unabhängig davon bin ich jederzeit bereit zu sterben, denn ich lebe heute so, als wenn jeder Tag der letzte Tag meines Lebens sein könnte. Ich versuche in Einklang mit mir und anderen Menschen zu leben. Habe geklärt, was zu klären war. Meine in meinem Leben vielfach begangenen Fehler vor mir und anderen bekannt und jeden Tag aufs Neue versucht, Lehren aus meinen Fehlern zu ziehen und anders zu leben.
Ich habe mit meinen Eltern, mit meinem Vater bis zu seinem Tode am 22.03.2009, mit meiner Mutter bis zum heutigen Tag, Missverständnisse und Streitereien, Meinungsverschiedenheiten aus der Vergangenheit ausgeräumt, geredet, meinen Vater begleitet, war an seiner Seite, so wie ich an der Seite meiner Mutter seit dem Tode meines Vaters bin.
Ich habe mit meinen Eltern offen gestritten und ihnen gesagt, was mich an ihrer Erziehung verletzt, mir geschadet hat. Ich habe ausgesprochen, was auszusprechen war. Ich habe nie geheuchelt. Trotzdem bin gerade ich es, der an der Seite seiner Eltern war und ist, da wo sie mich am nötigsten brauchten und brauchen. Das ist mein Verständnis von Liebe, von Miteinander, von aufeinander zu gehen.
Ich habe versucht, denen die Hand zur Versöhnung zu reichen, mit denen ich im Streit war und mit einigen noch bin.
Es gibt leider Menschen, die zur Versöhnung nicht fähig zu sein scheinen, ihr Herz ist hart, im Umgang mit menschlichen Schwächen und Fehlverhaltensweisen anderer sind sie von einer gnadenlosen Härte, selbst Geschwister und Eltern sind davon nicht ausgenommen. Ihre eigenen Fehler dagegen betrachten sie, wenn überhaupt, mit einer sonderbaren Milde, hier sind sie von einer Ignoranz beherrscht, die kaum erträglich ist.
Ich habe ein Gewissen und ich sorge dafür und lebe danach, mein Gewissen zu sensibilisieren und nach meinem Gewissen zu leben. Das Gewissen ist die innere Stimme, das innere Gleichgewicht in mir, das mir sagt, wo ich mich nicht richtig verhalte, wo ich Menschen unrecht tue, welche menschlichen Schwächen und Fehlverhaltensweisen ich verändern und ablegen sollte. Wenn ich wieder gelernt habe, hinzuhören.
Ich kann diese innere Stimme, mein inneres Gleichgewicht auch zum Schweigen bringen, durch Ignoranz, durch nicht Hinhören, hinhören wollen. Sie wird immer leiser werden, bis ich sie nicht mehr höre. Aber das bleibt nicht ohne Folgen, wie nichts ohne Folgen bleibt. Ich werde bitter, böse, nachtragend, unversöhnlich....ich laufe weg..vor den Anderen...ich gehe Ihnen aus dem Weg..weil ich spüre, so wie ich mich anderen gegenüber verhalte, das ist mit meinem Gewissen nicht zu vereinbaren. Gleichzeitig fange ich an, wenn ich so mit anderen Menschen umgehe, mein krankes nicht korrektes Verhalten zu rechtfertigen, zu begründen, damit ich es ertragen kann....ich werde die Verantwortung für mein Verhalten nicht bei mir suchen sondern die Schuld dafür bei den anderen suchen und finden...irgend etwas als Rechtfertigung findet sich immer...nach diesem Schema läuft der Selbstbetrug, der Mord des Gewisses, der inneren Stimme, die mir sagt, was falsch und richtig ist, krank oder gesund, immer ab.
Ich muss mich jeden Tag für oder gegen meine innere Stimme, meine inneren Wahrheiten und Erkenntnisse entscheiden, das darf und will ich nicht dem Zufall überlassen.
Für mich als cleaner Suchtkranker ist diese Entscheidung überlebenswichtig, Selbstbetrug würde mich wieder in die Sucht, in die Flucht vor mir und die Wirklichkeit führen. Weil ich mich aber vor mehr als 30 Jahren entschieden habe, nicht mehr wegzulaufen, vor meiner und der mich umgebenden Realität nicht mehr zu fliehen, mich mir und dem Leben zu stellen, mit allem Für und Wider, das Leben ist ja wie jeder weiß, nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es hat auch seine Härten...versuche ich jeden Tag aufs neue ehrlich mit mir zu sein, ich bin nicht perfekt, bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen, mache Fehler, große und kleine, stolpere und stehe wieder auf....
Das ist für mich leben...Verzeihen anstatt zu richten....Vor allem Verzeihen und Versöhnen wenn noch Gelegenheit dazu ist....Die Zeit läuft....irgendwann ist es zu spät zum Verzeihen..zum sich vertragen, dann muss ich ertragen, über den Tod eines mir nahestehenden Menschen mit dem nicht beigegelegten Streit leben zu müssen....Kann, aber vor allem..will ich das? Ich nicht....
|
Vater mit Enkelin Melanie 1986 im Garten |
|
Der Wohnwagen der Eltern in Niedersachsenurlaub 1971 |
|
Vater mit Enkelin Melanie 1985 |
|
Vater und Schwester Petra im Urlaub |
|
Vater und ich beim Obst pflücken..bei genauerem Hinsehen bin ich im Baum hinter meinem Vater zu sehen... |
|
Mutter und Tochter Ute im Urlaub |
|
Mutter in ihrer Küche 1981 |
|
Eltern mit Tochter Petra und Ute sowie Hund Rex im Urlaub |
|
Eltern mit den Töchtern Petra und Ute im Urlaub |
|
Campingurlaub in Löwenhagen 1971 |
|
Campingurlaub in Löwenhagen |
|
Taufe von Dennis, mein Neffe und Enkelkind meiner Eltern. Ich halte Dennis auf dem Arm. |
|
Vater und Sohn in der Küche beim spülen |
|
Eltern im Urlaub |
Fazit: Mein Vater war immer mein Vater, meine Mutter war und ist immer meine Mutter und meine Geschwister waren und sind immer meine Geschwister..ich habe sie zu keiner Zeit verleugnet..auch wenn es Streit gab nicht....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen