Zustände sind halt so, da kann man eh nichts ändern." So kann und will ich nicht leben..deshalb schreibe ich, deshalb mache ich mich unbeliebt, deshalb mache ich mich angreifbar, weil ich den Finger in die Wunde lege..weil ich nicht wegsehe....und zulasse, das weggesehen wird.....

denn wie sagte Martin Luther noch: "Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."