Sonntag, 4. April 2010

In wenigen Wochen jährt sich zum 28 mal mein Ausstieg aus der Sucht...

und ich habe darüber nachgedacht, was wohl das Wertvollste gewesen sein kann, was ich in diesen fast 28 Jahren getan habe. Die Antwort lag sofort auf der Hand, ich musste nicht lange überlegen. Das wichtigste, was ich getan habe, war, für andere Menschen ein offenes Ohr zu haben, Ihnen zu zuhören, ehrliche Antworten auf das von Ihnen mir mitgeteilte zu geben, ein wenig Wegbegleiter sein, meine eigene Erfahrungen, die ich mit mir und anderen in diesen 28 Jahren bewußt gemacht habe, weiter geben, wie versuche ich mein Leben zu leben, worauf achte ich, was ist mir wichtig, wie gehe ich mit Krisen um, welche Werte sind mir wichtig, habe ich ein Fundament, auf das ich mein Leben aufgebaut habe, eine stabile Grundlage, die selbst Erschütterungen, die es in jedem Leben gibt, trägt, aushält, mich nicht umwerfen? Der Verlust geliebter Menschen, von dem ich, wie alle Menschen, nicht verschont geblieben bin, sei es der frühe Tod meiner Schwester Sabine im Dezember 1988, gerade einmal 29 Jahre alt geworden. Das war für mich eine sehr schwere Krise, Sabine war ein Jahr jünger als ich, die Zweitgeborene, wir verbrachten große Teile unserer Kindheit und Jugend miteinander, erst als meine Suchterkrankung immer extremere Formen annahm, trennten sich unsere Wege, ich geriet in die Obdachlosigkeit und verbrachte anschließend mehrere Jahre in diversen Langzeittherapien. In dieser Zeit hatten wir wenig Kontakt, ich mußte selbst erst einmal mein Leben neu ausrichten, die vergangenen Jahre verarbeiten, in denen ich anderen Menschen und mir viel Leid angetan hatte. Mit meinem von mir damals so empfundenen Scheitern fertig werden, ich stand vor dem Nichts, war hoch verschuldet, hatte keine Wohnung, kein Geld, keine Schulausbildung, keine Lehre, keine Freunde, keine Perspektive, ein gespanntes, von Misstrauen geprägtes Verhältnis zu meinen Eltern und Geschwistern, Ihnen hatte ich in meiner abhängigen Zeit viel Leid und Sorgen zugefügt, langsam mußte man sich annähern, Vertrauen zueinander aufbauen, Ängste akzeptieren, die bei allen vorhanden waren, ich könnte wieder rückfällig werden, mit meinem Leben nicht fertig werden, wieder zur Flasche, Droge oder Tabletten greifen. Ich mußte akzeptieren, lernen, dass Vertrauen nicht herbei geredet werden kann, ich muss es mir erwerben, durch Kontinuität in meinem Leben, mußte anderen Menschen und mir beweisen, vorleben, zeigen, dass es mir ernst damit war, mit dem Trinken aufzuhören.
Als ich noch trank, sagte meine leider viel zu früh verstorbene Schwester Sabine einmal zu meiner Mutter, es wäre besser für mich, ich sei tot, denn durch den permanenten exsersiven Drogen-, Tabletten-, und Alkoholkonsum konnte von Leben keine Rede mehr sein, es war ein dahin vegetieren.
Später dann, als ich schon mehrere Jahre nüchtern war, sagte dann meine Schwester zu meiner Mutter, sie sei froh, dass ich nicht gestorben sei an der Suchterkrankung, und ich bin sehr dankbar und sehr froh, dass ich noch einige Jahre mit meiner Schwester Sabine nüchtern verbringen konnte, sie noch Gelegenheit hatte, ihren Bruder kennen zu lernen und ich Gelegenheit hatte, an ihrem Leben teilzunehmen.
Das gilt auch für das Leben meiner Eltern, an dem ich teilnehmen durfte, bei meinem Vater bis zu seinem Tod im März des vergangenen Jahres. Ich war mit meiner damalgen Freundin Astrid an der Seite meiner Mutter und meines Vaters, wir unterstützten Sie in ihrem Leben, halfen, wo es nötig war. Auch im Garten meines Vaters griff ich ihm unter die Arme, da er kraftlos wie er war, dazu nicht mehr in der Lage war. Ich hätte mir zu dieser Zeit und auch heute die Hilfe meiner beiden Schwestern sehr gewünscht, aber leider sind beide Schwestern aus unterschiedlichsten Gründen nur mit sich selbst beschäftigt.
Egal was in den vergangenen zwei Jahren geschah, ich habe mich um alles alleine kümmern müssen, es hat mich viel Kraft gekostet, die Beerdigung meines Vaters, alle Formalitäten, vor, während und nach der Beerdigung meines Vaters habe ich zum Teil mit Hilfe meiner damalgen Freundin Astrid gemeistert, seit unserer Trennung im Oktober des vergangenen Jahres allein.
