Mein Blog besteht aus Fragmenten...Gedanken, Gefühlen, Erlebnissen nieder geschrieben, als Sie mich beschäftigten. Es gibt keine absolute endgültige Wahrheit, viel mehr sind wir alle miteinander auf der Reise, auf unserer Lebensreise, sammeln Eindrücke, Erkenntnisse, machen Erfahrungen, diese werden dann für uns zu unseren eigenen inneren Wahrheiten...aber es sind immer nur vorläufige Wahrheiten. Um diese meine inneren Wahrheiten soll es in diesem Blog gehen.
Samstag, 13. Oktober 2012
Der Weg ist das Ziel....
"Wer ernsthaft Wahrheit sucht, der findet sie,
wenn er sie in sich aufnimmt, in sich selbst.
Sie kommt zu ihm und wird ihm offenbar,
wen er sie liebt....
Und hat er sie erlangt,
so geht er ein zum höchsten Gottesfrieden."
Bhagavad Gita IV Kapitel, 38. Vers.
Mittwoch, 10. Oktober 2012
Rede von Robert F. Kennedy auf einer Wahlveranstaltung:
"Ich möchte diese Veranstaltung nutzen, um Ihnen kurz etwas über die sinnlose Gewalt in Amerika zu erzählen, die immer wieder Schande über unser Land bringt und über jeden einzelnen von uns. Es ist nicht das Problem nur einer Rasse. Die Opfer der Gewalt sind schwarz und weiß, arm und reich, jung und alt, berühmt und unbekannt. Aber sie sind vor allem eins: Menschen, die von anderen Menschen geliebt und gebraucht wurden. Kein Mensch, ganz gleich wo er lebt oder was er tut, kann davor sicher sein, dass er nicht als Nächster das Opfer sinnlosen Blutvergießens wird. Und dennoch ist kein Ende abzusehen. Das Blutvergießen in unserem Land wird weitergehen. Aber warum? Was hat man mit Gewalt jemals bewirkt? Wann hat Gewalt jemals Gutes hervor gebracht?
Wann immer ein Amerikaner unnötigerweise durch einen anderen Amerikaner sterben muss, ob im Namen des Gesetzes oder dem Gesetz zum Trotz, durch die Hand eines Einzelnen oder die einer Gruppe. Ob kaltblütig oder in blinder Wut. Als Ausbruch von Gewalt oder als Reaktion auf Gewalt. Wann immer wir das Leben eines Menschen zerstören, dass er mühsam und stetig für sich und seine Kinder aufgebaut hat, wann immer so etwas geschieht, dann ist das eine Entwürdigung für unsere gesamte Nation. Und dennoch scheinen wir die Zunahme von Gewalt immer mehr zu tolerieren. Eine Gewalt die unsere menschliche Gemeinschaft missachtet und unseren Anspruch eine Zivilisation zu sein.
Zu häufig akzeptieren wir Arroganz und Anmaßung und das jemand auch vor Gewalt nicht zurückschreckt um sich zu nehmen was er will.
Zu häufig finden wir Entschuldigungen für jene, die bereit sind ihr eigenes Leben auf den zerstörten Träumen andere aufzubauen.
Aber eines steht fest: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt. Unterdrückung führt zur Vergeltung. Nur eine Läuterung unserer Gesellschaft kann diese Krankheit aus unseren Seelen vertreiben.
Aber wenn wir die Menschen lehren ihre Brüder zu hassen und vor ihnen Angst zu haben. Wenn wir ihnen sagen, dass der eine auf Grund seiner Hautfarbe oder seines Glaubens oder der politischen Überzeugung, die er vertritt minderwertig ist. Wenn wir die Lehre verbreiten, dass jene, die anders sind als wir, eine Bedrohung darstellen für die eigene Freiheit, für den eigenen Job, für das eigene Heim oder die Familie. Dann lehren wir damit auch, andere nicht als Mitbürger, sondern als Feinde zu betrachten mit denen man nicht kooperieren darf, sondern die man bezwingen will, die man unterdrücken und beherrschen möchte. Was schließlich dazu führt, dass wir unsere Brüder als Fremde betrachten. Fremde mit denen wir zwar unsere Stadt teilen, aber nicht unsere Gemeinschaft. Menschen, die zwar durch einen gemeinsamen Wohnsitz mit uns verbunden sind, um die wir uns aber nicht bemühen. Wir lernen nur eine gemeinsame Angst zu teilen, den gemeinsamen Wunsch uns voneinander zurück zu ziehen. Wir teilen nur den gemeinsamen Impuls auf Uneinigkeit mit Gewalt zu reagieren.
