Mittwoch, 17. Februar 2016

Mutter mit ihren Töchtern...Anfang der 1970er Jahre...

v.l.n.r.: Schwester Sabine, Mutter Elfriede, vor ihr stehend Schwester Ute, neben meiner Mutter rechts Schwester Petra.

Heute bin ich mir ziemlich sicher, dass meine Familie eine andere gewesen wäre, wenn meine Schwester Sabine noch leben würde und nicht so früh verstorben wäre. Ich kann mir niemals vorstellen, dass sie ihren Bruder hätte fallen lassen, niemals, sie war mit meiner Schwester Ute diejenige, die sich gefreut hat, wenn ihr Bruder zu Besuch kam. Schwester Petra mochte mich nie so richtig, ihr Mann wohl, aber er hat sich im Laufe der Jahre seiner Frau beugen müssen, auch weil er selbst im Umgang mit Angehörigen keine glückliche Figur in der Vergangenheit gemacht hat...da kein Kontakt besteht..könnte es durchaus sein, das es heute anders ist..ich weiß es nicht. Insofern konnte weder meine Schwester Petra ihrem Partner gegenüber Kritik äußern in der Weise..kümmere dich mal um deine Angehörigen wie ihr Ehemann das umgekehrt auch nicht konnte. So standen sich beide im Weg..wer wem mehr..müssen sie unter sich aus machen...Meine Schwester Sabine war zumindest bis 1988 ganz anders...bis zuletzt hatten wir Kontakt, drei Tage vor ihrem Tod waren wir noch auf einer Geburtstagsfeier unserer jüngsten Schwester Ute..allerdings ohne ihre Schwester Petra und deren Mann dort zu sehen. Diese waren zu diesem Zeitpunkt schon mit meiner verstorbenen Schwester Sabine bis zu ihrem plötzlichen Tod verstritten..ob das aber der Grund ihrer Nichtanwesenheit war, weiß ich nicht, es wurde ja der Geburtstag des damaligen Ehemannes meiner jüngsten Schwester Ute gefeiert...

Ich habe heute noch an Sabine gedacht und ich muss sagen, dass sie mir nach fast 30 Jahren immer noch sehr fehlt, ich wäre gerne mit ihr alt geworden. Sie hätte unter Umständen, weil sie mehr Akzeptanz bei den Geschwistern hatte und mehr Respekt genoss, ich als zwar zu der Zeit trockener Alkoholiker hatte keinen guten Leumund und als älterer Bruder bei dem man sich hätte Rat holen können, hatte ich ja kein gutes, sondern ein schlechtes Vorbild abgegeben. Das hat sich eigentlich auch nie wirklich geändert, auch bei meinen Eltern nicht..wenn ich Ihnen raten wollte..was will uns der ehemalige Säufer denn erzählen, werden sie wohl gedacht haben, soll mal nicht vergessen, wo er herkommt..  Insofern bin ich meine Vergangenheit, auch nach weit über 30 Jahren Nüchternheit nie losgeworden, im Gegenteil, so manch einem wird es bitter aufgestoßen sein..das ich gemessen an meinem frühen Scheitern später doch noch so erfolgreich war...ich der Süchtige holte alle Schulabschlüsse nach..studierte....erfolgreich...machte die Führerscheine Klasse 1 und 3....schaffte es, eine Stelle im öffentlichen Dienst zu bekommen und mich dort zu etablieren...War und bin wirtschaftlich recht erfolgreich....

nicht zuletzt, weil ich aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hatte und habe..ich habe durch meine Suchterkrankung Elend..zwar selbstverschuldet, kennen gelernt, oft am Anfang des Monats schon kein Geld mehr gehabt, weil alles versoffen oder für sonst was ausgegeben..und/ oder auch bestohlen worden....selbst Hunger habe ich dadurch kennen lernen müssen....aus diesen Fehlern und bitteren Erfahrungen habe ich gelernt..nicht von heute auf morgen..sondern jeden Tag ein wenig...und das jetzt 34 Jahre lang...mit Rückschritten..auch Fehlern die ich begangen habe...aus Fehlern lernt man..lerne ich..dafür sind sie da..werden sie gemacht..das Leben wäre langweilig...wären wir von Geburt an perfekt und würden niemals irren

Wie konnte man aber zu jemanden aufsehen, auf dem man gewohnt war, hinab zu blicken...ihm vielleicht Hilfe zu gewähren? So jemanden frage ich doch nicht um Rat..wer bin ich denn?

Menschen, die nicht mit mir verwandt sind...und es sind mittlerweile eine ganze Reihe...wissen meine Lebensleistung mehr zu würdigen als meine Familie....das ist bitter..aber das ist so....

Menschliche Schwächen und Unzugänglichkeiten, wie Eifersucht, Neid, Missgunst, aber auch Trotz, Dickköpfigkeit, Dummheit, falsche Überheblichkeit und falscher Stolz führten und führen dazu..das es ist..wie es ist....

Und wenn Schwester Sabine noch leben würde, so denke und empfinde ich jedenfalls, hätte es diese Zuspitzung der Verhältnisse nicht gegeben....aber wer weiß, vielleicht doch...wissen..sicher..werde ich es zu Lebzeiten nie...

Meine Hoffnung richtet sich auf die Zeit nach meinem Leben....dann hoffe ich doch...das unsere Seelen sich wieder begegnen...und wir..weil unser irdisches Leben uns nicht mehr so zerreißt..wieder versöhnlich..und vielleicht weise geworden..wieder aufeinander zugehen können....Die Zahl derer, die im Himmel auf mich wartet..wird ständig größer...und das was mich an das Leben bindet..weniger....

Wie sagt der Kölner: Et küüt, wie et küüt.


Vater und Mutter mit dem Postgesangverein in Amsterdam. Muss Anfang der 1960er Jahre gewesen sein.

Meine Mutter Elfriede mit Sonnenbrille schaut direkt ins Bild..mein Vater Fritz Treutler sitzt direkt hinter ihr.

Mein Vater im Postgesangverein. Er ist ganz außen auf der rechten Seite der Fotografie zu sehen...lange lange her...


Ruhe in Frieden mein Freund Harald...wir sehen uns wieder...

Harald Lewandowski mit seinem Bruder Uli Lewandowski 2015 in Steele.

Familie Lewandowski im Krayer Volksgarten

Familie Lewandowski im Krayer Volksgarten

Harald Lewandowski mit seinem Bruder Uli Lewandowski.