http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/depression-so-schuetzen-patienten-sich-vor-attacken-und-bekommen-hilfe-a-861980.html
Ich leide selbst an einer Depression, es gibt Phasen, da bin ich ganz "down" und es gibt Phasen, wie im Moment, wo ich mich etwas besser fühle, zwar kein Hochgefühl habe, aber dennoch nicht so gedrückt und niedergeschlagen, dazu mut- und hoffnungslos....dennoch lehne ich die Einnahme von Antidepressiva ab...weil ich eine in jungen Jahren entstandene Suchterkrankung vor über 30 Jahren zum Stillstand gebracht habe und in der Folge bis heute absolut clean and dry gelebt habe...
Wenn ich mein Leben Revue passieren lasse, würde ich rückblickend sagen, dass ich latent schon immer depressiv war, Schwierigkeiten hatte mich zu akzeptieren..eine Zeitlang habe ich mit Alkohol, Drogen, Tabletten versucht, mich in einen anderen "Seinszustand" zu bringen, um mich anders, nicht so feinfühlig und verletzlich, stärker und robuster wahrzunehmen. Ich geriet sehr schnell in den Strudel der Abhängigkeit mit allen dramatischen und verhängnisvollen Konsequenzen. Entgiftungen und Therapien gehörten ebenso dazu, wie häufige Rückfälle. Vor über 30 Jahren schaffte ich dann den Ausstieg durch eine gute Langzeittherapie, dafür bin ich heute noch sehr dankbar, sie hat mir das Leben gerettet. Oft stand mir meine Außenwirkung im Wege, da ich ein sehr agiler Junge und Jugendlicher war, wurde meine Feinfühligkeit nicht wahrgenommen, ich wurde, und es passiert heute noch, anders wahrgenommen, als ich tatsächlich bin.
Durch Erschütterungen in meinem Leben in den zurück liegenden Jahren (Beziehungsprobleme, Arbeit, Tod Angehöriger) ist diese latent vorhandene Depression offenbar geworden und ich mußte mich ihr in Form einer noch andauernden Psychotherapie stellen. Parallel dazu besuche ich Selbsthilfegruppen der Anonymen Alkoholiker, das hilft mir sehr, die Solidarität der Gemeinschaft stärkt mich sehr, ich brauche das auch. Ist wie eine große Familie. Das gemeinsame Schicksal vereint.
Ich will meinen Schmerz, meine Traurigkeit kennen lernen, den Ursachen auf den Grund gehen, meine Traumatas aufarbeiten....denn ich kann nur so wieder "ganz heile" werden, an Körper, Seele und Geist. Für mich ist das mein Weg, ich habe Angst vor Psychopharmaka, gerade auch wegen meiner Suchterkrankung, auch wenn ich schon sehr lange nüchtern lebe, das Erlebte vergesse ich nie..zu traumatisch waren die Erfahrungen.
Und ich bin ja froh, mich endlich zu fühlen, bei mir zu sein, und nicht, wie früher, mich zwanghaft verändern zu wollen, und das über einen Zeitraum von fast 10 Jahren. Deshalb bin ich innerlich bereit, diesen Weg so zu gehen.
Dies gilt für mich persönlich. Es gibt unterschiedliche Formen und Verläufe der Depression und jede/jeder muss individuell und am jeweiligen Krankheitsbild orientiert wissen, welche Behandlungsmethode erforderlich und erfolgversprechend ist, zudem dass Leiden lindert und es erträglich macht.
Jeder Mensch, auch ich, will sich seines Lebens erfreuen, gesund und vital sein und als lebendiges gesundes Mitglied der Gemeinschaft, in der er/sie lebt, teilhaben und teilnehmen.
Aber es gibt Zustände in uns, die uns daran hindern, die so heftig und so lähmend sind, dass wir uns ihnen trotz unseres aufrichtig guten Willens nicht entziehen können.
Deswegen ist von außen kommender Druck nur kontraproduktiv und wird von den Betroffenen als sehr quälend empfunden, zudem fühlt man sich sehr abgelehnt, in einer Phase des Lebens, in der das Gegenteil, Annahme und Unterstützung, Begleitung, wichtig wäre.