Seit Jahren haben meine Geschwister die Eltern allein gelassen, auch jetzt meine Mutter, keinen Kontakt..zur jüngsten Schwester nur sehr spärlich....Sollte man so miteinander umgehen, darf ein Mensch zulassen, dass Neid, Gier, Hasbsucht...ihn dermaßen verändern, dass er mit seinen Wurzeln bricht? Nicht für andere da sein wollen, gleichzeitig aber am angeblichen Erbe meines verstorbenen Vaters Ansprüche erheben...für mich an Charakterlosigkeit nicht zu überbieten...Mich machen diese ganzen Geschehnisse, dieses kalte herzlose Verhalten krank, es widert mich, wenn angeblich erwachsene mündige Menschen sich so verhalten, ich frage mich, was haben sie in ihrem Leben gelernt? Ich schreibe hier auch so offen, weil Kommunikation untereinander nicht möglich ist, da sich die andere Seite sperrt, und da ich aufzeigen will, dass die Verhältnisse in der eigenen Familie krank und traurig und teilweise einsam machen können.
Und manchmal fühle ich mich einfach überfordert, kraftlos, wütend, solche Dummheiten meiner Geschwister und Anverwandten ständig seit 28 Jahren nüchtern ertragen zu müssen, und dabei wollen sie noch ernst genommen werden, solche Menschen kann ich nicht ernst nehmen, die immer nur auf ihre Verletzungen schauen, über andere richten, ihnen keine Chance zur Veränderung, zur Annäherung einräumen....manchmal ist man auch einfach müde, des redens, des argumentierens, des Hinterherlaufens....
Unsere Familie war nie der Hort der Glückseligkeit, allein schon deshalb, weil beide Eltern selbst eine harte entbehrungsreiche Jugend und Kindheit hinter sich hatten. Mein Vater war mit seiner Mutter und seinen Geschwistern 1945 aus seiner Heimat Oberschlesien vertrieben worden, wuchs selbst ohne Vaterfigur auf, sein Vater, also mein Großvater väterlicherseits, starb als Obdachloser auf der Straße. Dieses Vertreibungstrauma mit Angst und Hunger und Elend und Demütigungen verbunden, begleitete meinen Vater ein Leben lang. Er war infolgedessen gefühlsmäßig sehr verschlossen, konnte keine Zärtlichkeiten und Nähe zulassen, das Leben bestand für ihn aus Kampf, sich durchboxen, das erwartete er auch von uns Kindern, es nicht zu schaffen, war Schwäche, man geht halt stur seinen Weg. Diese Haltung stand lange Zeit auch zwischen meinem Vater und mir, ich war sehr sensibel, zerbrechlich und kränklich als Kind...in den Augen meines Vaters schwach, nicht Durchsetzungsfähig, auf der einen Seite machten wir viel miteinander, wir arbeiteten auch nebenbei zusammen, als Junge in den Schulferien begleitete ich Ihn zur Post, er war ja Briefträger oder wie man heute sagt, Postzusteller. Ich half ihm dann im Revier, nicht ganz uneigennützig, bekam ich doch von den älteren Leuten dieses oder jene Present oder Geldstück. Da waren mein Vater und ich eine gute Einheit. Was meine Lebensführung anbetraf, mein Umgang mit Geld, später nach Ausbruch der Suchterkrankung sowieso, standen wir uns diametral gegenüber, mein Vater verachtete meinen Umgang mit Geld, wie ich es leichtfertig ausgab und versoff. Er war immer sparsam, handelte überlegt und Verantwortungsvoll und musste dann mit ansehen, wie sein Sohn so ganz anders mit Geld umging. Zumal mein Vater durch seinen selbst trinkenden Vater in der Kindheit traumatisiert war. Nun durchlebte er dies noch einmal am eigenen Sohn, so manche Tracht Prügel die ich bekommen habe, so sehe ich es aus heutiger Sicht, galt nicht mir, sondern dem Vater meines Vaters, Enttäuschung und Wut über den frühen Verlust des Vaters und über das mangelnde Vorbild das er abgab, schlugen im wahrsten Sinne des Wortes durch.
Aus Sicht meiner Eltern hatten wir eine schöne Kindheit, ohne Krieg, ohne Hunger, ohne Tod, ohne Vertreibung. Emotionale Bedürfnisse der Kinder nach Geborgenheit, Wärme, Zärtlichkeit, was meine Eltern selbst nicht erfahren hatten als Kinder, waren aus Sicht meiner Eltern nicht so wichtig, wir hatten aus ihrer Warte heraus gesehen, Luxussorgen, uns ging es doch gut.....
So wie meinen Geschwistern und mir gingen es bestimmt vielen Kindern meiner Generation....

