Samstag, 31. Dezember 2011

In Erinnerung an Jürgen von Manger alias "Tegtmeier".....

Viel Vergnügen .....Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2012.....Genießt mit mir unser aller Ruhrgebietsliebling Tegtmeier...Jürgen von Manger.....

Montag, 26. Dezember 2011

Das größte was ein Mensch tun kann ist...

ein durch Menschen verletztes Lebewesen das Vertrauen zu den Menschen wieder zurück zu geben, seien es  nun andere Menschen oder Tiere.

Auf der Wartburg in Eisenach.
Das ist für mich die größte Gabe.....es gibt so viele durch Menschen seelisch und körperlich verletzte Menschen und Tiere...so viele....


Der einzelne Mensch steht, wenn die Menschheit dem Wahnsinn verfällt, wie im 1. und 2. Weltkrieg und vielen anderen Kriegen zuvor und danach geschehen, hilflos dabei. Was dem einzelnen Menschen bleibt, ist Haltung zu bewahren, Stellung zu beziehen, und den Wahnsinn Wahnsinn nennen....mehr nicht....sonst muss er, gleich einer Schiffsreise die Besatzung, mit der wahnsinnigen Menschheit untergehen.....davor gibt es keinen Schutz....das Beste was uns widerfahren kann, wenn überhaupt, sind möglichst weise Politiker und Wirtschaftsführer...voraus schauende

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Power Flower Zeit in Dortmund...Bilder der 1970er Jahre...

Ich habe das Deckblatt einer alten Broschüre der Stadt Dortmund aus den 1970er Jahren eingescannt....da könnt ihr sehen..so bunt waren die 1970er Jahre...selbst ein Foto des BVB, der damaligen Mannschaft von Borrussia Dortmund ist dabei....viel Spaß beim betrachten....

Und für Nostalgiker...Eine alte Geburtstagskarte...mit DM und Euro...aber schaut selbst:






Viel Spaß!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Das hohe Lied der Liebe...








Etwas besinnliches und zum Nachdenken wertes zur Vorweihnachtszeit....in wenigen Tagen ist es soweit..........

Sonntag, 11. Dezember 2011

Kawasaki GPZ 900R

Das komplette Motorrad wird vorgestellt. Zwar auf japanisch, mir gefällt es trotzdem.


 Im ersten Video wird das Motorrad vorgestellt, hier wird sie gefahren.

Ich mit meiner Kawasaki GPZ 900R, Bj.1984.

Eine kleine Sammlung von Bildern die ich seit über einem Jahrzehnt mit dem Motorrad gemacht habe:

Motorradmesse Intermot 2000 in München im Jahr 2000. Anlässlich des 25jährigen Deutschlandjubiläum von Kawasaki Deutschland wurden damals die erfolgreichsten Kawasakimodelle dort ausgestellt, u.a. meine Kawasaki GPZ 900R. Kawasaki Deutschland lieh sich damals die Maschine bei mir aus:







Vor meinem Motorrad steht mein damaliger Motorradfreund Berthold, mit dem ich die Intermot 2000 in München besuchte. Das grüne Rennmotorrad ist die Rennmaschine der Motorradlegende und des mehrfachen Motorradweltmeisters Toni Mang, den ich seinerzeit dort persönlich traf.

Nun einige Bilder eines Vergleichs zwischen der Kawasaki GPZ 900R und der Kawasaki ZX 9R  im Jahr 2001 für die Zeitschrift Motorrad, Reisen und Sport. An diesem Test nahm ich persönlich teil. Die Bilder wurden in der Eifel gemacht. Tolles Erlebnis.









Nun einige Bilder eines Vergleichs zwischen der Kawasaki GPZ 900R und der Kawasaki ZX 10R im Jahr 2004 für die Zeitschrift Motorrad PS. Die Zeitschrift lieh sich damals mein Motorrad aus, ich fuhr aber nicht selbst, sondern Testfahrer. Trotzdem tolle Bilder:

Fotos wurden von Jörg Künstle gemacht und sie sind mir dankenswerterweise für die private Nutzung zur Verfügung gestellt worden. Fotos: ©Jö rg Künstle


Freitag, 9. Dezember 2011

Eine interessante Homepage...

die sich mit den Greueln der NS Zeit aus Sicht eines Betroffenen befasst....

http://www.metzgerfamily.org/index.html

Unbedingt lesenswert....authentischer kann ein Blick zurück in unsere dunkelste Vergangenheit nicht sein....

Zitat von Paulo Coelho...


"Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben. Sie haben meine Phantasie beflügelt. Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten. Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt. Ich danke allen, die mich belogen haben. Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt. Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben. Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen. Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben. Sie haben meinen Trotz geschürt. Ich danke allen, die mich verlassen haben. Sie haben mir Raum gegeben für Neues. Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben. Sie haben mich erwachsen werden lassen. Ich danke allen, die mich verletzt haben. Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen. Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben. Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten. Ich danke allen, die mich verwirrt haben. Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht. Vor allem aber danke ich all denen, die mich lieben, so wie ich bin. Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke." (PauloCoelho)

PS: Was ist dem noch hinzufügen? Ich finde nichts! Randolf Treutler 



Schöne Weihnachtsgeschichte - "Hilfe die Herdmanns kommen."


Hilfe, die Herdmanns kommen


Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie logen und klauten, rauchten Zigarren
( sogar die Mädchen ) und erzählten schmutzige Witze...
Ralf, Eugenia, Leopold, Klaus, Olli und Hedwig – sechs magere, dünnhaarige Kinder, die sich nur dadurch voneinander unterschieden, daß sie verschieden groß waren und an verschiedenen Stellen blaue Flecken aufwiesen, die sie sich gegenseitig beigebracht hatten.
Sie wohnten über einer Garage im Westend. Die Garage wurde nicht mehr benutzt, nur die Herdmanns benutzten sie dazu, die Tür, so schnell sie konnten, auf- und zuzudonnern, wobei sie versuchten, sich gegenseitig einzuquetschen. Das war das, was sie unter Spielen verstanden. Wo andere Leute Rasen in ihrem Vorgarten hatten, lagen bei den Herdmanns Felsbrocken und wo andere Leute Hortensienbüsche pflanzten, züchteten die Herdmanns Tollkirschen.
Es gab auch ein Schild im Hof mit der Aufschrift : „Vorsicht, bissige Katze!“
Kinder, die neu in der Gegend waren, lachten nur so lange über das Schild, bis sie die Katze zu Gesicht bekamen. Ich habe noch nie ein Tier gesehen, das so bösartig aussah. Die Katze hatte ein kurzes Bein, einen gebrochenen Schwanz und nur ein Auge. Sie war der Grund, warum der Briefträger sich weigerte, den Herdmanns Post zu bringen...

Anfang Dezember wurde, wie jedes Jahr, mit den Kindern der Sonntagsschule ( Kindergottesdienst in den USA ) das Krippenspiel für den Weihnachtsgottesdienst vorbereitet. Zum ersten Mal waren die Herdmanns dabei, weil der kleine Charlie ihnen erzählt hatte, da gäbe es Süßigkeiten umsonst. Charlies Mutter war die Leiterin, sie übte das Spiel mit den Kindern ein. Und Charlies große Schwester erzählt, was dabei alles passierte :