Unser Leben auf diesem Planeten ist zu kurz, die Arbeit die vor uns liegt, ist zu wichtig, als das diese Haltung noch länger bestehen darf in unserem Land. Natürlich können wir sie nicht mit einem Programm oder einem Gesetz verbieten, aber vielleicht sollten wir uns vor Augen halten, auch wenn es nur für eine gewisse Zeit ist, dass jene, die mit uns zusammen leben, auch unsere Brüder sind. Dass sie denselben kuren Augenblick des Lebens mit uns teilen. Dass sie nichts weiter als die Möglichkeit suchen ein sinnvolles und glückliches Leben zu führen, um dadurch so viel Zufriedenheit und Erfüllung wie möglich im Leben zu finden.
Mit Sicherheit kann dieses gemeinsame Band des Schicksals, dieses gemeinsame Band des Lebens eine Lehre für uns sein. Wir können zumindest daraus lernen: Die Menschen um uns herum, unsere Mitmenschen, einmal richtig zu sehen. Und ich bin davonüberzeugt, dass wenn wir uns Mühe geben und uns gegenseitig unsere Wunden verbinden, dass wir dann in unseren Herzen auch wieder Brüder und Landsleute sein werden." Robert F. Kennedy
Robert Francis Kennedy wurde in der Nacht zum 05.06.1968 nach seinem Wahlsieg in Kalifornien in seiner Wahlkampfzentrale, Hotel Ambassador in Los Angeles, erschossen.
Spiegel vom 10.06.1968: USA / KENNEDY-MORD Was für ein Land
http://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/media/jfKennedy1.pdf
Wann immer ein Amerikaner unnötigerweise durch einen anderen Amerikaner sterben muss, ob im Namen des Gesetzes oder dem Gesetz zum Trotz, durch die Hand eines Einzelnen oder die einer Gruppe. Ob kaltblütig oder in blinder Wut. Als Ausbruch von Gewalt oder als Reaktion auf Gewalt. Wann immer wir das Leben eines Menschen zerstören, dass er mühsam und stetig für sich und seine Kinder aufgebaut hat, wann immer so etwas geschieht, dann ist das eine Entwürdigung für unsere gesamte Nation. Und dennoch scheinen wir die Zunahme von Gewalt immer mehr zu tolerieren. Eine Gewalt die unsere menschliche Gemeinschaft missachtet und unseren Anspruch eine Zivilisation zu sein.
Zu häufig akzeptieren wir Arroganz und Anmaßung und das jemand auch vor Gewalt nicht zurückschreckt um sich zu nehmen was er will.
Zu häufig finden wir Entschuldigungen für jene, die bereit sind ihr eigenes Leben auf den zerstörten Träumen andere aufzubauen.
Aber eines steht fest: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt. Unterdrückung führt zur Vergeltung. Nur eine Läuterung unserer Gesellschaft kann diese Krankheit aus unseren Seelen vertreiben.
Aber wenn wir die Menschen lehren ihre Brüder zu hassen und vor ihnen Angst zu haben. Wenn wir ihnen sagen, dass der eine auf Grund seiner Hautfarbe oder seines Glaubens oder der politischen Überzeugung, die er vertritt minderwertig ist. Wenn wir die Lehre verbreiten, dass jene, die anders sind als wir, eine Bedrohung darstellen für die eigene Freiheit, für den eigenen Job, für das eigene Heim oder die Familie. Dann lehren wir damit auch, andere nicht als Mitbürger, sondern als Feinde zu betrachten mit denen man nicht kooperieren darf, sondern die man bezwingen will, die man unterdrücken und beherrschen möchte. Was schließlich dazu führt, dass wir unsere Brüder als Fremde betrachten. Fremde mit denen wir zwar unsere Stadt teilen, aber nicht unsere Gemeinschaft. Menschen, die zwar durch einen gemeinsamen Wohnsitz mit uns verbunden sind, um die wir uns aber nicht bemühen. Wir lernen nur eine gemeinsame Angst zu teilen, den gemeinsamen Wunsch uns voneinander zurück zu ziehen. Wir teilen nur den gemeinsamen Impuls auf Uneinigkeit mit Gewalt zu reagieren.
Unser Leben auf diesem Planeten ist zu kurz, die Arbeit die vor uns liegt, ist zu wichtig, als das diese Haltung noch länger bestehen darf in unserem Land. Natürlich können wir sie nicht mit einem Programm oder einem Gesetz verbieten, aber vielleicht sollten wir uns vor Augen halten, auch wenn es nur für eine gewisse Zeit ist, dass jene, die mit uns zusammen leben, auch unsere Brüder sind. Dass sie denselben kuren Augenblick des Lebens mit uns teilen. Dass sie nichts weiter als die Möglichkeit suchen ein sinnvolles und glückliches Leben zu führen, um dadurch so viel Zufriedenheit und Erfüllung wie möglich im Leben zu finden.