Für mich ist das Schreiben hier Therapie, ich schreibe mich frei, was mich bedrückt, mich traurig macht, es muss, es soll raus....und vielleicht hilft es einigen Besuchern des Blogs, die sich wieder erkennen, ähnliches erlebt haben....Ich habe auch keine Lust es den stumpfen und tumben in unserer Gesellschaft gleichzutun, die alles in sich hinein fressen, verdrängen mit Alkohol, Tabletten und Drogen oder sonstigen Ablenkungen wegdrängen, ich will mich im wahrsten Sinne des Wortes in meiner Haut wohlfühlen, denn wenn ich so handeln würde, wäre dies mein Todesurteil. Ich kann mir nach so langer Trockenheit keinen Rückfall mehr erlauben, er hätte einen tödlichen Verlauf für mich. Und da ich heute und den Rest meines mir noch verbleibenden Lebens nüchtern bleiben will, diese Hölle der Abhängigkeit nie mehr durchleben will, bleibt mir nichts anderes, als auszusprechen,was mich krank zu machen droht. In dieser Hinsicht ist mein Weg manchmal ein einsamer Weg, es gibt wenige Wegbegleiter, die von Beginn meiner Nüchternheit bis heute diesen Weg mit mir gemeinsam gegangen sind. Dieser Weg lässt kein weglaufen, wegsehen, sich auf Dauer betrügen zu. er fordert von mir bedingungslose Aufrichtigkeit, zunächst mir selbst gegenüber, um in Einklang mit mir leben zu können, aber in Konsequenz auch anderen gegenüber. Es war nie ein leichter Weg, ich fühlte mich oft allein, verlassen, traurig, einsam. Es gab auch Zeiten, sie liegen schon einige Zeit zurück, da quälten mich über lange Zeit Rückfall- und Suizidgedanken, auf unterschiedlichste Weise führte ich in Gedanken auf perfide Weise meinen Rückfall durch und/oder meinen Suizid. Ich sah keine Hoffnung mehr für mich auf ein zufriedenes suchtfreies Leben, alles schien mir sinnlos, Besitz, Geld, Beruf oder sonst irgendetwas......Heute sehe ich all diese Krisen als Prüfungen an, denen ich mich stellen mußte, Jack London sprach in seinem Buch "König Alkohol" von der weißen Logik, die uns unerbittlich alles klar und kalt und nüchtern sehen lässt...das ganze unsinnige verzweifelte Tun und Handeln der Menschen.
Auch Ernest Hemingway durchlebte diese Prüfungen, die einem den Verstand rauben können und oder zum Suizid führen.
Das Leben ist eine Prüfung, eine Herausforderung, vom ersten Atemzug an bis zum letztem Atemzug. Keiner ist besser oder schlechter als der Andere. Wir alle, egal wo wir stehen, müssen uns diesen Prüfungen stellen....
Und deshalb bin ich milde, bin ich kein Richter meiner Nächsten, weil jeder/jede nur dieses eine Leben führt, ohne Möglichkeit der Wiedergutmachung. Wir Alle machen dabei Fehler, der eine mehr, der andere weniger..aber ich verabscheue zutiefst Menschen, die sich zum Richter über andere machen, ich bin kein Heiliger, ich habe eine Vorstellung vom Leben und eine Haltung dem Leben gegenüber. Nicht jedes Verhalten meiner Mitmenschen, auch mein eigenes nicht, findet meine Billigung. Entscheidend ist für mich immer, zeige ich mich einsichtig, bin ich gesprächsbereit, sehe ich Fehler ein....
Denn wie sagte Jesus:"Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein."
Mir geht es nicht um Steine werfen, sondern um Bewußtsein schaffen, denn wir brauchen Einander, wenn jeder des anderen Richter ist, ist bald niemand mehr für niemanden da..wir sind alle voller Schwächen...Miteinander leben ist nur mit Nachsicht, mit Milde möglich..mit LIEBE......Nur so....sonst gehen wir vor die Hunde, jeder Einzelne, und wir alle insgesamt.......

