Mein Blog besteht aus Fragmenten...Gedanken, Gefühlen, Erlebnissen nieder geschrieben, als Sie mich beschäftigten. Es gibt keine absolute endgültige Wahrheit, viel mehr sind wir alle miteinander auf der Reise, auf unserer Lebensreise, sammeln Eindrücke, Erkenntnisse, machen Erfahrungen, diese werden dann für uns zu unseren eigenen inneren Wahrheiten...aber es sind immer nur vorläufige Wahrheiten. Um diese meine inneren Wahrheiten soll es in diesem Blog gehen.
Mittwoch, 30. November 2011
Wilhelm Raabe
Verschroben, verrückt, langweilig - tut alles nichts! Nur nicht herzensroh. Letzteres tötet die Gesellschaft. Wilhelm Raabe Dichter
Dienstag, 29. November 2011
Erinnerungen an die Rockband "Atmosphäre"
Ich möchte hier meine Erinnerungen an die Rockband "Atmosphäre" teilen, die sich damals in der Essener Suchthilfeeinrichtung " Die Fähre" in Essen gründete. Sie bestand aus Therapieteilnehmern in der Fähre und hatte zu dieser Zeit zumindest in Essen und Umgebung eine kleine Fangemeinde. Ich bin damals als Roadie mitgereist, habe geholfen, das Bandequipment zu transportieren und aufzubauen. Wir haben in vielen Essener Jugendzentren gespielt, im Bürgerhaus Oststadt, im Jugendzentrum Papestraße, auf vielen Stadtteilfesten, diversen Open Airs wie dem Essen Werdener Open Air, dem Open Air in Essen-Kupferdreh und waren sogar über die Grenzen des Ruhrgebiets hinweg unterwegs.
Wir hatten Auftritte in Solingen, Velbert, spielten sogar einmal in Hamburg auf dem Heiligen Geisfeld, unsere Unterkunft war damals das CVJM in Hamburg....ich erinnere mich noch an den Besuch des Hamburger Fischmarktes der sehr beeindruckend war. In besonderer Erinnerung ist mir auch noch ein Auftritt in der Universitätsstadt Tübingen....wunderschön...dort fand ein Treffen von Selbsthilfeeinrichtungen für Suchtkranke statt.....der Entertainer und Sänger Bill Ramsey war seinerzeit auch dort.....
Da dies meine ersten "Gehversuche" ohne Stoff waren, ist mir diese Zeit als eine bedeutsame Episode meines nüchternen Lebens in guter Erinnerung geblieben. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander, mußten alle lernen, unsere Hemmungen zu überwinden, unsere Ängste, unsere Scham, vor fremden Publikum nüchtern aufzutreten, so etwas hätten wir kurze Zeit zuvor nur unter Einfluss von Alkohol, Drogen und/oder Medikamenten fertig gebracht. Es waren sehr aufregende Zeiten...ich merke jetzt beim Schreiben dieser Zeilen, wie mich das noch anrührt.....Es war nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich das Gefühl hatte, mein Leben könnte Sinn haben, ich könnte echte Freude nüchtern empfinden, mich Geborgen fühlen, als Teil einer Gemeinschaft, die vorbildlich auch anderen zeigt, das wir als Süchtige nüchtern ein zufriedendes, produktives Leben führen können, das es ohne Drogen geht......es wird noch Menschen geben, die sich an diese Zeiten erinnern, all denen ist dieser Blog gewidmet, all denen schicke ich meine Gedanken...und Gefühle.....was ist aus den vielen vielen hundert Menschen geworden..die ich unter anderem in der Fähre damals kennen gelernt habe......
Hier nun einige Bilder einer Musikkassette der Rockband "Atmosphäre" die ich bis in die heutige Zeit hinüberretten konnte...im übrigen, die Kassette läuft noch...ich habe gerade noch hinein gehört...will sehen, wie ich sie digitalisieren kann...um sie der Nachwelt zu erhalten.
PS: Die Musikkassette ist 1987 hergestellt worden, da ich die Suchthilfeeinrichtung "Die Fähre" bereits im Dezember 1986 verlassen habe, tauche ich nicht als Rowdy auf, sondern dort wird Jürgen Weigle genannt. Verständlich, denn ich war ja nicht mehr in der Fähre...
Wir hatten Auftritte in Solingen, Velbert, spielten sogar einmal in Hamburg auf dem Heiligen Geisfeld, unsere Unterkunft war damals das CVJM in Hamburg....ich erinnere mich noch an den Besuch des Hamburger Fischmarktes der sehr beeindruckend war. In besonderer Erinnerung ist mir auch noch ein Auftritt in der Universitätsstadt Tübingen....wunderschön...dort fand ein Treffen von Selbsthilfeeinrichtungen für Suchtkranke statt.....der Entertainer und Sänger Bill Ramsey war seinerzeit auch dort.....