Zuerst wurden die Rollen verteilt. Zum Entsetzen aller meldete sich Eugenia Herdmann als Maria – und niemand wagte zu widersprechen, denn für diesen Fall hatte Eugenia heimlich, aber unmißverständlich schreckliche Strafen angedroht.
„Ich will die Maria sein“, sagte Eugenia, und dann schaute sie über ihre Schulter nach hinten.
„Und Ralf möchte der Joseph sein.“
„Jawoll“, sagte Ralf.
Mutter starrte sie nur an. Es war wie in einem Kriminalfilm, wo die nette, kleine, alte, grauhaarige Dame einen doppelläufigen Revolver aus dem Handtäschchen zieht, zum Bankbeamten sagt : „Rück den Zaster raus, aber dalli!“ und man dasitzt und es einfach nicht glauben kann. Mutter konnte das hier nicht glauben....
Auch für die Weisen aus dem Morgenland meldete sich niemand außer Olli, Klaus und Leopold Herdmann.
Da stand also meine Mutter und hatte ein Krippenspiel am Hals mit lauter Herdmanns in den Hauptrollen.
Eine Herdmann und eine Hauptrolle waren noch übriggeblieben, und es bedurfte keiner besonderen Klugheit, sich auszurechnen, das Hedwig den Verkündigungsengel spielen würde...
Normalerweise machte die erste Probe nicht mehr und nicht weniger Spaß als eine dreistündige Fahrt im Schulbus und war mit ebensoviel Lärm und Gedränge verbunden. Diese Probe lief anders. Alle waren ruhig und setzten sich gleich hin, weil sie Angst hatten, es könnte ihnen sonst vielleicht entgehen, was die Herdmanns Schreckliches anstellen würden.
Sie kamen zehn Minuten zu spät und schlenderten in den Raum wie eine Bande Geächteter, die vorhat, einen Saloon leerzuschießen. Als Leopold an Charlie vorbeikam, drehte er ihm das Ohr um, und eine Erstkläßlerin schrie auf, als Hedwig an ihr vorbeiging. Aber Mutter hatte gesagt, sie werde alles durchgehen lassen, solange kein Blut floß. Und da weder die Erstkläßlerin noch Charlie bluteten, geschah nichts.
Mutter sagte : „Hier kommt Familie Herdmann. Wir freuen uns, euch alle hier zu sehen.“ ( Das war sicher die dickste Lüge, die je in einer Kirche laut ausgesprochen wurde. )
Eugenia lächelte – das Herdmänner-Lächeln wie wir es nannten, dreckig und gemein – und dann saßen sie da, fast Kriminelle in unseren Augen, und sie sollten nun das Edelste und Schönste darstellen, das es gab. Kein Wunder, daß alle aufgeregt waren.
Mutter fing an, die Kinder in Hirten und Engel und Herbergsgäste einzuteilen, und schon gab es die ersten Schwierigkeiten.
„Wer waren denn die Hirten?“ wollte Leopold Herdmann wissen. „Wo kamen die her?“
Olli Herdmann wußte nicht einmal, was Hirten sind.
„Was ist eigentlich eine Herberge?“ fragte Klaus.
„So was Ähnliches wie ein Hotel“, erklärte ihm jemand. „Wo Leute übernachten können.“
„Was für Leute?“ fragte Klaus. „Jesus?“
„Nicht zu fassen!“ murmelte Alice Wendlaken...
Die Sache war eben die, daß die Herdmanns nicht das Geringste von der Weihnachtsgeschichte wußten....
Und Mutter sagte, es sei wohl das Beste, zuerst einmal die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vorzulesen. Das waren langweilige Aussichten, denn die meisten von uns kannten die ganze Geschichte vorwärts und rückwärts. Sonst wurde uns immer nur gesagt, wer wir waren und wo wir zu stehen hatten.“...da machte sich auch Joseph auf, daß er sich schätzen ließe, mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die gesegneten Leibes war...“
„Schwanger!!!“ rief Ralf Herdmann.
Das verursachte ziemliche Unruhe. Die größeren Kinder begannen zu kichern, und die Kleineren wollten wissen. Was denn so komisch war. Mutter mußte mit dem Zeigestock auf den Boden klopfen. „Genug, Ralf!“ sagte sie und las weiter vor...
„Was ist das?“ fragten die Herdmanns immer, wenn sie einen Ausdruck nicht verstanden, Als Mutter vorlas, daß kein Platz in der Herberge war, fiel Eugenia die Kinnlade herunter, und sie sprang auf.
„Verdammt!“ sagte sie. „Nicht mal für Jesus?“... „Naja, also...“ erklärte Mutter. „Niemand wußte, daß das Baby Jesus sein würde.“
„Sie haben gesagt, Maria wußte es“, sagte Ralf. “Warum hat sie es denen nicht gesagt?“
„Ich hätt’s ihnen gesagt“, rief Eugenia dazwischen. „Mann, denen hätt ich’s vielleicht gesagt! Was war denn mit Joseph los, warum hat der’s nicht gesagt? Daß sie schwanger war und das alles.“
„Wie hieß es, wo sie das Baby reingelegt haben?“ fragte Leopold. „Diese Krippe..., ist das so ‚ne Art Bett? Warum hatten die denn ein Bett im Stall?“
„Das ist es ja gerade“, sagte Mutter. „Sie hatten eben kein Bett im Stall. Also mußten Maria und Joseph das nehmen, was sie dort vorfanden. Was würdest du denn tun, wenn du ein kleines Baby hättest und kein Bett, um es hineinzulegen?“
„Wir haben Hedwig in eine Schreibtischschublade gelegt“, erklärte Eugenia.
„Siehst du“, sagte Mutter und zuckte ein bißchen zusammen. „Ihr habt kein Bett für Hedwig gehabt und habt deswegen auch etwas anderes nehmen müssen.“
„Och, wir hatten schon eins“, sagte Ralf. „Aber Olli war noch drin und wollte nicht raus. Er mochte Hedwig nicht.“ Er puffte Olli in die Seite. „Erinnerst du dich, daß du Hedwig nicht leiden konntest?“...
„Wie dem auch sei“, sagte Mutter, „Maria und Joseph nahmen die Krippe. Eine Krippe ist ein hölzerner Futtertrog für Tiere.“
„Was waren denn die Bindeln?“ wollte Klaus wissen.
„Die was?“ fragte Mutter.
„Sie haben es doch vorgelesen : Sie wickelten ihn in Bindeln.“
„Windeln“, seufzte Mutter. „Früher hat man die Babys fest in große Tücher eingewickelt, so daß sie nicht herumstrampeln konnten. Die Babys fühlten sich dabei behaglich und geborgen.“
Ich meinte, daß es die Babys eher verrückt gemacht hat. Bis dahin hatte ich auch nicht gewußt, was Windeln sind. Deshalb war ich gar nicht besonders überrascht, daß Eugenia sich darüber aufregte.
„Sie meinen, sie banden es zusammen und steckten es in eine Futterkiste?“ sagte sie. „Wo blieb denn da die Jugendfürsorge?“
Die Jugendfürsorge kümmerte sich immer um die Herdmanns. Ich wette, wenn die von der Jugendfürsorge jemals Hedwig zusammengebunden in einer Schreibtischschublade gefunden hätten, so hätten sie bestimmt etwas dagegen unternommen!
„Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen“, fuhr Mutter fort,“ und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und...“
BATMAN!!!!!“ schrie Hedwig, warf die Arme auseinander und ohrfeigte dabei das Kind neben ihr.
„Wie bitte?“ fragte Mutter. Mutter las nie Comic-Hefte.
„Aus dem Dunkel der Nacht erschien Batman, der Rächer der Entrechteten...“
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Hedwig“, sagte Mutter. „Das ist der Engel des Herrn, der zu den Hirten auf dem Feld kommt.“
„Aus dem Nichts?“ fragte Hedwig. „Aus dem geheimnisvollen Dunkel der Nacht, ja?“
„Naja,“ Mutter sah etwas unglücklich aus. „Gewissermaßen.“
Hedwig setzte sich wieder hin und sah sehr zufrieden aus. So, als ob das endlich ein Teil der Weihnachtsgeschichte wäre, den sie verstand.
„Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande“, las Mutter weiter, „kamen die Weisen vom Morgenlande gen Jerusalem und sprachen....“
„Das bist du, Leopold“, sagte Ralf. „Und Klaus und Olli. Paßt gefälligst auf!“
„Was bedeutet Weisen?“ wollte Olli wissen. „Waren sie so etwas wie Lehrer?“
„Nein, du Quatschkopf“, sagte Klaus. „Das ist so was Ähnliches wie der Präsident der Vereinigten Staaten.“
Mutter sah ihn überrascht und beinahe glücklich an, so wie sie geschaut hatte, als Charlie endlich das Einmaleins mit fünf auswendig konnte.
„Du bist schon ganz nahe dran, Klaus“, sagte sie. „Tatsächlich waren es Könige.“
„Jetzt aber weiter“, meuterte Eugenia. „Wahrscheinlich werden die Könige dem Wirt gründlich die Meinung sagen und das Kind aus dem Trog holen.“
„Sie fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“
„Was ist das für ein Zeug?“ wollte Leopold wissen.
„Kostbare Öle“, sagte Mutter, „und wohlriechende Harze.“
„Öl!“ schrie Eugenia. „Was für ein schäbiger König bringt denn Öl als Geschenk mit! Da kriegt man ja bei der Feuerwehr bessere Geschenke...“
Ich konnte die Herdmanns nicht verstehen. Man hätte denken können, die Weihnachtsgeschichte käme direkt aus den Polizeiakten des FBI. Sie wünschten dem Herodes ein blutiges Ende, sorgten sich um Maria, die ihr Kind in einen Futtertrog legen mußte, und nannten die Heiligen Drei Könige eine Bande schmutziger Spione.
Und als sie die erste Probe verließen, diskutierten sie darüber, ob Joseph die Herberge hätte anzünden oder ob er nur den Gastwirt über die Grenze hätte jagen sollen...
Da keiner der Herdmanns jemals zur Kirche oder zur Sonntagsschule gegangen war und keiner die Bibel oder etwas Ähnliches gelesen hatte, hatten sie natürlich keine Ahnung, was man von ihnen erwartete. Eugenia, zum Beispiel, wußte nicht, daß die Maria immer in einer bestimmten Weise dargestellt wurde : ruhug und mild und nicht ganz von dieser Welt. In der Art, wie Eugenia sie spielte, hatte Maria eher Ähnlichkeit mit Signora Santoro von der Pizza-Stube. Signora Santoro ist eine große, dicke Frau mit einem kleinen, mageren Mann und neun Kindern. Sie schreit laut und temperamentvoll, umarmt ihre Kinder und schleppt sie mit sich herum. So ungefähr war Eugenias Maria – laut und herrisch.
„Geh von dem Baby weg!“ schrie sie Ralf an, der den Joseph spielte. Und sie ließ die Heiligen Drei Könige nicht zu nahe herankommen.
„Die Heiligen Drei Könige wollen dem Christkind huldigen“, erklärte Mutter zum zehntenmal. „Sie wollen ihm nichts tun, Gott behüte!“ Aber die Könige wußten auch nicht, was sie eigentlich tun sollten, und keiner nahm es Eugenia übel, daß sie sie wegschubste. Bei diesen drei Königen hatte man das Gefühl, daß sie auf schnellstem Weg zu Herodes zurückkehren würden, um das Baby zu verraten, aus lauter Bosheit...
Vier Wochen dauerten die Proben. Dann kam der Heilige Abend mit dem Krippenspiel in der vollbesetzten Kirche.
...Wir sangen als Engelchor zwei Verse von „Zu Bethlehem im Stalle“, und dann sollten wir das Lied noch ein bißchen weitersummen, während Maria und Joseph durch die Seitentür hereinkamen. Nur, sie kamen nicht. Also summten wir und summten und summten, was sehr langweilig und schwierig ist, und nach kurzer Zeit klang es nicht mehr wie ein Lied, sondern eher wie ein alter Kühlschrank.
„Ich wußte ja, daß etwas passieren würde“, flüsterte mir Alice Wendlaken zu. „Sie kommen überhaupt nicht. Wir werden weder Maria noch Joseph haben. Was sollen wir denn jetzt tun?“
Ich schätze, wir hätten weitergesummt, bis wir schwarz geworden wären, aber es kam nicht so weit. Ralf und Eugenia traten auf, sie waren nur erst nicht durch die Tür gekommen, weil sie sich gegenseitig aus dem Weg schubsten. Eine Minute lang standen sie einfach da, als ob sie nicht sicher seien, daß sie am richtigen Ort waren. Das lag vielleicht an den vielen Kerzen und den vielen Menschen in der Kirche. Sie sahen aus wie die Leute, die man manchmal in der Tagesschau sieht : Flüchtlinge, die irgendwo an einem fremden, kalten Ort herumstehen, umgeben von Pappkartons und Säcken. Plötzlich wurde mir klar, daß es der echten Heiligen Familie genauso ergangen sein muß, einquartiert in einem Stall, von Leuten, denen es egal war, was mit ihnen geschah. Sie konnten gar nicht gepflegt und sauber ausgesehen haben. Sicher hatten sie eher so ausgesehen wie diese Maria und dieser Joseph. ( Eugenias Schleier hing schief wie gewöhnlich und Ralfs Haare standen nach allen Seiten ab. ) Eugenia hatte die Babypuppe bei sich, aber sie wiegte sie nicht in den Armen, wie man es gewohnt war. Sie hatte sie über die Schulter gelegt, und bevor sie sie in die Krippe legte, klopfte sie ihr zweimal auf den Rücken.
Ich hörte Alice tief Luft holen. Sie puffte mich und flüsterte : „Ich finde es nicht sehr schön, den kleinen Jesus so zu klopfen, als ob er Bauchweh hätte.“ Sie knuffte mich noch einmal. “Kannst du dir vorstellen, daß er Bauchweh hatte?“
