Donnerstag, 24. November 2011

Friedrich Nietzsche:

"Damals lernte ich die Kunst, mich heiter, objektiv, neugierig, vor allem gesund und boshaft zu geben, - und bei einem Kranken ist dies, wie mir scheinen will, sein "guter Geschmack"?
Einem feineren Auge und MItgefühl wird es trotzdem nicht entgehn, was vielleicht den Reiz dieser Schriften ausmacht, - dass hier ein Leidender und Entbehrender redet, wie als ob er nicht ein Leidender und Entbehrender sei. Hier soll das Gleichgewicht, die Gelassenheit, sogar die Dankbarkeit gegen das Leben aufrecht erhalten werden, hier waltet ein strenger, stolzer, beständig wacher, beständig reizbarer Wille, der sich die Aufgabe gestellt hat, das Leben wider den Schmerz zu vertheidigen und alle Schlüsse abzuknicken, welche aus Schmerz, Überdruss, Vereinsamung und anderem Moorgrunde gleich giftigen Schwämmen aufzuwachsen pflegen." Menschliches, Allzumenschliches II, Vorrede 5; 2,374

Anmerkung: Was ist uns an Sprachgewalt- und Fülle  verloren gegangen. Friedrich Nietzsche begleitet mich schon seit Jahrzehnten. (Alte Rechtsprechung ist beibehalten worden).


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