Donnerstag, 15. Juli 2021

Herkunft meines durch Vertreibung heimatlos gewordenen Vaters.....suche nach Antworten:

 Korrespondenz aus dem Jahre 2006:

Guten Tag Herr Teichmann,

hier noch einige Informationen zur Biografie meines Vaters:
 

Mein Vater wurde am 06.04.1933 in Cunnersdolf geboren. 1933/34 zogen mein Vater, seine Geschwister und Eltern nach Hirschberg und wohnten dort in der Grafenbergerstraße.Die Mutter meines Vaters hieß Ida Treutler, geb. Grimmig. 1923 wurde die Schwester meines Vaters geboren, allerdings hatte sie einen anderen Vater, sie hieß Gerda Felsmann.Sie wohnte nach 1933/34 am Markt in Hirschberg. Die zweite Schwester meines Vaters, mittlerweile leider verstorben, hieß Christa Felsmann und Sie wurde 1928 geboren und wohnte in Schreiberau. Von 1940 bis zur Vertreibung wohnte mein Vater mit seiner Mutter in der Bahnhofstraße in Hirschberg.
1945 wurden mein Vater, seine Geschwister und Eltern vertrieben und zwar nach Prag in die Tcheslowakei. Dort waren sie bis Kriegsende untergebracht in Gumbolz (Dorf) 10 km von Prag. Nach Kriegsende wurden sie dort von den Tschechen vertrieben und flohen wieder nach Hirschberg. Die Wohnung in Hirschberg war mittlerweile von Polen besetzt.
1945 auf der Flucht verlor mein Vater seine Mutter und seine Schwester kurzfristig aus den Augen und kam auch kurz in russische Gefangenschaft von der er aber fliehen konnte. Kurze Zeit später traf er seine Familie in Hirschberg wieder und floh mit ihnen gemeinsam von Hirschberg nach Friedland. Von dort wurde mein Vater mit Geschwistern und Eltern nach Imbsen in Niedersachsen geschickt. Imbsen liegt in der Nähe von Dransfeld. Eine Schwester meines Vaters, Christa Felsmann, war in der 50er Jahren nach essen gegangen und hatte dort Quartier und Arbeit gefunden. Mein Vater folgte ihr 1950/51 nach Essen, arbeitete dort auf dem Bau, bei der Zeitung, dann bei der Bundesbahn bis er letztlich zur Bundespost wechselte, dort seine Beamtenlaufbahn einschlug und bis zur seiner Pensionierung als Briefträger tätig war.

Das ist in kurzer Form die Vertreibungsgeschichte meines Vaters und seiner Familie. Mein Vater sagte mir, während wir darüber sprachen, dass dies das Trauma seines Lebens gewesen sei, Vertreibung, Hunger, Angst!

Mir ist es sehr nahe gegangen!

Gruss Randolf Treutler 

 

Antwort von Herrn Teichmann an mich vom 24.08.2006:

Hallo Herr Treutler!


Ihr Beitrag im Gästebuch bei Winfried Schön läßt mich vermuten, dass Sie zur Generation der Nachgeborenen gehören, die den Wurzeln ihrer schlesischen Vorfahren nachspüren wollen. Gratulation für und viel Erfolg bei diesen Absichten.
Falls sich Ihre Absicht konkretisiert, können Sie von mir einen aktuellen gegenwärtigen Ortsplan und Ausschnitte aus einem Messtischblatt bekommen. Soweit ich das übersehe, haben wir bisher von Cunnersdorf noch keinen historischen Ortsplan mit den damaligen Haus-Nr. in der Webseite      www.wimawabu.de . Wir hoffen, dass wir diesen noch einmal irgendwo bei einem Heimatfreund finden werden. Verfügen Sie eventuell zufällig darüber, lassen Sie es mich bitte wissen. Oft genug stimmen die gegenwärtigen Haus-Nr. mit denen aus unserer Zeit noch überein. Das erleichtert die Spurensuche ungemein!
Vor gut 2 Wochen wurde das Riesengebirge von schweren Wolkenbrüchen heimgesucht. Besonders betroffen waren die Orte und Landschaften an Kochel, Zacken und Queis im Isergebirge. 

 

Bisher leider alles ohne jeglichen Erfolg.