Ich sagte : „Warum denn nicht?“ Und ich konnte es mir wirklich vorstellen. Er konnte Bauchweh haben oder unruhig sein oder hungrig, genau wie jedes andere Baby auch. Das war es ja gerade, daß Jesus nicht auf einer Wolke heruntergekommen war wie eine Märchenfigur, sondern daß er richtig geboren wurde und als Mensch lebte.
Mittlerweile mußten wir singen „Kommet, ihr Hirten“. Wir sangen sehr laut, weil es mehr Hirten gab als irgendetwas anderes und sie so viel Lärm machten mit ihren Hirtenstäben, mit denen sie herumfuhrwerkten wie mit Hockeyschlägern. Als nächstes kam Hedwig hinter dem Engelchor hervor. Sie schubste die anderen aus dem Weg oder trat ihnen auf die Füße. Da Hedwig die Einzige war, die in dem Krippenspiel etwas zu sagen hatte, nutzte sie das auch aus.
„He, euch ist ein Kind geboren!“ schrie sie, und es klang wirklich wie die beste Botschaft der Welt. Alle Hirten zitterten und fürchteten sich – vor Hedwig natürlich, aber jedenfalls wirkte es gut.
Dann kamen drei Lieder über Engel. Es dauerte sehr lange, bis die Engel auftraten, weil sie von den Erstkläßlern gespielt wurden, die aufgeregt waren, weinten, vergessen hatten, wo sie hingehen sollten, mit ihren Flügeln in der Tür hängenblieben und all solche Sachen.
Danach hatten wir ein bißchen Ruhe, während die Jungen sangen „Wir sind die Drei Könige...“ und die Zuschauer sich umdrehten, um den Auftritt der Heiligen Drei Könige durch den Mittelgang nicht zu verpassen.
„Was haben die denn da?“ flüsterte Alice.
Ich wußte es nicht. Aber was es auch war, es war jedenfalls schwer. Leopold ließ es fast fallen. Dafür hatte er das Gefäß mit Weihrauch nicht dabei, und Klaus und Olli hatten gar nichts in der Hand, obwohl sie Gold und Myrrhe mitbringen sollten. „Ich wußte ja, daß sowas passieren würde“ sagte Alice wieder. „Ich wette, es ist was ganz Schlimmes!“
„Was denn zum Beispiel?“
„Zum Beispiel ein Brandopfer. Du kennst doch die Herdmanns!“
Gut, sie zündeten manchmal Sachen an. Aber das hier war nichts zum Anzünden, es war ein Schinken. Ich wußte sofort, wo er herkam. Mein Vater war im Kirchenwohltätigkeitsverein, und der verschenkte zu Weihnachten Essenskörbe. Und dieser Schinken hier stammte aus dem Herdmannschen Korb, es war sogar noch das Band daran mit der Aufschrift „Frohe Weihnachten...“
Während wir sangen “Gold und Weihrauch bringen wir“ sollten sich die Heiligen Drei Könige miteinander unterhalten und dann jeder zu einer anderen Tür hinausgehen, damit klar würde, daß jeder einen anderen Weg nach Hause nahm. Aber die Herdmanns hatten das entweder vergessen oder sie wollten nicht, jedenfalls unterhielten sie sich nicht und gingen auch nicht. Sie saßen einfach da, und niemand konnte etwas dagegen unternehmen.
„Sie verderben alles“, flüsterte Alice.
Aber sie taten es ganz und gar nicht. Es war wirklich viel sinnvoller, daß sich die Heiligen Drei Könige hinsetzten und ausruhten. Das sagte ich ihr. „Sie haben einen weiten Weg hinter sich. Man kann nicht von ihnen erwarten, daß sie ankommen, den Schinken abliefern und wieder verschwinden."
Ich fand, daß die Herdmanns nichts verdarben, sondern im Gegenteil das Krippenspiel um vieles verbessert hatten, indem sie einfach das taten, was ihnen logisch erschien. Zum Beispiel, daß sie das Baby auf den Rücken klopften und einen Schinken für ein besseres Geschenk hielten als eine ganze Menge parfümierter Öle.
Gewöhnlich hatte ich, bis wir zu „Stille Nacht, Heilige Nacht“ kamen ( das war immer das letzte Lied ),  so genug von der ganzen Sache, daß ich das Ende kaum abwarten konnte. Aber diesmal war es anders. Ich wünschte fast, das Krippenspiel ginge weiter, nur um zu sehen, was die Herdmanns noch alles machen würden.
Vielleicht würden die Heiligen Drei Könige Maria von der Geschichte mit Herodes erzählen, und sie würde ihnen raten, daß sie zurückgehen und ihm das Blaue vom Himmel herunterlügen sollten. Oder Joseph würde mit ihnen zurückgehen und ein für allemal Schluß mit Herodes machen. Oder Joseph und Maria würden den Drei Königen das Christkind mitgeben, weil sie dachten, daß niemand auf die Idee käme, es bei ihnen zu suchen.
Ich war so damit beschäftigt, mir immer neue Möglichkeiten auszudenken, wie man das Baby Jesus retten konnte, daß ich den Anfang von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ verpaßte. Aber es war weiter nicht schlimm, weil alle mitsangen, auch die Zuschauer. Wir sangen alle Strophen, und als wir zur Stelle kamen „Gottes Sohn, oh, wie lacht...“, schaute ich zufällig zu Eugenia hinüber. Fast hätte ich mein Gesangbuch auf einen kleinen Engel fallen lassen.
Jeder hatte die ganze Zeit darauf gewartet, daß die Herdmanns etwas absolut Unerwartetes tun würden. Und nun war es geschehen : Eugenia Herdmann weinte!
Im Kerzenlicht glänzte ihr ganzes Gesicht vor Tränen, und sie machte nicht einmal den Versuch, sie wegzuwischen. Sie saß nur da – die schlimme, schreckliche Eugenia – und weinte und weinte und weinte.
Es war wirklich das beste Krippenspiel, das jemals bei uns aufgeführt wurde. Das sagte hinterher jeder, aber niemand schien zu wissen, warum es so war. Nach dem Spiel standen die Leute auf dem Vorplatz der Kirche und unterhielten sich darüber, was dieses Jahr anders gewesen sei. Jeder sagte, es sei etwas Besonderes dabei gewesen, aber keiner konnte es beschreiben...
Was aber mich betrifft, so wird Maria immer etwas von Eugenia Herdmann haben, ein bißchen unruhig und verwirrt, aber bereit, jeden zu verprügeln, der ihrem Baby zu nahe treten will. Und die Heiligen Drei Könige werden für mich Leopold und seine Brüder sein, mit einem Schinken in der Hand.
Als wir an diesem Abend aus der Kirche kamen, war es kalt und klar. Der Schnee knirschte unter unseren Füßen, und die Sterne leuchteten hell, sehr hell. Und ich dachte an den Verkündigungsengel, an Hedwig mit ihren dünnen Beinen und ihren schmutzigen Stiefeln, die unter ihrem Kostüm hervorschauten, an Hedwig, die uns allen zurief : „He, euch ist ein Kind geboren!“