Da dies meine ersten "Gehversuche" ohne Stoff waren, ist mir diese Zeit als eine bedeutsame Episode meines nüchternen Lebens in guter Erinnerung geblieben. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander, mußten alle lernen, unsere Hemmungen zu überwinden, unsere Ängste, unsere Scham, vor fremden Publikum nüchtern aufzutreten, so etwas hätten wir kurze Zeit zuvor nur unter Einfluss von Alkohol, Drogen und/oder Medikamenten fertig gebracht. Es waren sehr aufregende Zeiten...ich merke jetzt beim Schreiben dieser Zeilen, wie mich das noch anrührt.....Es war nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich das Gefühl hatte, mein Leben könnte Sinn haben, ich könnte echte Freude nüchtern empfinden, mich Geborgen fühlen, als Teil einer Gemeinschaft, die vorbildlich auch anderen zeigt, das wir als Süchtige nüchtern ein zufriedendes, produktives Leben führen können, das es ohne Drogen geht......es wird noch Menschen geben, die sich an diese Zeiten erinnern, all denen ist dieser Blog gewidmet, all denen schicke ich meine Gedanken...und Gefühle.....was ist aus den vielen vielen hundert Menschen geworden..die ich unter anderem in der Fähre damals kennen gelernt habe......
Hier nun einige Bilder einer Musikkassette der Rockband "Atmosphäre" die ich bis in die heutige Zeit hinüberretten konnte...im übrigen, die Kassette läuft noch...ich habe gerade noch hinein gehört...will sehen, wie ich sie digitalisieren kann...um sie der Nachwelt zu erhalten.
PS: Die Musikkassette ist 1987 hergestellt worden, da ich die Suchthilfeeinrichtung "Die Fähre" bereits im Dezember 1986 verlassen habe, tauche ich nicht als Rowdy auf, sondern dort wird Jürgen Weigle genannt. Verständlich, denn ich war ja nicht mehr in der Fähre...
Montag, 28. November 2011
Seit nun mehr über 53 Jahren lebe ich in Deutschland...
bin in diesem Land zur Welt gekommen, 53 Jahre ohne das ich einen Krieg selbst erleben musste, ich hatte wie kaum eine Generation vor mir das unverschämte Glück im Frieden aufzuwachsen, d.h. das Land in dem ich lebe, war in keine Kriegshandlungen mit anderen Ländern verwickelt oder gar unter Einsatz eigener Soldaten beteiligt. Wir sind von keinem anderen Land angegriffen worden..wie wenig selbstverständlich das in der Vergangenheit war, ist in der Geschichte sehr gut nachzuvollziehen. Immer wieder ist es zu kriegerischen Konflikten gekommen, im letzten Jahrhundert mit verheerenden Konsequenzen, gleich zweimal kam es zu Weltkriegen, die, man kann es nicht anders sagen, jeder für sich, so barbarisch waren und zerstörerisch und Menschenverachtend, dass es nicht in Worte zu fassen ist....Wir Menschen haben uns in diesen und in anderen Kriegen an uns selbst versündigt, haben der Schöpfung, ein Teil derer wir selbst sind, massivsten Schaden zugefügt, von den materiellen Schäden durch die Zerstörung der Städte und alles was in ihnen war mal ganz abgesehen....
Ich bin dankbar, diese Zeit nicht erlebt haben zu müssen, aus vielen Gesprächen mit gerade älteren Menschen weiß ich, wie dramatisch diese Erlebnisse waren und sind, sie haben ein ganzes Leben, viele Generationen, nicht nur die selbst Betroffenen, sondern auch nachfolgende Generationen massiv geschädigt. Denn Traumatas, die unverarbeitet geblieben waren und sind, das Leben ging weiter...man musste damit leben lernen, machten sich im Verhalten, in der Erziehung, in den Ansichten und vielen anderen Bereichen bemerkbar....
Deshalb bin und war ich immer ein entschiedener Kriegsgegner, war immer dagegen und bin es noch, dass deutsche Soldaten an Kriegshandlungen beteiligt werden, es sei denn, zur Verteidigung des eigenen Landes im Falle eines kriegerischen Angriffs durch ein anderen Land. Dann ist Verteidigung zum Selbsterhalt notwendig, ansonsten hätte uns, nach 2. Weltkriegen Pazifismus gut zu Gesicht gestanden, dies hätte auch argumentativ durch die zwei von Deutschland ausgegangenen Weltkriege untermauert werden können, auch wenn die Ursachen für das Zustandekommen der Kriege aus heutiger Sicht in einem anderen Licht erscheinen.
Und nun..im Jahre 2011, 66 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges auf deutschem Boden, kehren wieder traumatisierte deutsche Soldaten aus Kriegsgebieten im Ausland zurück......Ich bedauere das sehr und mir macht es auch sehr viel Angst, weniger für mich selbst, als viel mehr für unsere Kinder und deren Kinder, also für die nachfolgenden Generationen, dass es wieder selbstverständlich ist, dass deutsche Soldaten im Ausland in Kriegshandlungen verwickelt sind, ohne dass unser Land angegriffen wurde....wir haben die Büchse der Pandora wieder geöffnet, wohin das führen wird, ist nicht abzusehen, nicht umsonst ist die Rede davon: Wehret den Anfängen...doch dazu ist es jetzt zu spät....das deutsche Soldaten im Ausland im Einsatz sind, ist so normal, wir reden in der Gesellschaft schon kaum davon...Kriegsalltag.....ich hätte das nie für möglich gehalten und finde es...man mag mich belächeln...beschämend für unser Land....und wie wir uns dadurch insgesamt verändern werden, ob wir in allen Bereichen wir andere Länder auch, militanter werden, militärischer Reden und agieren, Gewalt als Mittel alltäglich wird...das bleibt abzuwarten...ich befürchte nichts Gutes...die Zunahme der Gewaltbereitschaft in vielen Bereichen der Gesellschaft scheint mich zu bestätigen....denn wie heißt es: "Wie im Großen, so im Kleinen." Wenn es also für mein Land normal ist, Konflikte mit Gewalt zu lösen, als durch Gespräche und Diplomatie, warum soll davon das Private verschont bleiben? Die Frage darf ja wohl gestellt werden.....