PS: Ich möchte dem Leser des Blogs noch ein weiteres Buch ans Herz legen und zar das Buch von Fritz Zorn "Mars". Fritz Zorn ist das Pseudonym des Schriftstellers des Buches, der an tödlichem Krebs erkrankt, mit der Gesellschaft, in der er gelebt hat, abrechnet. Das Buch habe ich vor ca. 29 Jahren gelsen, die Erschütterungen, die es bei mir hinterlassen hat, wirken bis heute nach. Selten hat mich die Lektüre eines Buches so ergriffen und mitgenommen. In mancher Hinsicht war es wie der Blick in einen Spiegel.

Und da die Zeiten Solidarität und Gemeinschaft nötiger machen denn je, ist es umso dringlicher....

Frohe Ostern  Randolf  Treutler


Donnerstag, 1. April 2010

Kennt ihr Don Quijote....dann kennt ihr mich ein wenig,

jemand der gegen Windmühlen kämpft, einen ansich aussichtslosen Kampf kämpft, der nie und nimmer gewonnen werden kann....Don Quijote......Träumer, die Probleme damit haben, von Menschen geschaffene Realitäten anzuerkennen, sich dem Idealismus verschrieben haben und an den Zuständen leiden, nicht hinnehmen können, nie hinnehmen können und nicht hinnehmen wollen. Die nicht bereit sind, das positive Bild vom Menschen trotz der manchmal erdrückenden Gegenwart einer anderen Realität und eines anderen Bildes vom Menschen, vom Mitmenschen. Die größte Gefahr sind nie die wenigen wirklich bösen Menschen gewesen, die größte Gefahr waren die Stumpfen, Gleichgültigen, die Mitläufer und Orportunen, die ihren eigenen Vorteil im Bösen gesucht haben. So ist es immer gewesen und so wird es immer sein. Es sei denn, das wir erkennen und danach handeln, dass wir ALLE jeden Tag neu die Möglichkeit haben, diese welt neu zu gestalten, anders mit anderen und uns umzugehen. Wir haben immer die Möglichkeit zur Umkehr, wir müssen falsche Wege nicht aus falscher Konsequenz zu Ende gehen, wir können umkehren, ohne Gesichtsverlust, mit neuem Gesicht, mit neuem Stolz, die Liebe vielleicht neu entdecken.Jeder Tag ist eine neue Chance dazu..Nicht nur die Liebe zur Partnerin, zum Partner, zum Kind, zu Angehörigen..sondern auch die Liebe zum Nächsten, zum  Ungeliebten..die Liebe ist wichtig um eine liebenswerte Welt zu schaffen...

Mittwoch, 31. März 2010

Familienbande...über die Ohnmacht, Kälte, Gleichgültigkeit, Neid, Hass und Eifersucht...

in der eigenen Familie aushalten zu müssen, ohne etwas dagegen tun zu können, weil alle Versuche, Versöhnung herbei zu führen, gescheitert sind. Ich weiß, ich bin damit nicht alleine, trotzdem ist jeder Einzelfall ein trauriges Ergebnis. Geschwister die nicht mehr am Leben der anderen Geschwister teilnehmen, Partner die durch ihr Verhalten dies noch verstärken, so dass sogar die eigenen Eltern in Mitleidenschaft gezogen werden, selbst diese straft man durch eine Kontaktverweigerung, so ein Verhalten ist herzlos, kalt und selbstgerecht und es ist widerwärtig und ekelhaft...
Es scheint einfach zu sein, ohne Gewissen zu leben, ich frage mich nur, welchen Wert kann ein solches Leben haben, das nicht zur Versöhnung in der Lage ist, nicht die Hand reichen kann, Geschwistern, Eltern mit denen man seine Kindheit verbracht hat?Wie krank sind solche Menschen, sie töten ihre Geschwister, Eltern, ohne zwar Hand an diese zu legen, aber indem sie diese wie tot behandeln, haben sie Sie in ihrem Leben getötet.
Vielleicht sind es nur kleine feige Sadisten...aber sie werden sich auch ihrem Gewissen stellen müssen, wenn es in ihrem miesen Leben zu Ende geht..dann heißt es Bilanz ziehen und sich fragen, wie bin ich mit anderen umgegangen, was habe ich selbst alles falsch gemacht und nicht nur die Anderen? Wer nur die Fehler bei den Anderen sieht, seine Eigenen aber nicht, bei dem stimmt was nicht...