Freitag, 2. Dezember 2011

Der Kinofilm "Fahrraddiebe" des italienischen Regisseurs Victorio de Sica...

von 1948 zeigt die dramatische Armut eines italienischen Familienvaters, der seine Arbeit verliert, weil ihm sein Fahrrad gestohlen wird, denn als Plakatkleber ist er auf sein Fahrrad angewiesen. Die Verzweiflung des Vaters, der mit seinem kleinen Jungen verzweifelt nach seinem Fahrrad und dem Dieb sucht, ist so gut dargestellt..das sie einen selbst packt....ein Film, der uns die Armut der Nachkriegsjahre drastisch vor Augen führt, wo nur jeden Tag genug zu essen haben schon ein Problem war. Mich hat der Film tief ergriffen und deshalb möchte ich ihn Euch ans Herz legen...."Fahrraddiebe" von Victorio de Sica

Fahrraddiebe von Victorio de Sica

Mittwoch, 30. November 2011

Wilhelm Raabe

Verschroben, verrückt, langweilig - tut alles nichts! Nur nicht herzensroh. Letzteres tötet die Gesellschaft. Wilhelm Raabe Dichter

Dienstag, 29. November 2011

Erinnerungen an die Rockband "Atmosphäre"

Ich möchte hier meine Erinnerungen an die Rockband "Atmosphäre" teilen, die sich damals in der Essener Suchthilfeeinrichtung " Die Fähre" in Essen gründete. Sie bestand aus Therapieteilnehmern in der Fähre und hatte zu dieser Zeit zumindest in Essen und Umgebung eine kleine Fangemeinde. Ich bin damals als Roadie mitgereist, habe geholfen, das Bandequipment zu transportieren und aufzubauen. Wir haben in vielen Essener Jugendzentren gespielt, im Bürgerhaus Oststadt, im Jugendzentrum Papestraße, auf vielen Stadtteilfesten, diversen Open Airs wie dem Essen Werdener Open Air, dem Open Air in Essen-Kupferdreh und waren sogar über die Grenzen des Ruhrgebiets hinweg unterwegs.
Wir hatten Auftritte in Solingen, Velbert, spielten sogar einmal in Hamburg auf dem Heiligen Geisfeld, unsere Unterkunft war damals das CVJM in Hamburg....ich erinnere mich noch an den Besuch des Hamburger Fischmarktes der sehr beeindruckend war. In besonderer Erinnerung ist mir auch noch ein Auftritt in der Universitätsstadt Tübingen....wunderschön...dort fand ein Treffen von Selbsthilfeeinrichtungen für Suchtkranke statt.....der Entertainer und Sänger Bill Ramsey war seinerzeit auch dort.....
Da dies meine ersten "Gehversuche" ohne Stoff waren, ist mir diese Zeit als eine bedeutsame Episode meines nüchternen Lebens in guter Erinnerung geblieben. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander, mußten alle lernen, unsere Hemmungen zu überwinden, unsere Ängste, unsere Scham, vor fremden Publikum nüchtern aufzutreten, so etwas hätten wir kurze Zeit zuvor nur unter Einfluss von Alkohol, Drogen und/oder Medikamenten fertig gebracht. Es waren sehr aufregende Zeiten...ich merke jetzt beim Schreiben dieser Zeilen, wie mich das noch anrührt.....Es war nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich das Gefühl hatte, mein Leben könnte Sinn haben, ich könnte echte Freude nüchtern empfinden, mich Geborgen fühlen, als Teil einer Gemeinschaft, die vorbildlich auch anderen zeigt, das wir als Süchtige nüchtern ein zufriedendes, produktives Leben führen können, das es ohne Drogen geht......es wird noch Menschen geben, die sich an diese Zeiten erinnern, all denen ist dieser Blog gewidmet, all denen schicke ich meine Gedanken...und Gefühle.....was ist aus den vielen vielen hundert Menschen geworden..die ich unter anderem in der Fähre damals kennen gelernt habe......

Hier nun einige Bilder einer Musikkassette der Rockband "Atmosphäre" die ich bis in die heutige Zeit hinüberretten konnte...im übrigen, die Kassette läuft noch...ich habe gerade noch hinein gehört...will sehen, wie ich sie digitalisieren kann...um sie der Nachwelt zu erhalten.