Was mich auch besorgt und mir Angst bereitet, ist die Tatsache, dass die Wirtschaft, der Bereich Arbeit, immer weiter bis hin ins Privateste vordringen...ehemals diente Arbeit "dem Broterwerb", ich musste, weil nicht alle Selbstständig sein konnten und können, mich gegen Entlohnung bei einem Arbeitgeber verdingen....Selbstverwirklichung stand dabei nicht immer im Mittelpunkt, sondern viel mehr Überleben müssen...ich musste Geld verdienen, um mich und meine Angehörigen ernähren zu können, dass ist weltweit so...mittlerweile versuchen wir Begabung, Fähigkeiten usw....mit in die Berufsfindung miteinzubeziehen, ein guter Ansatz, denn was ich gerne mache und auch kann, mache ich in der Regel auch gut, zuverlässig und ausdauernd....aber dieses hehre Ideal ist nicht immer zu verwirklichen, und das aus unterschiedlichsten Gründen, es kann eben bedauerlicherweise nicht Jede und Jeder machen, was er gerne machen würde, oft sorgen auch existentielle Gründe für eine entsprechende Berufswahl..." von irgendetwas muss der Mensch ja leben", die Menschen sind da oft realistischer als es die Vorstellungen bestimmter Gruppen sind, wobei ich es immer begrüßenswert finde, wenn an den Lebensumständen, egal welcher Art sie sind, in positiver Hinsicht gearbeitet wird, um gesellschaftliche Veränderungen die zu mehr Lebensqualität für Viele führen gearbeitet wird....aber es geschehen jeden Tag Dinge, von denen keiner will, das sie geschehen und sie geschehen doch....aber wir dürfen trotz ALLEM nicht fatalitisch werden, resignieren und sagen: "Die Dinge sind halt so." Es gibt Dinge, die halt so sind, die nicht zu ändern sind, aber es gibt Dinge, die zu ändern sind. Deshalb gilt immer: Nicht einfach abfinden.
Dazu passt gut der Gelassenheitsspruch: "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Aber zurück zu meiner aus meiner Sicht begründeten Angst, dass von der Geburt bis hin zum Tod die Vorbereitung auf das Erwerbsleben, auf Arbeit im Weitesten Sinne, auf Karriere, zum Lebens- und zum Gesellschaftlichen Mittelpunkt wird.....also in der ganzen Entwicklung des Menschen nur noch seine Bestmögliche Vermarktung auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle spielt, dass diese Angst der Eltern den Kindern die Kindheit nehmen wird, und die Kindheit ist eine schützenswerte Erfindung der Moderne....in anderen Kulturen wie wir wissen und beklagen, gerade nicht Selbstverständlich, aus Armut müssen dort selbst die Kleinsten schon mitarbeiten auf dem Feld in der Landwirtschaft und/oder in Fabriken, worüber wir uns hier zurecht besorgt und empört aufregen, aber wir müssen aufpassen, dass wir aus Angst, der Globalisierung und des Verdrängungswettbewerbes wegen nicht auch unseren Kindern einen Teil ihrer unbeschwerten Kindheit nehmen, die dem Spiel, der Phantasie, dem Träumen auch gewidmet sein muss..daraus entsteht wichtige Kreativiträt und auch gelebter Humanismus für unsere Gesellschaft....wenn Kinder aber von kleinauf auf Erfolg gedrillt werden, frage ich mich, was aus ihrer traumlosen, phantasielosen, mit wenig Freiraum für eigene Entwicklung ausgestatteten Entwicklung an Positivem für unsere Gesellschaft heranwachsen soll?
Steht nicht zu befürchten, dass Kinder, denen die Kindheit geraubt wurde, später selbst wenig Emphatie (einfühlungsvermögen) für Andersdenkende entwickeln werden, weil sie zurecht verbittert sagen werden, "ich hatte auch keine Kindheit, musste immer lernen, mir ist auch nichts geschenkt worden, meine Kindheit war hart und Entbehrungsreich" werden nicht solche Kinder als Erwachsene möglicherweise wenig Emphatie für Gescheiterte, Schwache, Kränkliche, weniger Erfolgreiche haben? Entwickeln wir uns hin zu einer kalten technokratischen Welt, in der das Funktionieren oberste Priorität hat, in Reih und Glied......strammstehen diesmal für die Wirtschaft und weniger fürs Militär?
Und bleibt der von mir viel geliebte Ausspruch von unserem ehemaligen Bndeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt: "Mehr Demokratie wagen."
und nur ein Traum, oder bekommt der Souverän, wir das Volk, mehr Mitspracherecht, wie unser Land sich entwickeln soll, welche Werte wir vertreten, wie wir leben sollen, was auf der Agenda für gesellschaftliche Entwicklungen stehen soll....
Ich zitiere Willy Brand sehr gerne, weil er ein Bundeskanzler der Versöhnung, des Dialogs, des Volkes war....der Ideale verfolgte...Träume hatte..ich errinere nur an die Ostpolitik Willy Brandts.....