Sonntag, 28. März 2010

Was ist noch sicher..verlässlich...


Unsere gesamte Gesellschaft ist in Bewegung...alles um uns herum verändert sich, gewohntes ist nicht mehr vorhanden, wird durch die Starken in Politik und Wirtschaft zu Ungunsten der Schwachen, Unmündigen, Wehrlosen, weil abhängig Beschäftigten umgesetzt.
Egal wohin Du siehst, nichts ist berechenbar, die Gewähr auf Perspektiven in unserem Land auf Arbeit nach erfolgreichen absolvieren der Schulen und Universitäten, die Dauer unserer Arbeitsverhältnisse, die Qualität unserer Arbeitsverhältnisse, die Entlohnung unserer Arbeit, der Schutz unserer Arbeitsverhältnisse, Die Finanzierung unserer Gesundheit, und zu guter letzt unser letzter Lebensabschnitt, Alter und Renten....auch davon werden viele nicht mehr leben können....Das macht Angst, das macht krank, das macht wütend, weil ohnmächtig...das macht Perspektiv- und Hoffnungslos....Die Starken müssen diese Veränderungen nicht so sehr befürchten, zum Einen haben sie meist die finanziellen Mittel um zurecht zu kommen und zum Anderen haben sie vorzügliche Kontakte, die selbst in schwierigen Zeiten ein Überleben garantieren, oft zu beobachten beim Scheitern von Politikern oder/und Managern in der Wirtschaft...Schnel ist was Neues gefunden, Perspektiven finden sich in der Regel schnell.
Der "kleine Mann" und die "kleine Frau" wird dagegen allein gelassen, ihm/ihr fehlen sowohl die finanziellen Mittel als auch die entsprechenden Kontakte, um sich zu helfen...Dabei wird ihm ständig erzählt mehr Eigenverantwortung soll er tragen, nur WIE und WOVON und WOMIT? Die, die das verlangen, können das auch Leisten..Das Problem liegt meines Erachtens auch daran, dass hier Menschen Forderungen aufstellen, gemeint sind Politiker und wirtschaftlich Starke, die sie selbst nie erfüllen müssen, weil Ihnen solche Lebenssituationen meist erspart bleiben. Solche Entscheidungen müssten von denen getroffen werden, die durch diese Entscheidungen auch in Mitleidenschaft gezogen würden, unmittelbar und direkt, vieles, sehr vieles würde in unserem Land, aber auch Weltweit anders laufen....ganz sicher....
Durch die oben beschriebenen Veränderungen werden Ängste ausgelöst und diese führen nicht zu einer Solidalisierung der Verlierer des systems nein Sie führen zu einer Entsolidarisierung, weil die meistzen denken, rette sich wer kann, ich muss sehen, das ich meine Haut rette, was interessiert mich der Arbeitskollege, Nachbar, Mitschüler/In usw....
Es wird sehr kalt in unserem schönen Lande..passen wir also auf und schauen den Kaltmachern kritisch auf die Finger und versuchen ihre absichten zu durchschauen...

Immer daran denken, es ist noch nicht so lange her, da waren wir ALLE Leibeigene der Mächtigen oder verständlicher ausgedrückt, deren Sklaven, Ihnen auf Verderb und Verdeih ausgeliefert....Wollen wir das zurück...ein rechtloses mitteloses Volk, wehrlos...?