Mit Sicherheit kann dieses gemeinsame Band des Schicksals, dieses gemeinsame Band des Lebens eine Lehre für uns sein. Wir können zumindest daraus lernen: Die Menschen um uns herum, unsere Mitmenschen, einmal richtig zu sehen. Und ich bin davonüberzeugt, dass wenn wir uns Mühe geben und uns gegenseitig unsere Wunden verbinden, dass wir dann in unseren Herzen auch wieder Brüder und Landsleute sein werden." Robert F. Kennedy
Robert Francis Kennedy wurde in der Nacht zum 05.06.1968 nach seinem Wahlsieg in Kalifornien in seiner Wahlkampfzentrale, Hotel Ambassador in Los Angeles, erschossen.
Spiegel vom 10.06.1968: USA / KENNEDY-MORD Was für ein Land
http://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/media/jfKennedy1.pdf
Montag, 8. Oktober 2012
Gelassenheit...über Dinge die ich ändern kann und.....
Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist unser Leben ist kein Wunschkonzert,sondern es läuft ab wie es abläuft. Wäre unser Leben ein Wunschkonzert, dann dürfte es keinen Zeitpunkt geben, an dem dieses Wunschkonzert beginnt, insofern wäre der Säuglingstod in- und außerhalb des Mutterleibs ausgeschlossen, Kinderkrebskliniken wären überflüssig, Kriege würde es nicht geben, zumindest wären nur die daran beteiligt, die ihn auch wirklich wollen, sogenannte zivile Opfer würde es nicht geben. Wenn das Leben ein Konzert unserer Wünsche wäre, würde es anders verlaufen, dass von mir gerade geschilderte Schicksal das vielen Menschen, teilweise zu Beginn ihres jungen Lebens, täglich widerfährt, wäre ausgeschlossen, denn es wäre nicht wünschenswert. Scheitern im Leben wäre ebenso ausgeschlossen, wie jegliches Unglück....Denn all dies gäbe es in einem Leben gemäß "Wunschkonzert" nicht....das gibt es nur in seltenen Einzelfällen die nicht exemplarisch sind und in billigen Groschenromanen. Unser aller Leben ist von so unendlich vielen Faktoren abhängig, dass es unmöglich erscheint, ein Leben würde sich unseren Wünschen unterordnen. Ich würde von Schicksal reden...Fügung....wie der Kölner sagt: "Et küüt, wie et küüt." Auf hochdeutsch: Es kommt, wie es kommt.
Viel Unglück auf der Welt resultiert nicht daraus, dass das Leben der/des Einzelnen umbedingt so unglücklich verläuft, sondern daher, dass wir damit hadern, das unser Leben nicht gemäß unseren Wünschen verläuft.
Das heißt nicht, das wir untätig die Hände in den Schoß legen sollen und untätig unser Leben verbringen sollten.
Von Reinhold Niebuhr stammt folgendes Gebet, dass sehr gut veranschaulicht, worauf es ankommt und worauf wir achten sollten:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
Momentan leide ich unter schrecklicher quälender Schlaflosigkeit, liege bis in die Morgenstunden wach im Bett, komme nicht zur Ruhe und ich quäle mich völlig übermüdet meist morgens in den nicht sehr erholsamen Kurzschlaf. Meine Schlaflosigkeit steht in engem Zusammenhang mit einer Depression, die mich schon seit längerem quält. Für mich gilt dieses Gebet von Reinhold Niebuhr ebenso, als Suchtkranker ist es ein wichtiger Teil des täglichen Rituals, um zu lernen, das was ich ändern kann, von den Dingen zu unterscheiden, die ich hinnehmen muss.
In diesem Kontext habe nun was finde ich sehr schön Geschriebenes über die Kostbarkeit erholsamen Schlafs gefunden. Als erklärter Bücherfreund sammle ich auch alte Bücher, u.a. befindet sich in meiner Sammlung eine Bücherreihe der Herdersche Verlagshandlung die im Jahre 1907 in Freiburg im Breisgau unter dem Titel: "Bibliothek deutscher Klassiker für Schule und Haus" erschienen ist.
Ich möchte etwas aus dem drittenb Band dieser Bücherreihe wiedergeben, der sich mit Herder - Claudius - Bürger - Jean Paul - befasst.