Wenn ich lese und höre, welche Politiker, Bundeskanzler aus der Vergangenheit heute favorisiert werden, sind das aus heutiger Sicht alles Hardliner gewesen, unnachgiebige sehr strenge Menschen, die für Ideale wenig Verständnis aufbrachten und bringen...Prakmatiker halt....doch eine Gesellschaft braucht auch Träume...um sich zu entwickeln...wenn wir uns nur am Möglichen orientieren, verkümmern wir.......wie auch jede und jeder Einzelne von uns Träume braucht.....
PS: Die Sendung mit der Maus vermittelt Wissen auf eine Art und Weise, wie ich sie mir immer und überall für Jung und Alt wünschen würde. Da macht lernen, zuhören, begeistert zuhören, Spaß und Freude und ist alles, nur nicht ermüdend.
Ich bin dankbar, diese Zeit nicht erlebt haben zu müssen, aus vielen Gesprächen mit gerade älteren Menschen weiß ich, wie dramatisch diese Erlebnisse waren und sind, sie haben ein ganzes Leben, viele Generationen, nicht nur die selbst Betroffenen, sondern auch nachfolgende Generationen massiv geschädigt. Denn Traumatas, die unverarbeitet geblieben waren und sind, das Leben ging weiter...man musste damit leben lernen, machten sich im Verhalten, in der Erziehung, in den Ansichten und vielen anderen Bereichen bemerkbar....
Deshalb bin und war ich immer ein entschiedener Kriegsgegner, war immer dagegen und bin es noch, dass deutsche Soldaten an Kriegshandlungen beteiligt werden, es sei denn, zur Verteidigung des eigenen Landes im Falle eines kriegerischen Angriffs durch ein anderen Land. Dann ist Verteidigung zum Selbsterhalt notwendig, ansonsten hätte uns, nach 2. Weltkriegen Pazifismus gut zu Gesicht gestanden, dies hätte auch argumentativ durch die zwei von Deutschland ausgegangenen Weltkriege untermauert werden können, auch wenn die Ursachen für das Zustandekommen der Kriege aus heutiger Sicht in einem anderen Licht erscheinen.
Und nun..im Jahre 2011, 66 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges auf deutschem Boden, kehren wieder traumatisierte deutsche Soldaten aus Kriegsgebieten im Ausland zurück......Ich bedauere das sehr und mir macht es auch sehr viel Angst, weniger für mich selbst, als viel mehr für unsere Kinder und deren Kinder, also für die nachfolgenden Generationen, dass es wieder selbstverständlich ist, dass deutsche Soldaten im Ausland in Kriegshandlungen verwickelt sind, ohne dass unser Land angegriffen wurde....wir haben die Büchse der Pandora wieder geöffnet, wohin das führen wird, ist nicht abzusehen, nicht umsonst ist die Rede davon: Wehret den Anfängen...doch dazu ist es jetzt zu spät....das deutsche Soldaten im Ausland im Einsatz sind, ist so normal, wir reden in der Gesellschaft schon kaum davon...Kriegsalltag.....ich hätte das nie für möglich gehalten und finde es...man mag mich belächeln...beschämend für unser Land....und wie wir uns dadurch insgesamt verändern werden, ob wir in allen Bereichen wir andere Länder auch, militanter werden, militärischer Reden und agieren, Gewalt als Mittel alltäglich wird...das bleibt abzuwarten...ich befürchte nichts Gutes...die Zunahme der Gewaltbereitschaft in vielen Bereichen der Gesellschaft scheint mich zu bestätigen....denn wie heißt es: "Wie im Großen, so im Kleinen." Wenn es also für mein Land normal ist, Konflikte mit Gewalt zu lösen, als durch Gespräche und Diplomatie, warum soll davon das Private verschont bleiben? Die Frage darf ja wohl gestellt werden.....
Was mich auch besorgt und mir Angst bereitet, ist die Tatsache, dass die Wirtschaft, der Bereich Arbeit, immer weiter bis hin ins Privateste vordringen...ehemals diente Arbeit "dem Broterwerb", ich musste, weil nicht alle Selbstständig sein konnten und können, mich gegen Entlohnung bei einem Arbeitgeber verdingen....Selbstverwirklichung stand dabei nicht immer im Mittelpunkt, sondern viel mehr Überleben müssen...ich musste Geld verdienen, um mich und meine Angehörigen ernähren zu können, dass ist weltweit so...mittlerweile versuchen wir Begabung, Fähigkeiten usw....mit in die Berufsfindung miteinzubeziehen, ein guter Ansatz, denn was ich gerne mache und auch kann, mache ich in der Regel auch gut, zuverlässig und ausdauernd....aber dieses hehre Ideal ist nicht immer zu verwirklichen, und das aus unterschiedlichsten Gründen, es kann eben bedauerlicherweise nicht Jede und Jeder machen, was er gerne machen würde, oft sorgen auch existentielle Gründe für eine entsprechende Berufswahl..." von irgendetwas muss der Mensch ja leben", die Menschen sind da oft realistischer als es die Vorstellungen bestimmter Gruppen sind, wobei ich es immer begrüßenswert finde, wenn an den Lebensumständen, egal welcher Art sie sind, in positiver Hinsicht gearbeitet wird, um gesellschaftliche Veränderungen die zu mehr Lebensqualität für Viele führen gearbeitet wird....aber es geschehen jeden Tag Dinge, von denen keiner will, das sie geschehen und sie geschehen doch....aber wir dürfen trotz ALLEM nicht fatalitisch werden, resignieren und sagen: "Die Dinge sind halt so." Es gibt Dinge, die halt so sind, die nicht zu ändern sind, aber es gibt Dinge, die zu ändern sind. Deshalb gilt immer: Nicht einfach abfinden.