Samstag, 13. März 2010

Alles in Allem haben wir Menschen aus der Erde ein Tollhaus gemacht,

auch wenn es hier und da noch ein vernünftiges Miteinander zwischen uns Menschen und der Umwelt gibt. Insgesamt aber regiert überwiegend das Chaos, wir tun gemeinsam alles, um den Eindruck zu vermitteln, das es nicht so wäre...
Wie wir es auch drehen und wenden, die Erde hat ihr Gleichgewicht längst verloren, zumindest als natürlicher Lebensraum. Sie ist bis in den letzten Winkel hinein durch uns Menschen dominiert, das Überleben von Tieren und Pflanzen, ob an Land oder im Wasser einzig davon abhängig, ob wir ihnen Überleben gewähren. Ebenso gehen wir mit unserer eigenen Spezies Mensch um, sie existiert mittlerweile auch im Überfluss und ist in den modernen Gesellschaften zum Problem geworden, es sind zu viele vorhanden, die modernen Produktionsmethoden benötigen garnicht mehr so viele Menschen, sie funktionieren mittlerweile besser und effizienter ohne uns. Wir lügen und betrügen, rauben und morden uns gegenseitig, einer ist des anderen Feind, unser System funktioniert nur in der Konkurrenz der Menschen untereinander..wir beuten uns gegenseitig aus und werden nach dem Ausbeuten ausgespuckt. Im Alter werden wir auch zum Problem, weil unsere Pflege Zeit und Geld kostet, es gibt später so viele Alte, und wahrscheinlich so viele egoistische Junge, die keine Zeit für die Alten haben werden, dass die Alten Probleme haben werden, ihre Würde zu wahren. So wie viele Menschen Probleme haben, ihre Würde zu wahren, weil unsere Arbeitsgesellschaft ihrer nicht mehr bedarf. Trotzdem wird von den Mächtigen nicht gesagt, wir brauchen dich nicht mehr, sondern weil es das System nicht zulässt, so getan, als wenn diese Menschen beruflich Perspektiven hätten. So entgeht man der Auseindersetzung mit dem Thema, was mit Menschen zu tun ist, die in unserer moderen Produktionsgesellschaft, die täglich Menschen in die Arbeitslosigkeit entlässt, zu tun ist. Ob es nicht zum Beispiel besser wäre, ein bedingungsloses Grundeinkommen zu gewähren, damit jeder in Würde leben kann, ob er Arbeit hat oder nicht. Das will man aber nicht, weil die Mächtigen der Meinung sind, keiner würde ohne Zwang arbeiten. Das sind unsere moderen freien Gesellschaften, in denen alle Macht vom Volk ausgeht, es darf laut gelacht werden und die Würde des Menschen unantastbar ist. Die Würde wird von vielen Menschen schon zum Zeitpunkt ihrer Geburt verletzt, je nachdem in welchem Milieu sie geboren werden, entscheidet sich schon, welche Perspektiven sie im Laufe ihres Lebens haben werden...Für mich sind unsere moderen Demokratien kurz davor, zu scheitern, weil der ungezügelte Kapitalismus sie mit seinen Zwängen in die Knie zwingt, er blutet sie aus, bringt die Menschen weltweit untereinander in permanente Konkurrenz und führt eben nicht zu friedlicher Koexistenz, Kapitalismus ist Krieg der Menschen untereinander ohne Waffen, subtiler und deshalb weitaus gefährlicher, weil er nicht so bedrohlich wirkt, den Menschen sugeriert, das jeder die Chance hätte, vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen...wir wissen aber ALLE, das das eine Lüge ist, und der Erfolg weniger, denen es gelingt, darf nicht das Elend von Abermillionen rechtfertigen....In welcher Form auch immer, aber es muss in Zukunft eine gerechtere Verteilung der Ressourcen garantiert werden, wo nicht der Markt über Angebot und Nachfrage die Chancen bestimmen wird, denn dann werden viele NICHTS und wenige ALLES bekommen. Ist doch schon jetzt so...Benzin können sich mittlerweile bestimmt Gruppen in unserer Bevölkerung nicht mehr leisten, oder heizen in der eigenen Wohnung wird mehr und mehr zum Luxus. Irgendwann ist das Wasser dran...und wie geht es weiter..ist das eine Perspektive für die Welt von MORGEN? Und dürfen wir für die ungezügelte Marktwirtschaft unsere Erde opfern, unseren  Lebensraum? Dürfen wir? Und wir glauben tatsächlich an Gott?
Es muss wieder erlaubt sein, zum Wohl ALLER, zu fragen, wer musste welche Opfer für deinen Reichtum, deinen Erfolg bringen, wieviel Ressourcen, wieviel Natur, Lebensraum hast Du Mensch für Deinen Reichtum unwiderbringlich zerstört? Der Glanz des Erfolges darf uns nicht weiter blind machen für seine verheerenden Folgen...Es sei denn, wir wollen nach dem Motto leben: Nach uns die Sinnflut..., dann richten wir alles zugrunde, letztlich uns...Eine neue Bescheidenheit, die es ja noch in vielen Regionen unserer Erde gibt, wo Menschen versuchen in Einklang mit ihrer Umwelt zu leben, wäre schön, in der weniger mehr ist....Wir uns wieder auf wesentliche Werte konzentrieren, Menschlichkeit, Mitmenschlichkeit, Nähe, Geborgenheit, füreinder da sein, teilen, zuhören, Vertrauen als zu misstrauen, nicht im negativen miteinander buhlen, es uns Werte und Schönheiten besinnen, die kostenlos zu erwerben sind, Freundschaft, Liebe, Miteinander...
Und die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt, anfangen ist wichtig, nicht darauf warten, das es andere tun, mit der Bescheidenheit im eigenen Leben beginnen, es wird sich etwas in uns tun, nicht sofort, aber auf Dauer bestimmt. Wir überzeugen andere Menschen nur durch Kontinuität, wir müssen es vorleben, wenn keiner damit anfängt, bleibt es Utopie...Halten wir es mit dem großen Reformator der Kirche mit Martin Luther:
"Wenn ich wüßte, dass morgen die Erde untergehen würde, so würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen!"
Hoffnung kommt nicht von selbst, Hoffnung braucht keinen Grund, im Gegenteil, Hoffnung muss da gelebt werden, wo keine ist...diese Kraft ist nötig, positiv denken, positiv handeln, selbst wenn um uns herum soviel negatives ist. Dem Gegenüber ein Lächeln schenken, die Hand reichen, wenn ein Mensch Hilfe braucht, ein offenes Ohr haben, zuhören, nicht umbedingt mit dem Anspruch, gleich alle Probleme zu lösen, aber als Zeichen dafür, zu sagen, ich bin da..das ist Leben, sein eigenes Leben, das wohl sehr wichtig ist, aber nicht so wichtig, das ich es ständig über das Wohl anderer stellen sollte...Wenn ich gebe, egal in welcher Form, wird mir gegeben, was geteilt wird, wird mehr....Vertrauen schenken, nicht auf Vertrauen warten, Liebe geben, nicht auf Liebe warten, andere nicht besitzen wollen, ihnen ihre Würde, ihr Leben, ihre Freiheit, ihre Einzigartigkeit lassen, denn jeder macht mit seiner Art unser Leben bunter, sei er/sie wie er sei...und nie vergessen, egal in welches Gesicht wir blicken, schön und jung, alt und welk, reich oder arm, intelligent oder weniger, hübsch oder häßlich, groß oder klein, lieb oder böse, ALLE ALLE kamen einmal als unschuldige kleine Wesen auf diese Erde, strahlten vertrauensvoll die Menschen um sie herum an, wollten nur leben, wie Du und ich, also frage dich immer beim Blick in das Gesicht eines Menschen, was für ein Schicksal hat er hinter sich, was hat den Menschen so bitter, zu zynisch, so gewalttätig, so verbrecherisch gemacht? Ist ihm nicht auch wie vielen im Laufe des Lebens der Glaube an das GUTE verloren gegangen, hat das Leben dazu geführt..das es so kam, wie es gekommen ist......Gedanken die mir so aus den Fingern sprudelten als ich zu schreiben begann...es kam aus mir...wenn ich den Fluss zulasse, wie ein Geschenk. Randolf