Paramythien - Dichtung aus der griechischen Fabel von Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
Der Schlaf
In jener Schaar unzählbarer Genien, die Jupiter für seine Menschen erschaffen hatte, um durch sie die kurze Zeit ihres mühseligen Lebens zu beglücken und zu vergnügen, war auch der dunkle Schlaf. „Was soll ich, sprach er, da er seine Gestalt ansah, unter meinen glänzenden gefälligen Brüdern? welches traurige Ansehen habe ich im Chor der Scherze, der Freuden und aller Gaukeleyen des Amors? Mag es seyn, daß ich den Unglücklichen erwünscht bin, denen ich die Last ihrer Sorgen entnehme, und sie mit milder Vergessenheit tränke. Mag es seyn, daß ich dem Müden gefällig komme, den ich doch auch nur zu mühseliger neuer Arbeit stärke. Aber denen, die nie ermüden, die von keiner Sorge des Elendes wissen, denen ich immer nur den Kreis ihrer Freunde störe.“ –
Du irrest, sprach der Vater der Genien und Menschen, in deiner dunklen Gestalt wirst du aller Welt der liebste Genius werden. Denn glaubst du nicht, daß auch Scherze und Freuden ermüden? Wahrlich, sie ermüden früher als Sorg’ und Elend, und verwandeln sich dem satten Glücklichen in die langweiligste Trägheit.Aber auch du, fuhr er fort, sollt nicht ohne Vergnügungen seyn; ja in ihnen oft das ganze Heer deiner Brüder übertreffen.“ Mit diesen Worten reichte er ihm das Silbergraue Horn anmuthiger Träume. Aus ihm, sprach er, schütte deine Schlummerkörner, und die glückliche Welt sowohl, als die unglückliche, wird dich über alle deine Brüder wünschen und lieben. Die Hofnungen, Scherze und Freuden, die in ihm liegen, sind von deinen Schwestern, den Grazien, mit zauberischer Hand von unsern seligsten Fluren gesammlet. Der ätherische Thau, der auf ihnen glänzet, wird einen jeden, den du zu beglücken denkst, mit seinem Wunsch erquicken, und da sie die Göttin der Liebe mit unserm unsterblichen Nektar besprengt hat: so wird die Kraft ihrer Wollust viel anmuthiger und feiner den Sterblichen seyn, als alles, was ihnen die arme Wirklichkeit der Erde gewähret. Aus dem Chor der blühendsten Scherze und Freuden wird man frölich in deine Armen eilen: Dichter werden dich besingen, und in ihren Gesängen dem Zauber deiner Kunst nachbuhlen: selbst das unschuldige Mädchen wird dich wünschen und du wirst auf ihren Augen hangen, ein süßer beseligender Gott. –
Die Klage des Schlafs verwandelte sich in triumphirenden Dank, und ihm ward die schönste der Grazien, Pasithea, vermählet."
An den Schlaf
Aus dem Spanischen.
O Schlummer, sanfter Sohn der schattenreichen,
Thauenden Nacht, der armen Menschen Zuflucht,
Ein süß Vergessen aller, aller Uebel,
Die, ach, so schwer, so hart das Leben drücken,
Komm endlich, komm und gieb dem schmachtend matten,
Ruhlosen Herzen Ruhe! diese Glieder,
So schwach, so welk, erquicke sie und breite,
O Schlummer, über mich die braunen Schwingen!
Wo ist das Schweigen, das vor Licht und Tage
So furchtsam fliehet? wo die leichten Träume,
Die sonst mit gaukelnd ungesporntem Tritte
So bald, so gerne Dir zu folgen pflegen?
Vergebens ruf' ich Dir, vergebens winsle
Elender Ich Euch vor, Ihr schwarzen, kalten,
Trostlosen Schatten. O der harten Flaume!
Und o der herben, bittern langen Nächte!
Viel Unglück auf der Welt resultiert nicht daraus, dass das Leben der/des Einzelnen umbedingt so unglücklich verläuft, sondern daher, dass wir damit hadern, das unser Leben nicht gemäß unseren Wünschen verläuft.
Das heißt nicht, das wir untätig die Hände in den Schoß legen sollen und untätig unser Leben verbringen sollten.
Von Reinhold Niebuhr stammt folgendes Gebet, dass sehr gut veranschaulicht, worauf es ankommt und worauf wir achten sollten:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
Momentan leide ich unter schrecklicher quälender Schlaflosigkeit, liege bis in die Morgenstunden wach im Bett, komme nicht zur Ruhe und ich quäle mich völlig übermüdet meist morgens in den nicht sehr erholsamen Kurzschlaf. Meine Schlaflosigkeit steht in engem Zusammenhang mit einer Depression, die mich schon seit längerem quält. Für mich gilt dieses Gebet von Reinhold Niebuhr ebenso, als Suchtkranker ist es ein wichtiger Teil des täglichen Rituals, um zu lernen, das was ich ändern kann, von den Dingen zu unterscheiden, die ich hinnehmen muss.