Dazu passt gut der Gelassenheitsspruch: "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Aber zurück zu meiner aus meiner Sicht begründeten Angst, dass von der Geburt bis hin zum Tod die Vorbereitung auf das Erwerbsleben, auf Arbeit im Weitesten Sinne, auf Karriere, zum Lebens- und zum Gesellschaftlichen Mittelpunkt wird.....also in der ganzen Entwicklung des Menschen nur noch seine Bestmögliche Vermarktung auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle spielt, dass diese Angst der Eltern den Kindern die Kindheit nehmen wird, und die Kindheit ist eine schützenswerte Erfindung der Moderne....in anderen Kulturen wie wir wissen und beklagen, gerade nicht Selbstverständlich, aus Armut müssen dort selbst die Kleinsten schon mitarbeiten auf dem Feld in der Landwirtschaft und/oder in Fabriken, worüber wir uns hier zurecht besorgt und empört aufregen, aber wir müssen aufpassen, dass wir aus Angst, der Globalisierung und des Verdrängungswettbewerbes wegen nicht auch unseren Kindern einen Teil ihrer unbeschwerten Kindheit nehmen, die dem Spiel, der Phantasie, dem Träumen auch gewidmet sein muss..daraus entsteht wichtige Kreativiträt und auch gelebter Humanismus für unsere Gesellschaft....wenn Kinder aber von kleinauf auf Erfolg gedrillt werden, frage ich mich, was aus ihrer traumlosen, phantasielosen, mit wenig Freiraum für eigene Entwicklung ausgestatteten Entwicklung an Positivem für unsere Gesellschaft heranwachsen soll?
Steht nicht zu befürchten, dass Kinder, denen die Kindheit geraubt wurde, später selbst wenig Emphatie (einfühlungsvermögen) für Andersdenkende entwickeln werden, weil sie zurecht verbittert sagen werden, "ich hatte auch keine Kindheit, musste immer lernen, mir ist auch nichts geschenkt worden, meine Kindheit war hart und Entbehrungsreich" werden nicht solche Kinder als Erwachsene möglicherweise wenig Emphatie für Gescheiterte, Schwache, Kränkliche, weniger Erfolgreiche haben? Entwickeln wir uns hin zu einer kalten technokratischen Welt, in der das Funktionieren oberste Priorität hat, in Reih und Glied......strammstehen diesmal für die Wirtschaft und weniger fürs Militär?
Und bleibt der von mir viel geliebte Ausspruch von unserem ehemaligen Bndeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt: "Mehr Demokratie wagen."
und nur ein Traum, oder bekommt der Souverän, wir das Volk, mehr Mitspracherecht, wie unser Land sich entwickeln soll, welche Werte wir vertreten, wie wir leben sollen, was auf der Agenda für gesellschaftliche Entwicklungen stehen soll....
Ich zitiere Willy Brand sehr gerne, weil er ein Bundeskanzler der Versöhnung, des Dialogs, des Volkes war....der Ideale verfolgte...Träume hatte..ich errinere nur an die Ostpolitik Willy Brandts.....
Wenn ich lese und höre, welche Politiker, Bundeskanzler aus der Vergangenheit heute favorisiert werden, sind das aus heutiger Sicht alles Hardliner gewesen, unnachgiebige sehr strenge Menschen, die für Ideale wenig Verständnis aufbrachten und bringen...Prakmatiker halt....doch eine Gesellschaft braucht auch Träume...um sich zu entwickeln...wenn wir uns nur am Möglichen orientieren, verkümmern wir.......wie auch jede und jeder Einzelne von uns Träume braucht.....
Etwas zum Träumen zum vorläufigen Abschluß:
Samstag, 26. November 2011
Kleiner Motorradausflug und einige Bilder von unterwegs:
Zunächst einige Bilder meiner Heimatstadt Essen, spontan fotografiert, auch der Essener Weihnachtsmarkt sowie der neu gestaltete Essener Hauptbahnhof. ist dabei:
Und noch dies von unterwegs:
Ich war auf dem Weg von Essen-Kettwig nach Essen-Werden...zum Motorradfahrertreffpunkt Haus Scheppen...
Und noch dies von unterwegs:
Ich war auf dem Weg von Essen-Kettwig nach Essen-Werden...zum Motorradfahrertreffpunkt Haus Scheppen...
Donnerstag, 24. November 2011
Friedrich Nietzsche:
"Damals lernte ich die Kunst, mich heiter, objektiv, neugierig, vor allem gesund und boshaft zu geben, - und bei einem Kranken ist dies, wie mir scheinen will, sein "guter Geschmack"?