Samstag, 6. März 2010

Tiere als Vorbild für demütige Hinnahme des Unabwendbaren

Tiere sind für mich Vorbild in der demütigen Hinnahme des Unabwendbaren, sie nehmen ihr Schicksal an und versuchen damit zu leben, so gut es geht. Ich lebe seit vielen Jahren mit Tieren, seien es Hunde, Vögel und Fische. In den Jahren kam es immer wieder vor, dass Tiere Verletzungen hatten, genetische Schäden, in irgendeiner weise beeinträchtigt waren...sie nahmen dieses Schicksal an und machten im wahrsten Sinne des Wortes das Beste daraus. Selbst im Sterben waren die Tiere mir Vorbild, denn wenn Sie erkannten dass die Kräfte zu ende gingen, beugten Sie sich ihrem Schicksal und nahmen den Tod gewissermaßen gelassen in Kauf. Ich habe das Sterben von Tieren schon oft beobachtet, beim einschläfern zweier Hunde war ich mit anwesend...mit vielen Tränen und mitr viel Schmerz nahm ich von den geliebten Tieren Abschied...lange begleiteten Sie mich und meine Angehörigen in unserem Leben.
Auch Vögel und Fische habe ich sterben sehen....ich hatte als Beobachter immer das Gefühl, als wenn die Tiere ein Empfinden dafür gehabt hätten, dass alles seine Zeit hat...dass Leben hat seine Zeit und das Sterben hat seine Zeit...sie nahmen dieses Ende Augenscheinlich als gegeben hin. Wollte ich nur zum Besten geben. Als Beweis meiner Liebe zu meinen Tieren meiner Nähe zu ihnen.
Heute musste ich übrigens Abschied nehmen von einem meiner Kanarien...heute morgen noch munter im Käfig..heute Abend kam ich nach der Arbeit nach Hause und er lag nur noch steif und reglos tot am Boden...dieser Vogel war sehr sehr zutraulich und ich bin betroffen über einen überraschenden Tod.