PS: Die Musikkassette ist 1987 hergestellt worden, da ich die Suchthilfeeinrichtung "Die Fähre" bereits im Dezember 1986 verlassen habe, tauche ich nicht als Rowdy auf, sondern dort wird Jürgen Weigle genannt. Verständlich, denn ich war ja nicht mehr in der Fähre...

Montag, 28. November 2011

Seit nun mehr über 53 Jahren lebe ich in Deutschland...

bin in diesem Land zur Welt gekommen, 53 Jahre ohne das ich einen Krieg selbst erleben musste, ich hatte wie kaum eine Generation vor mir das unverschämte Glück im Frieden aufzuwachsen, d.h. das Land in dem ich lebe, war in keine Kriegshandlungen mit anderen Ländern verwickelt oder gar unter Einsatz eigener Soldaten beteiligt. Wir sind von keinem anderen Land angegriffen worden..wie wenig selbstverständlich das in der Vergangenheit war, ist in der Geschichte sehr gut nachzuvollziehen. Immer wieder ist es zu kriegerischen Konflikten gekommen, im letzten Jahrhundert mit verheerenden Konsequenzen, gleich zweimal kam es zu Weltkriegen, die, man kann es nicht anders sagen, jeder für sich, so barbarisch waren und zerstörerisch und Menschenverachtend, dass es nicht in Worte zu fassen ist....Wir Menschen haben uns in diesen und in anderen Kriegen an uns selbst versündigt, haben der Schöpfung, ein Teil derer wir selbst sind, massivsten Schaden zugefügt, von den materiellen Schäden durch die Zerstörung der Städte und alles was in ihnen war mal ganz abgesehen....
Ich bin dankbar, diese Zeit nicht erlebt haben zu müssen, aus vielen Gesprächen mit gerade älteren Menschen weiß ich, wie dramatisch diese Erlebnisse waren und sind, sie haben ein ganzes Leben, viele Generationen, nicht nur die selbst Betroffenen, sondern auch nachfolgende Generationen massiv geschädigt. Denn Traumatas, die unverarbeitet geblieben waren und sind, das Leben ging weiter...man musste damit leben lernen, machten sich im Verhalten, in der Erziehung, in den Ansichten und vielen anderen Bereichen bemerkbar....

Deshalb bin und war ich immer ein entschiedener Kriegsgegner, war immer dagegen und bin es noch, dass deutsche Soldaten an Kriegshandlungen beteiligt werden, es sei denn, zur Verteidigung des eigenen Landes im Falle eines kriegerischen Angriffs durch ein anderen Land. Dann ist Verteidigung zum Selbsterhalt notwendig, ansonsten hätte uns, nach 2. Weltkriegen Pazifismus gut zu Gesicht gestanden, dies hätte auch argumentativ durch die zwei von Deutschland ausgegangenen Weltkriege untermauert werden können, auch wenn die Ursachen für das Zustandekommen der Kriege aus heutiger Sicht in einem anderen Licht erscheinen.

Und nun..im Jahre 2011, 66 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges auf deutschem Boden, kehren wieder traumatisierte deutsche Soldaten aus Kriegsgebieten im Ausland zurück......Ich bedauere das sehr und mir macht es auch sehr viel Angst, weniger für mich selbst, als viel mehr für unsere Kinder und deren Kinder, also für die nachfolgenden Generationen, dass es wieder selbstverständlich ist, dass deutsche Soldaten im Ausland in Kriegshandlungen verwickelt sind, ohne dass unser Land angegriffen wurde....wir haben die Büchse der Pandora wieder geöffnet, wohin das führen wird, ist nicht abzusehen, nicht umsonst ist die Rede davon: Wehret den Anfängen...doch dazu ist es jetzt zu spät....das deutsche Soldaten im Ausland im Einsatz sind, ist so normal, wir reden in der Gesellschaft schon kaum davon...Kriegsalltag.....ich hätte das nie für möglich gehalten und finde es...man mag mich belächeln...beschämend für unser Land....und wie wir uns dadurch insgesamt verändern werden, ob wir in allen Bereichen wir andere Länder auch, militanter werden, militärischer Reden und agieren, Gewalt als Mittel alltäglich wird...das bleibt abzuwarten...ich befürchte nichts Gutes...die Zunahme der Gewaltbereitschaft in vielen Bereichen der Gesellschaft scheint mich zu bestätigen....denn wie heißt es: "Wie im Großen, so im Kleinen." Wenn es also für mein Land normal ist, Konflikte mit Gewalt zu lösen, als durch Gespräche und Diplomatie, warum soll davon das Private verschont bleiben? Die Frage darf ja wohl gestellt werden.....