Einem feineren Auge und MItgefühl wird es trotzdem nicht entgehn, was vielleicht den Reiz dieser Schriften ausmacht, - dass hier ein Leidender und Entbehrender redet, wie als ob er nicht ein Leidender und Entbehrender sei. Hier soll das Gleichgewicht, die Gelassenheit, sogar die Dankbarkeit gegen das Leben aufrecht erhalten werden, hier waltet ein strenger, stolzer, beständig wacher, beständig reizbarer Wille, der sich die Aufgabe gestellt hat, das Leben wider den Schmerz zu vertheidigen und alle Schlüsse abzuknicken, welche aus Schmerz, Überdruss, Vereinsamung und anderem Moorgrunde gleich giftigen Schwämmen aufzuwachsen pflegen." Menschliches, Allzumenschliches II, Vorrede 5; 2,374
Anmerkung: Was ist uns an Sprachgewalt- und Fülle verloren gegangen. Friedrich Nietzsche begleitet mich schon seit Jahrzehnten. (Alte Rechtsprechung ist beibehalten worden).
Einem feineren Auge und MItgefühl wird es trotzdem nicht entgehn, was vielleicht den Reiz dieser Schriften ausmacht, - dass hier ein Leidender und Entbehrender redet, wie als ob er nicht ein Leidender und Entbehrender sei. Hier soll das Gleichgewicht, die Gelassenheit, sogar die Dankbarkeit gegen das Leben aufrecht erhalten werden, hier waltet ein strenger, stolzer, beständig wacher, beständig reizbarer Wille, der sich die Aufgabe gestellt hat, das Leben wider den Schmerz zu vertheidigen und alle Schlüsse abzuknicken, welche aus Schmerz, Überdruss, Vereinsamung und anderem Moorgrunde gleich giftigen Schwämmen aufzuwachsen pflegen." Menschliches, Allzumenschliches II, Vorrede 5; 2,374
Anmerkung: Was ist uns an Sprachgewalt- und Fülle verloren gegangen. Friedrich Nietzsche begleitet mich schon seit Jahrzehnten. (Alte Rechtsprechung ist beibehalten worden).
Dienstag, 22. November 2011
Gesetzt der Fall...
das ich mich verlaufen habe und meinen Weg nicht mehr weiß...unsicher bin, in welche Richtung ich weiter laufen soll, wäre es dann ratsam, einfach in irgendeine Richtung zu laufen, egal in welche Richtung, einzig Bewegung ist das Motiv, vortäuschen einer Richtung, obwohl keine vorhanden ist? Damit meine Artgenossen annehmen, der weiß wo es lang geht, ist immer in Bewegung, sein Leben hat Fülle, hat Sinn..ist nicht ohne Motivation...er ist glücklich und zufrieden...die Heilsbotschaft unserer Zeit...So kann man es machen...ich mache es nicht so....ich kann und will es nicht so machen....
Warum dürfen unsere Leben keine Brüche haben, warum dürfen wir nicht die Orientierung verlieren, warum müssen wir immer auf alles und jedes eine Antwort haben, was hindert uns daran, sprachlos zu sein, warum darf mir das Leben keine Angst, keine Furcht machen, warum müssen wir immer stark sein, warum?
Wo stehe ich im Moment....was ist klar in meinem Leben..wo habe ich feste Konstante, die mir Halt geben und wo ist mein Leben unsicher..wo fehlt die Richtung..
Zu Beginn meiner Standortbestimmung das für mich bedeutsamste zuerst: Ich bin depressiv und in psychotherapeutischer Behandlung. Ich habe mich den Ursachen für diese Depression gestellt und entsprechende Veränderungen sowohl im beruflichen, als auch im privaten Bereich eingeleitet, die immer noch nicht abgeschlossen sind.
Ich lebe immer noch vollkommen frei von sämtlichen Suchtstoffen, mittlerweile im 30 Jahr, selbst das Rauchen habe ich für über 1 Jahr aufgegeben. Ich lebe allein und das sehr bewusst. Nach der letzten sehr schmerzhaften Trennung aus einer Beziehung vor über 2 Jahren stand für mich fest, so kann es nicht weiter gehen, eine weiteres Scheitern einer Beziehung würde ich nicht verkraften, es könnte einen Rückfall in den Suchtmittelkonsum auslösen. Ich entschloss mich, mein Leben vollkommen neu zu strukturieren, dem Schmerz des Alleinseins, dem Schmerz aufgrund der Aufarbeitung weit zurück liegender Geschehnisse nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Sprich sich dem Innersten zu stellen.
Mir war bewusst, dass ich diesen Weg nur mit professioneller Hilfe beschreiten konnte und so kümmerte ich mich um eine Psychotherapie, bei der Suche war mir meine Krankenkasse sehr behilflich. Nach mittlerweile über einen halben Jahr Psychotherapie kann ich sagen, es war richtig, diese Entscheidung getroffen zu haben.
Darüber hinaus entschloss ich mich auch, wieder die Anonymen Alkoholiker aufzusuchen und regelmäßig an ihren Gruppensitzungen teilzunehmen. Ich suchte mir einige Gruppen heraus und besuche diese seitdem regelmäßig. Auch das war ein wichtiger Schritt, um meine psychische Gesundheit wieder herstellen zu können...ich bin auf dem Weg..noch nicht am Ziel....aber es kommt auch nicht darauf anzukommen, sondern es kommt darauf an, sich auf den Weg zu machen.....
Einige langjährige Freunde und Familienmitglieder begleiten mich auf diesem Weg. Ich suche das Gespräch mit Ihnen, was mir auch sehr wichtig ist.