In diesem Kontext habe nun was finde ich sehr schön Geschriebenes über die Kostbarkeit erholsamen Schlafs gefunden. Als erklärter Bücherfreund sammle ich auch alte Bücher, u.a. befindet sich in meiner Sammlung eine Bücherreihe der Herdersche Verlagshandlung die im Jahre 1907 in Freiburg im Breisgau unter dem Titel: "Bibliothek deutscher Klassiker für Schule und Haus" erschienen ist.
Ich möchte etwas aus dem drittenb Band dieser Bücherreihe wiedergeben, der sich mit Herder - Claudius - Bürger - Jean Paul - befasst.
Paramythien - Dichtung aus der griechischen Fabel von Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
Der Schlaf
In jener Schaar unzählbarer Genien, die Jupiter für seine Menschen erschaffen hatte, um durch sie die kurze Zeit ihres mühseligen Lebens zu beglücken und zu vergnügen, war auch der dunkle Schlaf. „Was soll ich, sprach er, da er seine Gestalt ansah, unter meinen glänzenden gefälligen Brüdern? welches traurige Ansehen habe ich im Chor der Scherze, der Freuden und aller Gaukeleyen des Amors? Mag es seyn, daß ich den Unglücklichen erwünscht bin, denen ich die Last ihrer Sorgen entnehme, und sie mit milder Vergessenheit tränke. Mag es seyn, daß ich dem Müden gefällig komme, den ich doch auch nur zu mühseliger neuer Arbeit stärke. Aber denen, die nie ermüden, die von keiner Sorge des Elendes wissen, denen ich immer nur den Kreis ihrer Freunde störe.“ –
Du irrest, sprach der Vater der Genien und Menschen, in deiner dunklen Gestalt wirst du aller Welt der liebste Genius werden. Denn glaubst du nicht, daß auch Scherze und Freuden ermüden? Wahrlich, sie ermüden früher als Sorg’ und Elend, und verwandeln sich dem satten Glücklichen in die langweiligste Trägheit.Aber auch du, fuhr er fort, sollt nicht ohne Vergnügungen seyn; ja in ihnen oft das ganze Heer deiner Brüder übertreffen.“ Mit diesen Worten reichte er ihm das Silbergraue Horn anmuthiger Träume. Aus ihm, sprach er, schütte deine Schlummerkörner, und die glückliche Welt sowohl, als die unglückliche, wird dich über alle deine Brüder wünschen und lieben. Die Hofnungen, Scherze und Freuden, die in ihm liegen, sind von deinen Schwestern, den Grazien, mit zauberischer Hand von unsern seligsten Fluren gesammlet. Der ätherische Thau, der auf ihnen glänzet, wird einen jeden, den du zu beglücken denkst, mit seinem Wunsch erquicken, und da sie die Göttin der Liebe mit unserm unsterblichen Nektar besprengt hat: so wird die Kraft ihrer Wollust viel anmuthiger und feiner den Sterblichen seyn, als alles, was ihnen die arme Wirklichkeit der Erde gewähret. Aus dem Chor der blühendsten Scherze und Freuden wird man frölich in deine Armen eilen: Dichter werden dich besingen, und in ihren Gesängen dem Zauber deiner Kunst nachbuhlen: selbst das unschuldige Mädchen wird dich wünschen und du wirst auf ihren Augen hangen, ein süßer beseligender Gott. –
Die Klage des Schlafs verwandelte sich in triumphirenden Dank, und ihm ward die schönste der Grazien, Pasithea, vermählet."
An den Schlaf
Aus dem Spanischen.
O Schlummer, sanfter Sohn der schattenreichen,
Thauenden Nacht, der armen Menschen Zuflucht,
Ein süß Vergessen aller, aller Uebel,
Die, ach, so schwer, so hart das Leben drücken,
Komm endlich, komm und gieb dem schmachtend matten,
Ruhlosen Herzen Ruhe! diese Glieder,
So schwach, so welk, erquicke sie und breite,
O Schlummer, über mich die braunen Schwingen!
Wo ist das Schweigen, das vor Licht und Tage
So furchtsam fliehet? wo die leichten Träume,
Die sonst mit gaukelnd ungesporntem Tritte
So bald, so gerne Dir zu folgen pflegen?
Vergebens ruf' ich Dir, vergebens winsle
Elender Ich Euch vor, Ihr schwarzen, kalten,
Trostlosen Schatten. O der harten Flaume!
Und o der herben, bittern langen Nächte!