Was mich auch besorgt und mir Angst bereitet, ist die Tatsache, dass die Wirtschaft, der Bereich Arbeit, immer weiter bis hin ins Privateste vordringen...ehemals diente Arbeit "dem Broterwerb", ich musste, weil nicht alle Selbstständig sein konnten und können, mich gegen Entlohnung bei einem Arbeitgeber verdingen....Selbstverwirklichung stand dabei nicht immer im Mittelpunkt, sondern viel mehr Überleben müssen...ich musste Geld verdienen, um mich und meine Angehörigen ernähren zu können, dass ist weltweit so...mittlerweile versuchen wir Begabung, Fähigkeiten usw....mit in die Berufsfindung miteinzubeziehen, ein guter Ansatz, denn was ich gerne mache und auch kann, mache ich in der Regel auch gut, zuverlässig und ausdauernd....aber dieses hehre Ideal ist nicht immer zu verwirklichen, und das aus unterschiedlichsten Gründen, es kann eben bedauerlicherweise nicht Jede und Jeder machen, was er gerne machen würde, oft sorgen auch existentielle Gründe  für eine entsprechende Berufswahl..." von irgendetwas muss der Mensch ja leben", die Menschen sind da oft realistischer als es die Vorstellungen bestimmter Gruppen sind, wobei ich es immer begrüßenswert finde, wenn an den Lebensumständen, egal welcher Art sie sind, in positiver Hinsicht gearbeitet wird, um gesellschaftliche Veränderungen die zu mehr Lebensqualität für Viele führen gearbeitet wird....aber es geschehen jeden Tag Dinge, von denen keiner will, das sie geschehen und sie geschehen doch....aber wir dürfen trotz ALLEM nicht fatalitisch werden, resignieren und sagen: "Die Dinge sind halt so." Es gibt Dinge, die halt so sind, die nicht zu ändern sind, aber es gibt Dinge, die zu ändern sind. Deshalb gilt immer: Nicht einfach abfinden.

Dazu passt gut der Gelassenheitsspruch: "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Aber zurück zu meiner aus meiner Sicht begründeten Angst, dass von der Geburt bis hin zum Tod die Vorbereitung auf das Erwerbsleben, auf Arbeit im Weitesten Sinne, auf Karriere, zum Lebens- und zum Gesellschaftlichen Mittelpunkt wird.....also in der ganzen Entwicklung des Menschen nur noch seine Bestmögliche Vermarktung auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle spielt, dass diese Angst der Eltern den Kindern die Kindheit nehmen wird, und die Kindheit ist eine schützenswerte Erfindung der Moderne....in anderen Kulturen wie wir wissen und beklagen, gerade nicht Selbstverständlich, aus Armut müssen dort selbst die Kleinsten schon mitarbeiten auf dem Feld in der Landwirtschaft und/oder in Fabriken, worüber wir uns hier zurecht besorgt und empört aufregen, aber wir müssen aufpassen, dass wir aus Angst, der Globalisierung und des Verdrängungswettbewerbes wegen nicht auch unseren Kindern einen Teil ihrer unbeschwerten Kindheit nehmen, die dem Spiel, der Phantasie, dem Träumen auch gewidmet sein muss..daraus entsteht wichtige Kreativiträt und auch gelebter Humanismus für unsere Gesellschaft....wenn Kinder aber von kleinauf auf Erfolg gedrillt werden, frage ich mich, was aus ihrer traumlosen, phantasielosen, mit wenig Freiraum für eigene Entwicklung ausgestatteten Entwicklung an Positivem für unsere Gesellschaft heranwachsen soll?
Steht nicht zu befürchten, dass Kinder, denen die Kindheit geraubt wurde, später selbst wenig Emphatie (einfühlungsvermögen) für Andersdenkende entwickeln werden, weil sie zurecht verbittert sagen werden, "ich hatte auch keine Kindheit, musste immer lernen, mir ist auch nichts geschenkt worden, meine Kindheit war hart und Entbehrungsreich" werden nicht solche Kinder als Erwachsene möglicherweise wenig Emphatie für Gescheiterte, Schwache, Kränkliche, weniger Erfolgreiche haben? Entwickeln wir uns hin zu einer kalten technokratischen Welt, in der das Funktionieren oberste Priorität hat, in Reih und Glied......strammstehen diesmal für die Wirtschaft und weniger fürs Militär?

Und bleibt der von mir viel geliebte Ausspruch von unserem ehemaligen Bndeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt: "Mehr Demokratie wagen."

und nur ein Traum, oder bekommt der Souverän, wir das Volk, mehr Mitspracherecht, wie unser Land sich entwickeln soll, welche Werte wir vertreten, wie wir leben sollen, was auf der Agenda für gesellschaftliche Entwicklungen stehen soll....

Ich zitiere Willy Brand sehr gerne, weil er ein Bundeskanzler der Versöhnung, des Dialogs, des Volkes war....der Ideale verfolgte...Träume hatte..ich errinere nur an die Ostpolitik Willy Brandts.....

Wenn ich lese und höre, welche Politiker, Bundeskanzler aus der Vergangenheit heute  favorisiert werden, sind das aus heutiger Sicht alles Hardliner gewesen, unnachgiebige sehr strenge Menschen, die für Ideale wenig Verständnis aufbrachten und bringen...Prakmatiker halt....doch eine Gesellschaft braucht auch Träume...um sich zu entwickeln...wenn wir uns nur am Möglichen orientieren, verkümmern wir.......wie auch jede und jeder Einzelne von uns Träume braucht.....

Etwas zum Träumen zum vorläufigen Abschluß:

PS: Die Sendung mit der Maus vermittelt Wissen auf eine Art und Weise, wie ich sie mir immer und überall für Jung und Alt wünschen würde. Da macht lernen, zuhören, begeistert zuhören, Spaß und Freude und ist alles, nur nicht ermüdend.


Samstag, 26. November 2011

Kleiner Motorradausflug und einige Bilder von unterwegs:

Zunächst einige Bilder meiner Heimatstadt Essen, spontan fotografiert, auch der Essener Weihnachtsmarkt sowie der neu gestaltete Essener Hauptbahnhof. ist dabei:










Und noch dies von unterwegs:



Ich war auf dem Weg von Essen-Kettwig nach Essen-Werden...zum Motorradfahrertreffpunkt Haus Scheppen...