Der Ausgangspunkt eines jeden Lebens ist die Familie..sie ist Dreh und Angelpunkt..sie vermittelt Werte, sie gibt Halt, sorgt für Stabilität, Orientierung, Identität. Deshalb setze ich mich so kritisch mit dem Thema Familie auseinander...sie kann das größte Heil für einen Menschen sein und sein größtes Übel..seine größte Belastung, die den Menschen immer wieder daran hindert, seiner eigenen Bestimmung gemäß zu leben..weil Vergangenes lähmt, hindert, behindert und sogar blockiert....
Und nur wenn Fehlentwicklungen und Missstände erkannt, bekannt und bestenfalls umgesetzt werden, ändert sich etwas. Ich bin mit der gleichen Scham ausgestattet, wie meine Mitmenschen auch. Ich möchte und will am liebsten ALLE glauben machen, wie glücklich und zufrieden ich doch bin, wie toll mein Leben verläuft. Dem ist aber nicht so....Und wenn ich möchte und will, dass sich was ändert, vielleicht nicht unbedingt in meinem Leben, aber durch mein authentisches Beispiel im Leben anderer...dann hat es sich gelohnt....denn nur wenn wir offen etwas zur Sprache bringen, ändert sich etwas....
Meine eigene Familie ist in Teilen kein Hort der Glückseligkeit, nicht mal einer der Zufriedenheit, sondern ein Hort der Traurigkeit und der Bitterkeit...Meine Familie tut weh...sie verletzt und beschämt...sie hält nicht zusammen..wir geben uns gegenseitig keinen Halt....wir tun all das nicht..was ich oben beschrieben habe..in meiner Familie herrscht Gegnerschaft...keiner freut sich am Erfolg des jeweils anderen....stattdessen Neid und Missgunst....und wie viele gibt es..die gern Geschwister gehabt hätten und keine haben....wie paradox und widersprüchlich und ungerecht das Leben doch ist...den Einen schenkt er Geschwister und diese wissen sie nicht zu schätzen, den Anderen keine und diese sehnen sich danach....Und es ist für mich nicht möglich, stumpf zu sagen: " Das ist halt so." Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass sich Menschen, mit denen ich meine Kindheit, Jugend und Teile meines Erwachsenenlebens verbracht habe, so verändern und verhalten können. Deshalb bin ich sehr skeptisch, wenn es um Erwachsenensein geht, für mich sind das keine Erwachsenen und Vorbilder schon gar nicht. Ein Trost für mich ist, dass meine Mutter, meine jüngste Schwester und ich zusammen halten.
Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere sich auflösenden Familienstrukturen unter anderem auch ein Ergebnis unseres einseitig auf Materialismus aufgebauten Weltbildes sind. Persönlicher individueller Erfolg wird über alles gestellt..auch über die Familie...und ein Scheitern in dieser Hinsicht macht bitter....wenn anstatt menschlicher Werte materielle Welle an erster Stelle stehen....unsere Gier nach mehr und mehr fördert alle negativen Entwicklungen zu denen wir Menschen fähig sind..die zunehmende Vereinzelung, die Einsamkeit Vieler, die vielen Single-haushalte, die vielen gescheiterten Beziehungen sind für mich ein Beleg dafür...die Herzlosigkeit, die Brutalität, die Gewalt, die Kriminalität, die Gleichgültigkeit, den Egoismus, mangelnde Empathie (kein Einfühlungsvermögen), die Einsamkeit vieler alter Menschen...
Ich kann ein Leben führen nach dem Motto: "Die Zustände sind halt so, da kann man eh nichts ändern." So kann und will ich nicht leben..deshalb schreibe ich, deshalb mache ich mich unbeliebt, deshalb mache ich mich angreifbar, weil ich den Finger in die Wunde lege..weil ich nicht wegsehe....und zulasse, das weggesehen wird.....
denn wie sagte Martin Luther noch: "Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."
Warum dürfen unsere Leben keine Brüche haben, warum dürfen wir nicht die Orientierung verlieren, warum müssen wir immer auf alles und jedes eine Antwort haben, was hindert uns daran, sprachlos zu sein, warum darf mir das Leben keine Angst, keine Furcht machen, warum müssen wir immer stark sein, warum?
Wo stehe ich im Moment....was ist klar in meinem Leben..wo habe ich feste Konstante, die mir Halt geben und wo ist mein Leben unsicher..wo fehlt die Richtung..
Ja wo stehe ich und in welche Richtung will ich mich entwickeln, was ist ok, was nicht, wo bin ich mit meiner Entwicklung zufrieden, und wo will ich mich ändern, verändern?
Zu Beginn meiner Standortbestimmung das für mich bedeutsamste zuerst: Ich bin depressiv und in psychotherapeutischer Behandlung. Ich habe mich den Ursachen für diese Depression gestellt und entsprechende Veränderungen sowohl im beruflichen, als auch im privaten Bereich eingeleitet, die immer noch nicht abgeschlossen sind.
Ich lebe immer noch vollkommen frei von sämtlichen Suchtstoffen, mittlerweile im 30 Jahr, selbst das Rauchen habe ich für über 1 Jahr aufgegeben. Ich lebe allein und das sehr bewusst. Nach der letzten sehr schmerzhaften Trennung aus einer Beziehung vor über 2 Jahren stand für mich fest, so kann es nicht weiter gehen, eine weiteres Scheitern einer Beziehung würde ich nicht verkraften, es könnte einen Rückfall in den Suchtmittelkonsum auslösen. Ich entschloss mich, mein Leben vollkommen neu zu strukturieren, dem Schmerz des Alleinseins, dem Schmerz aufgrund der Aufarbeitung weit zurück liegender Geschehnisse nicht mehr aus dem Weg zu gehen. Sprich sich dem Innersten zu stellen.