Sonntag, 7. Oktober 2012
Klaus Kinski - Jesus Christus Erlöser
Ich finde die Botschaft seines Vortrags gut verständlich: Klaus Kinski hat die historische Figur Jesus in das Jahr 1971 transportiert und sich vorgestellt, wie heute mit dieser Figur umgegangen würde. Ich habe das auch schon häufig getan...ich denke..wenn jemand so reden und handeln würde wie Jesus damals....wir Menschen hätten kein Verständnis dafür, würden entsetzt und irritiert reagieren, denken, verstehe nicht was der Mann hat, ist doch fast alles in Ordnung...auch heute gibt es feinfühlige kritische empfindsame Geister, ich möchte sie auf keinen Fall mit Jesus gleichsetzen, aber fragen wir uns doch ernsthaft, wie gehen wir mit ihnen um? Für die meisten Menschen sind sie doch im besten Fall Idealisten, im schlimmsten Fantasten, Irregeleitete, Weltfremde, Träumer, Spinner....wenn es uns gelingen würde, uns ein bischen weniger zu belügen und ehrlich zu uns zu sein, müssten wir zu dieser Erkenntnis kommen. So zumindest nehme ich unsere Zeit wahr....
Umbedingte Authentizität, sich durch nichts und niemanden verbiegen lassen, Unbeugsam sein und seiner inneren tiefsten Überzeugung zu folgen. Mutig sein, die von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen lieben...gegen Ungerechtigkeit angehen....sie bekämpfen und beim Namen nennen, wo immer wir sie antreffen...nicht wegschauen...auch wenn unsere Furcht, unsere Angst uns dazu verleiten möchte....hört einfach rein..macht Euch ein eigenes Bild von dem was Klaus Kinski rezitiert. Selbstverständlich kann der Vortrag von Klaus Kinski kontrovers diskutiert werden, dennoch sind seine Inhalte be- und nachdenkenswert...und wenn ich an Finanzkrise- und an die Reichtumsverteilung in Deutschland im Jahre 2012 denke, ist dieser Vortrag aus dem Jahr 1971 aktueller denn je. Und was sind Klaus Kinskis aggressive Reaktionen auf Störungen im Publikum im Vergleich zu den Problemen die uns die leisen Weltenlenker bescheren. Still und fast lautlos. Aber umso grausamer und verheerender in seinen Folgen für Abermillionen von Menschen. Den Mut haben, sich dem Publikum zu stellen...sich anfeinden und beschimpfen zu lassen...und frei zu rezitieren...nicht abzulesen..muss man erst einmal haben....
Passt zum Thema: http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE86L01920120722
http://derstandard.at/1332323771502/Margrit-Kennedy-Geldsystem-fuehrt-zu-Krieg-Crash-oder-Revolution
Umbedingte Authentizität, sich durch nichts und niemanden verbiegen lassen, Unbeugsam sein und seiner inneren tiefsten Überzeugung zu folgen. Mutig sein, die von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen lieben...gegen Ungerechtigkeit angehen....sie bekämpfen und beim Namen nennen, wo immer wir sie antreffen...nicht wegschauen...auch wenn unsere Furcht, unsere Angst uns dazu verleiten möchte....hört einfach rein..macht Euch ein eigenes Bild von dem was Klaus Kinski rezitiert. Selbstverständlich kann der Vortrag von Klaus Kinski kontrovers diskutiert werden, dennoch sind seine Inhalte be- und nachdenkenswert...und wenn ich an Finanzkrise- und an die Reichtumsverteilung in Deutschland im Jahre 2012 denke, ist dieser Vortrag aus dem Jahr 1971 aktueller denn je. Und was sind Klaus Kinskis aggressive Reaktionen auf Störungen im Publikum im Vergleich zu den Problemen die uns die leisen Weltenlenker bescheren. Still und fast lautlos. Aber umso grausamer und verheerender in seinen Folgen für Abermillionen von Menschen. Den Mut haben, sich dem Publikum zu stellen...sich anfeinden und beschimpfen zu lassen...und frei zu rezitieren...nicht abzulesen..muss man erst einmal haben....
Passt zum Thema: http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE86L01920120722
http://derstandard.at/1332323771502/Margrit-Kennedy-Geldsystem-fuehrt-zu-Krieg-Crash-oder-Revolution
Wie leben mit einer Depression....meine Geburtstagsgeschichte...
Ich beschreibe die Depression wie ich sie subjektiv erlebe, dies ist keine wissenschaftliche akademische Abhandlung.
Wie damit umgehen, wenn ich lebe aber lieber tot sein will, wie damit umgehen, wenn ich schlafen will und muss, aber nicht kann und sich eine schlaflose Nacht an die nächste reiht...wie damit umgehen, wenn ich mich schlecht und wertlos fühle, weil ich aufgrund der Depression nicht leistungsfähig bin, mich wie gelähmt fühle, nicht aktiver produktiver Teil der Gesellschaft sein kann, mich fühle wie ein Geduldeter, ein Schmarotzer, ein nicht für ernst genommener, ein Ausgegrenzter bin...