Im Moment bin ich absolut illusions- und traumlos....

Ich wünsche mir nichts, ich träume von nichts, ich mache mir nichts vor...stehe nackt vor mir selbst...vor meinem jetzigen Leben...blicke zurück, schaue auf das Jetzt und blicke nüchtern in die Zukunft. Ich habe alles was ich zum Leben benötige, und mehr noch, ich bin noch relativ gesund, ich kann mir noch meinen Lebensunterhalt selbst verdienen, habe einen Arbeitsplatz, besitze eine Schlafmöglichkeit, um am Ende des Tages meinen Körper dort ruhen zu lassen. Meine Wohnung ist warm, ich habe fließend warmes und kaltes Wasser, eine Badewanne, um den ganzen Körper zu reinigen und ausreichend Nahrung, um satt zu werden. Ich besitze Bücher, Musik und Film, ich habe einige Bilder um meine Wohnung zu verschönern, also auch für das geistige Wohl ist gesorgt. Zudem gibt es in unserer Kultur vielfältige Möglichkeiten, um sich anspruchsvoll oder bei Bedarf anspruchslos unterhalten zu können und oder unterhalten zu werden.
Ich schreibe dies, weil ich materiell gesehen keine Wünsche habe, ich besitze mehr als zum Leben notwendig wäre. Meine Eitelkeiten verlieren sich mehr und mehr...das ist schön, weil ich dadurch entspannter lebe, das macht Angst, weil Eitelkeiten auch ans Leben binden, Motor sind, Antrieb...egal welcher Art diese Eitelkeiten sind. Es ist ohne Eitelkeiten schwieriger mein Leben zu leben...ohne Träume und Illusionen, denn zurück bleibt ohne dies das nackte Leben...das es diszipliniert zu leben gilt.
Die Liebe, so praktiziert, wie ich sie in unserer Gesellschaft oft vorfinde, ist auch eine Eitelkeit, vielleicht die persönlichste und intimste von allen...
Ich trage Verletzungen am Körper, an meiner Seele und an meinem Geist ....und ich will Frieden finden, Frieden mit mir...loslassen von meinen Sehnsüchten, Sehnsüchten nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Beständigkeit, in Beziehungen und meinem sonstigen Leben, den Fluss des Lebens akzeptieren, es gibt keinen Sinn...außer dem, mein Leben zu leben, wie es mir gegeben wurde, so wie es jedem Lebewesen gegeben wurde, ohne dass wir jemals eine Antwort auf die ewigen Fragen des Lebens erhalten werden, gibt es einen Gott, hat mein Leben einen tieferen Sinn...oder bin ich ein Zufallsprodukt der Evolution, so zufällig und so vergänglich wie schon etliche andere Lebewesen vor mir, die diesen Planeten bewohnt haben, über Millionen von Jahre und nun verschwunden sind, als wenn es sie nie gegeben hätte, wenn wir nicht ihre Fossilien gefunden hätten.....
Eines scheint mir allerdings sicher: Es gibt keinen Gott, der nur uns, nur mich gemeint hat, wenn es einen Gott, eine Kraft gibt, die dies alles, das Universum, unsere Galaxie, das Sternensystem, die Erde und alles was auf ihr kreucht und fleucht....geschaffen hat...dann steckt hinter all dem Geschehen seit Millirden von Jahren ein so tiefer Sinn, dass er sich uns nicht offenbaren wird, wir Menschen sind ein  Glied in einer Kette von Organismen, vielleicht nur ein Übergang zu einer anderen Lebensform, was wissen wir, vielleicht auch dem Untergang geweiht wie einst die Dinosaurier, durch einen Einschlag eines Metereoriten...oder andere mögliche Katashrophen...
Wir können unserem Leben nur selbst Würde geben, akzeptieren, dass wir in einem riesigen, kalten, oft leblosen Universum auf einem kleinem Planeten umhertreiben...und nicht geboren worden wären, wenn wir nicht hätten Leben sollen, aber ich habe über meine Geburt hinaus keinerlei Garantien auf irgendetwas..auf die Dauer meines Lebens, die Art und Weise meines Lebens und, wenn ich nicht Selbstmord begehe, auf den Zeitpunkt und die Umstände meines Todes.
Alles das liegt im Dunkeln....
Deshalb gilt es, im übrigen wie jedes andere Lebewesen auch, meiner Art entsprechend mein Leben zu leben...