Mir war bewusst, dass ich diesen Weg nur mit professioneller Hilfe beschreiten konnte und so kümmerte ich mich um eine Psychotherapie, bei der Suche war mir meine Krankenkasse sehr behilflich. Nach mittlerweile über einen halben Jahr Psychotherapie kann ich sagen, es war richtig, diese Entscheidung getroffen zu haben.
Darüber hinaus entschloss ich mich auch, wieder die Anonymen Alkoholiker aufzusuchen und regelmäßig an ihren Gruppensitzungen teilzunehmen. Ich suchte mir einige Gruppen heraus und besuche diese seitdem regelmäßig. Auch das war ein wichtiger Schritt, um meine psychische Gesundheit wieder herstellen zu können...ich bin auf dem Weg..noch nicht am Ziel....aber es kommt auch nicht darauf anzukommen, sondern es kommt darauf an, sich auf den Weg zu machen.....
Einige langjährige Freunde und Familienmitglieder begleiten mich auf diesem Weg. Ich suche das Gespräch mit Ihnen, was mir auch sehr wichtig ist.
Der Ausgangspunkt eines jeden Lebens ist die Familie..sie ist Dreh und Angelpunkt..sie vermittelt Werte, sie gibt Halt, sorgt für Stabilität, Orientierung, Identität. Deshalb setze ich mich so kritisch mit dem Thema Familie auseinander...sie kann das größte Heil für einen Menschen sein und sein größtes Übel..seine größte Belastung, die den Menschen immer wieder daran hindert, seiner eigenen Bestimmung gemäß zu leben..weil Vergangenes lähmt, hindert, behindert und sogar blockiert....
Und nur wenn Fehlentwicklungen und Missstände erkannt, bekannt und bestenfalls umgesetzt werden, ändert sich etwas. Ich bin mit der gleichen Scham ausgestattet, wie meine Mitmenschen auch. Ich möchte und will am liebsten ALLE glauben machen, wie glücklich und zufrieden ich doch bin, wie toll mein Leben verläuft. Dem ist aber nicht so....Und wenn ich möchte und will, dass sich was ändert, vielleicht nicht unbedingt in meinem Leben, aber durch mein authentisches Beispiel im Leben anderer...dann hat es sich gelohnt....denn nur wenn wir offen etwas zur Sprache bringen, ändert sich etwas....
Meine eigene Familie ist in Teilen kein Hort der Glückseligkeit, nicht mal einer der Zufriedenheit, sondern ein Hort der Traurigkeit und der Bitterkeit...Meine Familie tut weh...sie verletzt und beschämt...sie hält nicht zusammen..wir geben uns gegenseitig keinen Halt....wir tun all das nicht..was ich oben beschrieben habe..in meiner Familie herrscht Gegnerschaft...keiner freut sich am Erfolg des jeweils anderen....stattdessen Neid und Missgunst....und wie viele gibt es..die gern Geschwister gehabt hätten und keine haben....wie paradox und widersprüchlich und ungerecht das Leben doch ist...den Einen schenkt er Geschwister und diese wissen sie nicht zu schätzen, den Anderen keine und diese sehnen sich danach....Und es ist für mich nicht möglich, stumpf zu sagen: " Das ist halt so." Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass sich Menschen, mit denen ich meine Kindheit, Jugend und Teile meines Erwachsenenlebens verbracht habe, so verändern und verhalten können. Deshalb bin ich sehr skeptisch, wenn es um Erwachsenensein geht, für mich sind das keine Erwachsenen und Vorbilder schon gar nicht. Ein Trost für mich ist, dass meine Mutter, meine jüngste Schwester und ich zusammen halten.
Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere sich auflösenden Familienstrukturen unter anderem auch ein Ergebnis unseres einseitig auf Materialismus aufgebauten Weltbildes sind. Persönlicher individueller Erfolg wird über alles gestellt..auch über die Familie...und ein Scheitern in dieser Hinsicht macht bitter....wenn anstatt menschlicher Werte materielle Welle an erster Stelle stehen....unsere Gier nach mehr und mehr fördert alle negativen Entwicklungen zu denen wir Menschen fähig sind..die zunehmende Vereinzelung, die Einsamkeit Vieler, die vielen Single-haushalte, die vielen gescheiterten Beziehungen sind für mich ein Beleg dafür...die Herzlosigkeit, die Brutalität, die Gewalt, die Kriminalität, die Gleichgültigkeit, den Egoismus, mangelnde Empathie (kein Einfühlungsvermögen), die Einsamkeit vieler alter Menschen...
Ich kann ein Leben führen nach dem Motto: "Die Zustände sind halt so, da kann man eh nichts ändern." So kann und will ich nicht leben..deshalb schreibe ich, deshalb mache ich mich unbeliebt, deshalb mache ich mich angreifbar, weil ich den Finger in die Wunde lege..weil ich nicht wegsehe....und zulasse, das weggesehen wird.....
denn wie sagte Martin Luther noch: "Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen."
Abonnieren
Posts (Atom)
Empfohlener Beitrag
-
und ich auch darunter gelitten habe...von der jetzt gleich Udo Jürgens mit seiner Tochter Jenny singt..und ich wahrhaftig an die Liebe glaub...