Donnerstag, 31. Juli 2025

Vertreibung meines Vaters aus seiner ehemaligen Heimat Schlesien

Mein Vater wurde am 06.04.1933 in Kunnersdorf geboren. 1933/34 zogen mein Vater, seine Geschwister und Eltern nach Hirschberg und wohnten dort in der Grafenbergerstraße.Die Mutter meines Vaters hieß Ida Treutler, geb. Grimmig. 1923 wurde die Schwester meines Vaters geboren, allerdings hatte sie einen anderen Vater, sie hieß Gerda Felsmann.Sie wohnte nach 1933/34 am Markt in Hirschberg. Die zweite Schwester meines Vaters, mittlerweile leider verstorben, hieß Christa Felsmann und Sie wurde 1928 geboren und wohnte in Schreiberau. Von 1940 bis zur Vertreibung wohnte mein Vater mit seiner Mutter in der Bahnhofstraße in Hirschberg.1945 wurden mein Vater, seine Geschwister und Eltern vertrieben und zwar nach Prag in die Tschechoslowakei. Dort waren sie bis Kriegsende untergebracht in Gumbolz (Dorf) 10 km von Prag. Nach Kriegsende wurden sie dort von den Tschechen vertrieben und flohen wieder nach Hirschberg. Die Wohnung in Hirschberg war mittlerweile von Polen besetzt.
1945 auf der Flucht verlor mein Vater seine Mutter und seine Schwester kurzfristig aus den Augen und kam auch kurz in russische Gefangenschaft von der er aber fliehen konnte. Kurze Zeit später traf er seine Familie in Hirschberg wieder und floh mit ihnen gemeinsam von Hirschberg nach Friedland. Von dort wurde mein Vater mit Geschwistern und Eltern nach Imbsen in Niedersachsen geschickt. Imbsen liegt in der Nähe von Dransfeld. Eine Schwester meines Vaters, Christa Felsmann, war in der 50er Jahren nach Essen gegangen und hatte dort Quartier und Arbeit gefunden. Mein Vater folgte ihr 1950/51 nach Essen, arbeitete dort auf dem Bau, bei der Zeitung, dann bei der Bundesbahn bis er letztlich zur Bundespost wechselte, dort seine Beamtenlaufbahn einschlug und bis zur seiner Pensionierung als Briefträger tätig war.

Das ist in kurzer Form die Vertreibungsgeschichte meines Vaters und seiner Familie. Mein Vater sagte mir, während wir darüber sprachen, dass dies das Trauma seines Lebens gewesen sei, Vertreibung, Hunger, Angst!

Mir ist es sehr nahe gegangen!

Gruß Randolf Treutler
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