Wenn das Leben an Dir vorbei zieht, du apathisch und teilnahmslos und ohne Emotionen zuschaust...wie umgehen, mit dieser Unerträglichkeit....Wie damit fertig werden, wenn ich bei vielen Gelegenheiten, teilweise grundlos in Tränen ausbreche, ständig eine tiefe Traurigkeit und Trauer in mir verspüre...wie damit umgehen, wenn mein Geist nicht zur Ruhe kommt, wie damit umgehen, wenn mich ständig Existenzängste plagen....
Wenn ich meine wenigen Freunde nicht hätte, mit denen ich vor 30 Jahren in der Suchthilfeeinrichtung diesen Weg der Nüchternheit gemeinsam begonnen hätte, mit denen ich heute noch privat aber auch über die Gruppen der Anonymen Alkoholiker verbunden bin, hätte ich mir schon das Leben genommen.
Meine nüchternen Freunde haben mich zu keiner Zeit im Stich gelassen, mit ihrer Hilfe, mit ihrer Anteilnahme konnte und kann ich immer rechnen, umgekehrt gilt das für sie aber auch, sie können immer mit meiner Hilfe rechnen. Aber es ist eine tiefe Freundschaft zwischen Menschen, die schon in jungen Jahren vom Tode gezeichnet waren und die es gelernt haben, mit ihrem so Sein in einer feindlichen fremden Umgebung die so oft so anders ist und so anders handelt...zu überleben....
Die meisten Menschen sind mit den Jüngern von Jesus von Nazaret zu vergleichen, mit denen sich Jesus in den Garten Gethsemane zum beten zurück gezogen hatte, weil er wußte, dass nun sein letzter Weg ihm bevor stand der am Kreuz enden sollte. In dieser Nacht würde sein Jünger Judas ihn an die Pharisaer verraten und die Soldaten zu ihm führen.
Er soll, so ist in den Evangelien nachzulesen, seine Jünger gebeten haben, mit ihm zu beten und zu wachen. Stattdessen fand er sie unter den Ölbäumen schlafend vor, was ihn veranlasste, folgende Bemerkung zu machen: "Das Fleisch ist willig, doch der Geist ist schwach."
Ich komme nach 54 Lebensjahren zu ähnlicher Erkenntnis.....wir sind noch zu sehr Tier...vom animalischen, auf uns bezogenen besessen und viel zu wenig Mensch im Sinne des Humanismus. Im Grunde genommen geht es immer um den "Futtertopf" im übertragenen Sinne....im Moment besetze ich einen Futtertopf, wenn ich tot bin, dann nicht mehr, es geht, natürlich verlogener und versteckter, um fressen und gefressen werden, mit wenigen menschlichen Ausnahmen....weil diese Menschen aufgrund ihrer Haltung, ihrer Erziehung, ihrer Religiösität, ihres persönlichen Schicksals wegen sich für eine andere Lebensform entschieden haben. Das gilt aber für sehr wenige Menschen..der Rest verstellt sich verlogen, heuchelt Anteilnahme, weil man es so macht, oder aus Feigheit...deshalb ist für mich das versteckte alltägliche Böse viel viel tödlicher und gemeiner als das offensichtlich Böse...denn das versteckte Böse täuscht, lügt, heuchelt, verhält sich wie ein Chamäleon, wechselt bei Bedarf die Überzeugung, glaubt und hofft nichts, Fressen, Gelten, wer und was scheinen wollen, nicht wer Sein wollen, denn viele sind nur Schein und wenige sind wirklich Sein....
Wer machte dich so krank?
Daß du so krank geworden,
Wer hat es denn gemacht? –
Kein kühler Hauch aus Norden
Und keine Sternennacht.
Kein Schatten unter Bäumen,
Nicht Glut des Sonnenstrahls,
Kein Schlummer und kein Träumen
Im Blütenbett des Tals.
Kein Trunk vom Felsensteine,
Kein Wein aus vollem Glas,
Der Baumesfrüchte keine,
Nicht Blume und nicht Gras.
Daß ich trag Todeswunden,
Das ist der Menschen Tun;
Natur ließ mich gesunden,
Sie lassen mich nicht ruhn.
von Justinus Kerner
Wie damit umgehen, wenn ich lebe aber lieber tot sein will, wie damit umgehen, wenn ich schlafen will und muss, aber nicht kann und sich eine schlaflose Nacht an die nächste reiht...wie damit umgehen, wenn ich mich schlecht und wertlos fühle, weil ich aufgrund der Depression nicht leistungsfähig bin, mich wie gelähmt fühle, nicht aktiver produktiver Teil der Gesellschaft sein kann, mich fühle wie ein Geduldeter, ein Schmarotzer, ein nicht für ernst genommener, ein Ausgegrenzter bin...
Wenn das Leben an Dir vorbei zieht, du apathisch und teilnahmslos und ohne Emotionen zuschaust...wie umgehen, mit dieser Unerträglichkeit....Wie damit fertig werden, wenn ich bei vielen Gelegenheiten, teilweise grundlos in Tränen ausbreche, ständig eine tiefe Traurigkeit und Trauer in mir verspüre...wie damit umgehen, wenn mein Geist nicht zur Ruhe kommt, wie damit umgehen, wenn mich ständig Existenzängste plagen....
Wenn ich meine wenigen Freunde nicht hätte, mit denen ich vor 30 Jahren in der Suchthilfeeinrichtung diesen Weg der Nüchternheit gemeinsam begonnen hätte, mit denen ich heute noch privat aber auch über die Gruppen der Anonymen Alkoholiker verbunden bin, hätte ich mir schon das Leben genommen.
Meine nüchternen Freunde haben mich zu keiner Zeit im Stich gelassen, mit ihrer Hilfe, mit ihrer Anteilnahme konnte und kann ich immer rechnen, umgekehrt gilt das für sie aber auch, sie können immer mit meiner Hilfe rechnen. Aber es ist eine tiefe Freundschaft zwischen Menschen, die schon in jungen Jahren vom Tode gezeichnet waren und die es gelernt haben, mit ihrem so Sein in einer feindlichen fremden Umgebung die so oft so anders ist und so anders handelt...zu überleben....
Die meisten Menschen sind mit den Jüngern von Jesus von Nazaret zu vergleichen, mit denen sich Jesus in den Garten Gethsemane zum beten zurück gezogen hatte, weil er wußte, dass nun sein letzter Weg ihm bevor stand der am Kreuz enden sollte. In dieser Nacht würde sein Jünger Judas ihn an die Pharisaer verraten und die Soldaten zu ihm führen.
Er soll, so ist in den Evangelien nachzulesen, seine Jünger gebeten haben, mit ihm zu beten und zu wachen. Stattdessen fand er sie unter den Ölbäumen schlafend vor, was ihn veranlasste, folgende Bemerkung zu machen: "Das Fleisch ist willig, doch der Geist ist schwach."
Ich komme nach 54 Lebensjahren zu ähnlicher Erkenntnis.....wir sind noch zu sehr Tier...vom animalischen, auf uns bezogenen besessen und viel zu wenig Mensch im Sinne des Humanismus. Im Grunde genommen geht es immer um den "Futtertopf" im übertragenen Sinne....im Moment besetze ich einen Futtertopf, wenn ich tot bin, dann nicht mehr, es geht, natürlich verlogener und versteckter, um fressen und gefressen werden, mit wenigen menschlichen Ausnahmen....weil diese Menschen aufgrund ihrer Haltung, ihrer Erziehung, ihrer Religiösität, ihres persönlichen Schicksals wegen sich für eine andere Lebensform entschieden haben. Das gilt aber für sehr wenige Menschen..der Rest verstellt sich verlogen, heuchelt Anteilnahme, weil man es so macht, oder aus Feigheit...deshalb ist für mich das versteckte alltägliche Böse viel viel tödlicher und gemeiner als das offensichtlich Böse...denn das versteckte Böse täuscht, lügt, heuchelt, verhält sich wie ein Chamäleon, wechselt bei Bedarf die Überzeugung, glaubt und hofft nichts, Fressen, Gelten, wer und was scheinen wollen, nicht wer Sein wollen, denn viele sind nur Schein und wenige sind wirklich Sein....
Wer machte dich so krank?
Daß du so krank geworden,
Wer hat es denn gemacht? –
Kein kühler Hauch aus Norden
Und keine Sternennacht.
Kein Schatten unter Bäumen,
Nicht Glut des Sonnenstrahls,
Kein Schlummer und kein Träumen
Im Blütenbett des Tals.
Kein Trunk vom Felsensteine,
Kein Wein aus vollem Glas,
Der Baumesfrüchte keine,
Nicht Blume und nicht Gras.
Daß ich trag Todeswunden,
Das ist der Menschen Tun;
Natur ließ mich gesunden,
Sie lassen mich nicht ruhn.
von Justinus Kerner
Abonnieren
Posts (Atom)
Empfohlener Beitrag
-
und ich auch darunter gelitten habe...von der jetzt gleich Udo Jürgens mit seiner Tochter Jenny singt..und ich wahrhaftig an die Liebe glaub...