Mein persönliches Statement zur Thematik der Depression.
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"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Artikel 1 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Die Gemeinschaft der Menschen, in der wir leben, hilft uns, die uns angeborene Würde zu wahren und zu entfalten. Bestenfalls. Die Gemeinschaft der Menschen kann ebenso, und das umso leichter und wahrscheinlicher, desto abhängiger sie von der Gemeinschaft sind, gilt für die meisten Menschen, ihnen ihre Würde beschädigen, wenn nicht gar zerstören.
Das fängt schon in der Schule im Elternhaus an. Sonst gäbe es keine Heranwachsenden, die sich das Leben nehmen, weil sie sich zuhause unverstanden und/oder in der Schule gemobbt werden.
Würde ist keine statische Größe....sie kann zunehmen....ich kann sie verlieren....sonst könnten wir auch niemanden würdigen und entwürdigen.....
Die Einbildung der wir erliegen, ist jene, dass wir uns einreden und/oder bilden, wir lebten losgelöst von unserem sozialem Umfeld. Dem ist nicht so.
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht die Gemeinschaft und es ist zu wünschen und zu hoffen, sie ihn.
In allen Kulturen, in den einfachsten und ursprünglichsten sowie in den hochentwickelten Kulturen benötigt die Gemeinschaft der Menschen, die in ihr leben, eine Wertekodex, ein Fundament, an dem sie sich orientieren, ein wie und was in Bezug auf das Zusammen leben, arbeiten, funktionieren, streiten, lieben, verteilen....und ein Verhältnis, indem sie zu ihrer Umwelt stehen. Die vitalsten und für mich gesündesten Kulturen, gesund im Sinne von körperlicher, seelischer und geistiger Gesundheit sind meist die asketischen Kulturen. Eine Kultur die sich das Bewusstsein dafür bewahrt hat, dass wir nackt auf die Welt kommen und alles was wir sonst zum Leben erhalten, als Geschenk betrachtet und nicht als Selbstverständlich und Anspruch. in derartigen, meist im asiatischen Raum angesiedelten Kulturen leben die zufriedensten Kulturen, häufig mit einem entspannten Lächeln auf dem Gesicht. Unsere hochentwickelte Kultur hat schon Formen der Dekadenz angenommen, wir haben als Gemeinschaft längst vergessen, das alles Geschenk ist, und wenn das geschieht,entsteht Gier....wir haben auch vergessen, was Leben ist....worauf es ankommt, was Priorität hat, was sekundär ist....ist ja lange gut gegangen...die Kriegserfahrungen nach 1914-1918 und 1939-1945 haben lange nachgewirkt, die meisten Menschen waren dankbar mit dem Leben davon gekommen zu sein. Diese Generation stirbt mehr und mehr..zurück bleiben ihre Kinder und Enkel.....die sind schon mit mehr aufgewachsen, je nach sozialem Umfeld und jetzt wollen sie noch mehr...die reichen Kinder und Enkel wollen mehr, die Mittelschicht will mehr und die Unten brauchen mehr...aber da es nur einen Kuchen gibt und Politik zu allen Zeiten zunächst immer die Mächtigen bedacht hat, die meist auch vermögend waren und sind..ging zunächst das ganz Unten leer aus..mittlerweile auch die Mitte der Gesellschaft zu Gunsten der sehr Reichen..... Das ist mit einfachen Worten das gesagt, was uns Experten verklausuliert und als Alternativlos verkaufen....das waren wir auch..als es noch die Leibeigenschaft gab...wann gibt es die wieder...denn Armut erzwingt so manchen Kompromiss Hunger oder Würde.....kommen wir da wieder hin.....weit entfernt sind wir nicht...es gibt heute schon nicht wenige Menschen, die Kritik an den Zuständen als Majestätsbeleidigung empfinden....wer regelmäßig politische Talk Shows sieht, weiß wovon ich rede
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